Alchemist und Vater (143)
Die Klientin leidet seit ihrer Pubertät an Bulimie.
In dieser Sitzung taucht plötzlich eine ferngesteuerte „Grabschmaschine“
in ihrer Innenwelt auf - programmiert von dem „inneren Alchemisten“
der Klientin. Dieser Grabsch-Roboter „betatscht“ die Klientin und
führt sie schließlich zu einem längst vergessenen Erlebnis aus
der Klientin - zu dem Mißbrauch durch ihren Vater. Die Klientin leistet
intensive Auflösungsarbeit in dieser Sitzung und kann schließlich
erkennen, dass ihr innerer Alchemist in jeder Hinsicht für sie ist und
ihr dabei hilft, sich selbst zu befreien.
Die Klientin öffnet eine Tür mit der Aufschrift „Gitter“.
Kl: Ich muß mich ducken, um da durchzukommen. Es ist eine alte Holztür
mit Beschlägen. Der Raum liegt etwas tiefer. Es ist dunkel, ich fühle,
daß der Boden uneben ist. – Die Klientin betätigt einen „inneren
Lichtschalter“. - Der Raum ist heller. Links sind Holzkisten mit Gitter.
Hinten kann ich nichts erkennen, aber ich kann mit einer Taschenlampe hingehen.
Rechts oben ist ein Fenster, wo etwas Licht reinfällt. Geradeaus ist ein
Wasch-becken. Ich bin neugierig auf die dunkle Ecke. Dort geht jetzt eine Neonröhre
an. Da ist ein Kasten, ähnlich wie eine Hun-dehütte. Auf dem Boden
liegen abgenagte Knochen. – Die Klientin schaudert. – Der Hund ist
nicht mehr da, alles ist sehr alt. Ich gehe jetzt mal in den Käfig, öffne
die Tür. Da steht nur noch ein Napf. Es ist schon lange her, man riecht
auch nichts.
Th: Schau mal, was du machen möchtest oder wie geht es dir dabei?
Kl: Ich frage mich, wer da einen Hund eingesperrt hat und wie lange das her
ist. Mein Bedürfnis ist es aufzuräumen.
Th: Das ist die eine Möglichkeit, die andere Möglichkeit ist es, auf
der Zeit-achse rückwärts zu gehen, bis der Hund von selbst auftaucht
und dann bist du in dieser Zeit, wo es geschieht. – Klientin bejaht –
Schau mal, wie er dich anschaut, wie er auf dich reagiert.
Kl: Es ist ein schwarzer, edler Hund. Ein Dobermann. Einerseits edel und andererseits
gefährlich. – Therapeut fordert zur direkten Kommunikation auf –
Du wirkst auf mich edel und arrogant, aber auch gefährlich und bedrohlich.
Ich möchte dir nicht ohne Käfig gegenüberstehen.
Th: Schau mal wie er reagiert.
Kl: Du guckst traurig, aber ich weiß nicht wie du so drauf bist. Ich weiß
ja nicht, ob du mir als nächstes an die Kehle springst. Aber das tut mir
jetzt leid, daß es dir da drin so schlecht geht und wahrscheinlich bin
ich die erste, die mit dir gesprochen hat und jetzt schöpfst du Hoffnung,
daß ich dich streichle und raus lasse. - Er nickt und kommt etwas näher.
– Hundegebell wird eingespielt – Ich sehe ein Schild: „Vorsicht
bissiger Hund”. Aber ich merke, daß ich das selbst ausprobieren
möchte. Ich mache die Tür etwas auf, damit du die Nase durchstecken
kannst. Und ich sehe dann, was du machst. Er schnuppert, eigentlich ganz lieb.
Du bist eigentlich ein ganz lieber.
Th: Eigentlich erstaunlich, daß die Leute ein Schild aufgehängt haben.
Kl: Ja, ich merke, daß mich das sauer macht, weil die Folge davon ist,
daß du einsam bist und da unten im Keller ist es so dunkel. Das ist Tierquälerei.
Ich muß dich raus lassen. Möchtest Du raus? Er sieht mich an und
hält den Kopf schief. Oder hast du Angst? Er will mit mir mitkommen. Das
finde ich aber nicht so schön. Ich will dich gerne raus lassen, aber mir
geht es nicht gut, wenn du mitkommst. Da bekomme ich ein beklemmendes Gefühl
im Bauch. Irgend etwas beengt mich, macht mich traurig. – Therapeut fordert
das beklemmende Gefühl auf, sich in dieses Bild zu integrieren. –
Es kommt jemand mit zwei Grabsch-Händen, eine dunkle Gestalt. – Klientin
wird zur direkten Kommunikation aufgefordert – Stopp, bleib stehen, was
willst du? Er will mich festhalten. Die Stimme ist wie eine Computerstimme.
Ich will nicht festgehalten werden. Er sagt, doch ich brauche das. Ich bin ziemlich
ungeduldig mit dem Kerl.
Th: Schau mal wie der Hund reagiert.
Kl: Er will mich beschützen, ich habe noch den Fuß vor der Tür.
Vielleicht soll ich ihn mal raus lassen. Er stellt sich jetzt ganz eng an mein
Bein und bellt ihn an. Hast du speziell mich gesucht oder bist du so programmiert,
daß du alles und jedes angrabschst. Er meint mich. Das habe ich befürchtet.
Dann zeige mir doch mal, wo du herkommst oder wer dir diesen Auftrag einprogrammiert
hat. Er fährt aus dem Keller raus in den Flur. Jetzt nehme ich den Hund
mit, den kann ich jetzt gut gebrauchen. Er fährt in einen Gang. Da ist
es ziemlich dunkel. Ich sehe eine Holztür, da scheint unten Licht raus.
Die Tür ist offen und da sitzt ein Zauberer am Tisch und liest ein dickes
Buch. An der Wand sind Reagenzgläser. Hallo. Er sagt, auf mich hat er gewartet.
Hast du den Roboter programmiert? Na klar, man paßt sich ja an. –
Klientin und Therapeut lachen.
Th: Das ist ein moderner Alchemist.
Kl: Ich gehe jetzt in den Raum und stelle fest, daß ich ziemlich klein
bin.
Th: Frage ihn doch mal, was er da für ein Buch liest?
Kl: Was ist das für ein Buch, das du da gerade liest? Das Buch der tausend
lehrreichen Formeln. Und was willst du von mir? – Klientin erstaunt: Warum
hast du mir den Roboter geschickt? Ich hätte ja auch weglaufen können.
Er sagt, weil ich weiß, daß dich das anzieht. - Weißt du schon
alles über mich? - Ja klar. - Ist das dein Hund? - Er verneint. - Ich fühle
mich wie ein kleines Kind, stampfe mit dem Fuß und er nimmt mich nicht
für voll. – Stimme wird trotzig -
Th: Ich vermute das kennst du. – Klientin bejaht. – Schau mal, wer
auftaucht. Stampfe mal in deinen inneren Bildern mit dem Fuß auf und spüre
mal, daß du nicht für voll genommen wirst und sieh mal wer vor dir
steht.
Kl: - mit trotziger Stimme – War schon da! Mein Vater natürlich.
Th: Dann würde ich mich jetzt mit dem Alchemisten verbinden. Hole mal deinen
Vater dazu und sage dem Alchemisten, daß du ganz klein bist und das von
deinem Vater kennst.
Kl: Es wäre nett, wenn du mich unterstützt, wenn ich meinen Vater
hole. Ja, er hilft mir. Ich fühle mich klein, wie 10 Jahre. Papa, wieso
nimmst du mich nicht ernst? Höre mir mal zu. Versuche mal mitzukriegen,
wie es mir geht. Ich habe das Gefühl, daß es dich nicht interessiert
und ich habe schon keine Lust mehr. Das ist eine harte Erkenntnis. - Klientin
ist durcheinander, trotzig und weiß nicht was sie zu ihm sagen soll. –
Hast du irgend eine Verbindung zu mir? Er hat mich lieb. Das fällt mir
schwer zu glauben, ich verstehe darunter etwas anderes. Er sagt, ich bin etwas
besonderes. – Klientin trotzig: „bla bla bla” - Mir fällt
es schwer, dir das zu glauben. Du machst dir nicht die Mühe das an dich
ranzulassen, was ich hier sage. Du bist dicht, total dicht. Du bekommst auch
nicht mit, was du selbst willst. Du rennst mit Scheuklappen durch die Gegend
und ab und zu explodierst du.
Th: Ich hätte da eine Idee. Wenn er dich wirklich liebt, dann soll er dir
eine Szene zeigen, wo du es gespürt hast. Wenn, dann soll er sich jetzt
auf dem Absatz umdrehen und ihr geht in eine Szene rein, wo das vielleicht wirklich
da war. Schau mal, ob er es dir zeigt.
Kl: O.K. ich gebe dir ein Chance. Zeige mir doch mal eine Situation, wo du das
Gefühl hattest, daß du mich lieb hast. – Klientin ist erstaunt
- Irgendwie hat er sich mit der Szene vertan. Das ist im Ehebett von Mama und
Papa und ich sehe wie sie miteinander kuscheln. Das was ich erahne, gefällt
mir überhaupt nicht. – Therapeut fordert zur direkten Kommunikation
auf und macht den Vor-schlag, den Alchemisten hinzuzuziehen – Ich möchte
nicht, daß noch jemand dabei ist. - sie sagt zum Alchemisten: Du kannst
Dir das mit einem Fernglas ansehen, aber nicht direkt im Zimmer stehen. Da ist
ein kleines Mädchen, ich sehe mir das aber von außen an wie ein Röntgen-blick
durch die Decke, weil darüber ist die Zudecke – Klientin spricht
genervt – und darunter ist es dunkel und darunter verstehe ich wirklich
nicht Liebe und außerdem ist es heiß und stickig und man bekommt
keine Luft. Und überall fühle ich diese Haare, diesen Pelz. –
lacht – Er kuschelt sich an das Mädchen. Ich will nicht glauben was
ich da sehe. – Klientin ist entsetzt - Er führt sein Glied in ihren
Mund, aber zärtlich. Das verstehe ich nicht unter liebhaben.
Th: Am besten gehst du hin und sagst es ihm direkt.
Kl: Klopf, klopf, hallo, aufhören! – lacht – Stopp, das verstehe
ich nicht unter liebhaben. Die Szene brauchst du mir nicht zeigen. Also, sei
froh, daß ich das vergessen habe.
Th: Kleiner Hinweis: Frage mal den Al-chemisten, ob das was mit der Grabsch-maschine
zu tun hat. Sieh mal, ob es da einen Zusammenhang gibt.
Kl: Jetzt muß ich die Szene wechseln. – Klientin atmet tief durch.
Th: Jetzt wird das Thema heiß, merkst du das? – Klientin bejaht.
Kl: Ich bin wieder in der Höhle bei dem Alchemisten. Ist das der Zusammenhang
.... äh, das nervt mich. Er sieht mich nur über seine Brille an, und
zeigt mir damit, daß ich das selbst weiß. – Therapeut fordert
die Klientin auf, dem Vater von der Grabschmaschine und dem Hund, der für
Aggression steht zu erzählen. – Ich kriege kaum Luft, du erdrückst
mich mit deinem Scheiß. Ich zieh die Decke weg, runter da, weg da, das
tut man nicht, das ist ein kleines Mädchen. Er hat noch den Arm um sie.
Th: Ist er wie der Roboter?
Kl: Haariger. Er sagt, die gehört mir. - Die gehört dir überhaupt
nicht, sie gehört sich selbst und mach dir mal bewußt, was du da
gerade alles kaputt machst in ihr. Das ganze Vertrauen, das sie in die Menschheit
hat wird zerstört. Was bildest du dir ein – erregt, Klientin fehlen
die Worte – Ich habe jetzt noch darunter zu leiden, mein Leben lang. Ja,
jetzt wird mir einiges bewußt. Ich bin so nett und schone dich mit der
Folge, daß es mir immer schlechter geht. Und dann such ich mir immer Typen,
die genauso Scheiße sind, weil ich den Konflikt nicht gelöst habe.
Dann kann ich die ganze Kacke ja noch 10 x durchmachen.
Th: Bist Du wütend oder traurig? Frage mal das Baby. Sieh mal was mit ihr
ist. Wie alt ist das Kind?
Kl: 3 – 4 Jahre. Das sind jetzt verschiedene Bilder. Mal bin ich kleiner,
mal größer.
Th: Frage mal deinen Papa wie oft das passiert ist?
Kl: Würdest du mir freundlicherweise mal erzählen, wie oft das gelaufen
ist? – genervt – Zehn bis zwölf Mal.Im Moment spüre ich
hauptsächlich Ekel und Re-spektlosigkeit. Ich verachte dich dafür.
Du bist nicht fähig ein Vater zu sein. Jetzt habe ich eine schreckliche
Idee. Was ist mit meiner Schwester, hast du sie auch angefaßt? Ja. Arschloch,
scheiße. – Klientin schlägt mit dem Dhyando, beschimpft den
Vater und schreit, hört kurz auf, kommt aber wieder in die Wut und Verzweiflung.
Der Therapeut unterstützt die Situation mit dramatischer Musik. –
Das Mädchen spuckt ihn an. Sie duscht jetzt die ganze Zeit.
Th: Sie will sich reinigen.
Kl: Ich will deine Augen nicht mehr se-hen. Ich habe da kein Bock mehr drauf.
Ich bin nicht mehr für dich verantwortlich. Warum hast du das gemacht?
Er sagt, ich habe dich doch so lieb. – energisch – Das ist aber
falsch. Er sagt, vor erwachsenen Frauen ekelt er sich.
Th: Hole mal deine Mutter herbei.
Kl: Mami, Papi macht mit mir Sachen, die zwischen euch laufen sollten. Sie sagt,
ich weiß. Toll, danke. – enttäuscht - Weißt du, wie das
für mich ist? Sie sagt, ich habe doch alles. - Was habe ich denn? Ich brauche
jemanden, auf den ich mich verlassen kann.
Th: Erzähle deiner Mutter, wie es sich später in deinen Beziehungen
auswirkt.
Kl: Du weißt doch, daß es mir schlecht geht, du siehst es jeden
Tag. Was meinst du was mit mir in der Pupertät passiert. Ich bekomme Bulimie,
bin immer einsam und kann niemandem vertrauen. Und im-mer dieses Gefühl,
sich total auszuklinken, überhaupt nicht zu wissen, was ist wirklich und
was nicht.
Th: Der Alchemist hat das ganze Wissen und er ist ein Anteil von dir. Und irgendwie
ist er abgeschnitten.
Kl: Wo ist er denn? Du mußt ab und zu zu mir kommen, damit ich nicht vergesse,
daß es dich noch gibt. Zeige dich mal. Ich möchte wissen was ich
brauche und was richtig und wichtig ist.
Th: Ich denke, er weiß was du brauchst. Deshalb hat er diesen Roboter
gebaut und ihn dir nachgeschickt, damit er dich zu dieser Situation hinführt
und du es endlich aufdeckst. Er ist total für dich.
Kl: Doch, das fühle ich. Er ist so weit weg. Ich habe das Gefühl,
er testet mich, ob ich reif genug dafür bin, um da hinzusehen.
Th: Hast du das vorher schon geahnt?
Kl: Ich hatte das immer mal wieder aus der Sicht des Babys und hatte leichte
Erstickungsanfälle, bin jähzornig geworden und bin ohne Grund auf
Papi los und wollte ihn umbringen. Ich konnte es aber nicht einordnen. Irgendwo
wußte ich das, hatte aber keine Bilder dazu. Er ist so gestört. –
Therapeut fordert zur direkten Kommunikation auf. – Du bist so gestört.
Ich habe dir ein paar Chancen gegeben und dir erzählt, daß ich Bulimie
habe. Du hattest in dem Moment eine Chance. Ich habe dir erzählt, daß
ich eine Therapie und Ausbildung mache. Du fragst aber nicht einmal nach und
zitterst wahrscheinlich die ganze Zeit, daß ich dahintersteigen könnte.
Was geht denn bei dir ab? Hast du Angst, daß ich es irgendwann einmal
weiß, was passiert ist? Er sieht nach unten und fängt an zu heulen.
Papi nein, diesmal nicht. Ich übernehme nichts. Es tut mir leid, daß
du ein Problem hast, aber diesmal schone ich dich nicht. Es wird Zeit, daß
du in Therapie gehst.
Th: Was machst du jetzt mit solchen Eltern?
Kl: Ich will nichts mehr von ihnen. Hallo Mami und Papi, ich weiß nicht,
ob ihr es gemerkt habt, aber in mir hat sich was getan und ich brauche euch
nicht mehr. Ich finde es o. k. wie wir miteinander umgehen und ich kann für
mich selbst sorgen. Ich weiß auch, was ich an euch hatte, es gab auch
viel schönes, aber auch viel Scheiß. Ihr seid traurig und verzweifelt.
Scheiße! – erregt – So geht ihr halt mit Euch um, da seid
Ihr selbst schuld. Warum laßt Ihr euch nicht auf Gefühle ein? Ich
habe euch Chancen gegeben und ihr müßt auch nicht zusammen bleiben.
Mami weint, Papi ist blaß. Papi, was du früher unter liebhaben verstanden
hast, war für mich die Hölle. Das hat in mir alles kaputt gemacht.
Ich habe in der Kindheit nur geträumt und in der Pupertät habe ich
Bulimie gekommen. Ich gehe jetzt meinen Weg.
Th: Wie reagieren sie darauf?
Kl: Den Teil habe ich fast vergessen, daß du mich immer vertrimmt hast.
Ich habe jetzt genug Helfer. Sieh dir mal den Alchemisten an. Das ist ein stattlicher,
großer, allwissender Papa, so wie ich ihn mir vorstelle. Mein eigener.
Und der wird für mich sorgen. Und außerdem habe ich noch den Hund.
Er ist sprachlos. Und zu dir Mami, ich habe dir vor 4 Jahren gesagt, daß
ich mich mißbraucht fühle und daraufhin hat sie die Ohren auf Durchzug
gestellt und gesagt, ich soll ihr nichts mehr sagen. Und seitdem hat sie Tinnitus.
Th: Deutlicher geht es nicht mehr.
Kl: Mami, ich weiß, daß du mich nicht wolltest, aber ich erwarte,
daß du zu mir stehst.
Th: Und sie war nicht für dich da, als dein Vater dich mißbraucht
hat.
Kl: - sehr erregt - Du haust immer ab und wir waren mit Papi alleine. Oder du
kommst abends gar nicht nach Hause. Wir haben im großen Bett geschlafen
und Papi lag dann auch noch da. Papi hatte eine Anzeige, weil er ein Mädchen
an-gefaßt hast. Aber nein, du glaubst das ja nicht. Ständig diese
Angst, einer bringt den anderen um. Alle Türen waren zerbrochen. Wenn Papi
dich bedroht, schmeiße ich mich dazwischen, damit du nichts abbekommst.
Wenn er das mit mir macht, siehst du nur zu. Scheiße! – Klientin
wirft ihren Eltern alle möglichen Situationen aus dem Leben vor. –
Ich setze mich jetzt auf das Sofa und ihr müßt alleine damit klar
kommen. Ich bin nicht mehr für Euch zuständig.
Th: Sieh mal, ob die beiden bereit sind.
Kl: Sie wollen nicht alleine gelassen werden.
Th: Eltern sollten für die Kinder dasein und nicht umgekehrt. Frage doch
mal den Alchemisten.
Kl: Was sagst du dazu? Er sagt, ich sei doch dadurch ganz schön gewachsen.
Darf ich aber jetzt langsam anfangen mich auszuruhen? Ja, ich kann es jetzt
gelassen angehen. Er sagt, gehe deinen Weg.
Th: Frage ihn mal, ob es wichtig ist, daß du innerlich von ihnen Abschied
nehmen sollst.
Kl: Er nickt.
Th: Was machst du jetzt mit dem Hund?
Kl: Er ist ein Zeichen für meine runtergeschluckte Wut.
Th: Frage ihn mal, ob er öfter bellen und dich beschützen will. Dann
ist die Aggression da.
Kl: Ich bin im Moment mit einem Mann zusammen, da brauche ich den Hund. Hilfst
du mir dabei, die Wut dann zu zeigen? Ja, er ist für mich da. Der Alchemist
sitzt jetzt mit einer Glaskugel da. Jetzt ist es eigentlich alles ganz schön.
Th: Wie sieht jetzt der Raum vom Anfang aus?
Kl: An der Decke hängt ein Motorrad. Der hintere Teil, wo der Hund war
ist jetzt hell und alles ist sauber. - Ich verbinde mit einem Motorrad Freiheit.
Duch die Gegend fahren, bei schönem Sonnenuntergang.