Pickel - Stolpersteine (199)
Die Klientin leidet unter starken Pickeln, die vorwiegend im Gesichtsbereich
auftreten. In ihrer Innenwelt nimmt sie wahr, daß auf ihrem Weg Stolpersteine
liegen, die mit ihrem Selbstwert zu tun haben. - Und immer wenn sie wieder über
so einen Stein stolpert, machen das die Pickel nach außen sichtbar.
Th: Magst du die Tür aufmachen?
Kl: Ja, ich guck da jetzt mal rein und es ist da total schwarz. - direkte Ansprache
- Ja Raum, du bist total schwarz, das heißt ich gucke nur so mit dem Kopf
rein. Jetzt stehe ich auf der Schwelle.
Th: Geh mal ganz rein in den Raum und spür mal, wie sich das anfühlt
in dem Raum.
Kl: Es scheint sich etwas zu tun. Es entwickelt sich langsam ein Bild am Horizont,
der Raum scheint gar nicht wichtig zu sein. Jetzt erscheint am Horizont ein
Haus, es ist ziemlich hell, Sonne und ein Regenbogen drüber und da führt
ein Weg hin, es ist aber ziemlich weit weg. Ich müßte diesen Weg
langgehen. Ich müßte mich auf den Weg machen zu dem Haus und dieser
hellen Sonne.
Th: Willst du das tun?
Kl: Ja, ich mache das schon. Ich habe einen Stab mit einem Beutelchen hintendran,
so Wanderklamotten an und mach mich auf den Weg.
Th: Und wie fühlt sich das an, unterwegst zu sein, auf dem Weg zu sein?
Kl: Ja, da liegen überall Stolpersteine.
Th: Spüre mal in dich herein, wie fühlt es sich an?
Kl: Leicht, es scheint die Sonne und ich will das auch.
Th: Und die Stolpersteine, wie sind die für dich?
Kl: Tja, die liegen da halt, die müssen da wohl da sein. Ich stehe jetzt
auf einem drauf und springe da jetzt runter.
Th: Sprich die mal an, die Steine.
Kl: Ja ihr Steine, was macht ihr da, wer seid ihr denn, wofür steht ihr
denn? Jetzt hebe ich den Stolperstein auf, da steht irgendwie Angst vor Versagen
drauf.
Th: Laß eine Situation auftauchen, wo die Angst vor dem Versagen entstanden
ist.
Kl: Das ist jetzt so eine Szene in der Schule, da war ich in der elften Klasse.
- Klientin soll in die Situation gehen. - Da war eine Abschlußfeier von
einem Kurs und den hat mein Deutschlehrer geleitet. - direkte Ansprache - Du
bist ein ganz toller Typ, ich bin total verknallt in dich. Deutsch und Sportlehrer,
also so ein richtiger Mann und der hat diesen Kurs in Weltgeschichte gegeben
und ich wollte es natürlich so gut wie möglich machen. Ich wollte
die Beste sein und die Tollste und ich war es auch, ich bin es auch. Mein Abschlußvor-trag
über den Tunnel von Friedrich Dürrenmatt, der war einfach super. Jetzt
sind wir in dieser Situation und alle Teilnehmer von diesem Kurs sitzen so am
Tisch und es gibt Pfannekuchen und du verkündest die Ergebnisse dieses
Kurses und ich bin fest davon überzeugt, daß ich die Beste und Tollste
bin, schon weil ich dir ja gefallen will und da sagst du, die Beste ist die
Andrea, die hat die besten Ergebnisse errungen und du hast nur eine zwei und
da bin ich am Boden zerstört. Ja, Andrea, eigentlich bin ich die Beste
und dann laufen mir die Tränen und dann habe ich versucht, sie zurückzuhalten,
weil ich mir keine Blöße geben wollte und es hat mich fast zerrissen
und da ist ein Anteil von mir verloren gegangen.
Th: Schau den Lehrer mal an, wie er reagiert auf dich.
Kl: Ja, guck dir das mal an. Ich bin total gut und du hast es nicht gewürdigt.
Er sagt, du warst ja auch gut, das war ja auch toll, aber die Ergebnisse von
Andrea wa-ren halt besser.
Th: Erzähle ihm doch mal, womit das alles verbunden war für dich,
daß du die Beste sein wolltest.
Kl: Ich war auch die Beste und du fandest es auch toll und hast mich in den
höchsten Tönen gelobt und dann, dann plötzlich diese Enttäuschung
darüber, daß ich nicht die Beste sei.
Th: Das verstehst du nicht, dann soll er es dir erklären.
Kl: Das ist eine Katastrophe für mich. Ja eben, diese Diskrepanz, erst
lobst du mich und dann sagst du, die Beste bist du aber nicht. Ja, jetzt denkst
du nach, worüber denkst du denn nach? Vielleicht warst du ja doch die Beste,
meint er.
Th: Na ja, jetzt willst du aber noch mehr wissen nicht wahr?
Kl: Nee, ich will einfach, daß du mich behandelst, als wäre ich die
Beste, ich bin die Beste. So geht das nicht, sagt er. Du drehst dich jetzt mit
dem Rücken zu mir und versuchst auszuweichen. Schau mich an und sage mir,
daß ich die Beste bin. Mein Vortrag über Dürrenmatt, der war
super.
Th: Was machst du jetzt?
Kl: Ich könnte dich würgen. Ich würge dich jetzt.
Th: Guck mal, was dir noch einfällt um ihn zu erreichen.
Kl: Du machst jetzt, was ich möchte, jetzt bin ich der Sportlehrer und
du machst 30 Kniebeugen, 25 Liegestützen und 50 Klimmzüge. Na, fang
an. Er zögert noch. Jetzt hole ich mir eine Peitsche und zähle eins,
zwei,drei ... Er tut es.
Th: Schau ihn mal an, wie er ausschaut, ist er noch ein richtiger Mann für
dich?
Kl: Er ist eigentlich mehr ein Weichei. - lacht - Ich stehe mit der Peitsche
da und du machst Kniebeugen, das macht nur ein Weichei.
Th: Guck mal, was das mit dir macht, ist er jetzt noch toll für dich?
Kl: Also Weicheier, die Zeiten sind vorbei. Ich will nie mehr ein Weichei, was
nach meiner Pfeiffe tanzt.
Th: Mal alle auftauchen lassen.
Kl: Da taucht mein Exmann auf, der tauchte noch nie auf. Hallo Herbert, du Weichei,
zum Glück hat unser Sohn nichts von dir geerbt.Willst du nicht auch mal
Kniebeugen machen? Das hast du ja schon in unserer Ehe immer gemacht, da brauchte
ich gar keine Peitsche, du hast das ja freiwillig gemacht. Du bist das Paradebeispiel
für Weichei, blond, blauäugig und Weich-ei.
Th: Und du hast ihn mal geliebt?
Kl: Habe ich dich mal geliebt? Du sagst nein, da hast du auch recht. Da tauchen
noch so ein paar Weicheier auf, die von gestern abend. Ja du Weichei J., R.
und M., ihr geht jetzt ins Ausbildungslager und laßt euch zu Männern
ausbilden. Sie maschieren schon im Laufschritt und werden kommandiert von einer
Amazone. Die sind viel größer als die Männer, in Rüstung,
aber strahlen ganz viel Weiblichkeit aus. Die maschieren jetzt und robben jetzt
durch den Fluß, das tut gut, unter Wasser, die Amazonen sind groß
die bleiben über Wasser. - Der Therapeut fordert auf, wieder zum Lehrer
zurückzukehren. - Jetzt sind wir wieder im Zimmer mit den Pfannekuchen
und ich halte ein Statement, ich bin die Wortführerin und erzähle
ein Märchen und alle sind ganz gespannt, und das muß eine ganz interessante
Geschichte sein. Der Lehrer sitzt am Lehrertisch und du guckt ganz gespannt
und ganz interessiert und du bist begeistert von mir.- Der Therapeut fordert
auf, zu fragen, ob er echt begeistert ist oder ob er nur Angst vor Kniebeugen
hat. - Bist du jetzt wirklich begeistert oder hast du nur Angst, daß du
wieder Kniebeugen machen mußt? Nein, ich bin wirklich beeindruckt von
deinem Vortrag.
Th: Wie wirkt er jetzt auf dich nach diesen Kniebeugen?
Kl: Er ist jetzt gerecht, er ist eine Autorität, das hat er jetzt wieder.
Th: Das mit dem Weichei passt jetzt nicht mehr?
Kl: Nein, das passt jetzt nicht mehr. Er ist jetzt jemand, der eine natürliche,
gerechte Autorität ausstrahlt.
Th: Jetzt wird es spannend ob du jetzt die Erste oder die Zweite bist.
Kl: Jetzt nimmt er die Urkunden vom Lehrertisch und überreicht mir eine
und da steht eine ganz große eins mit einem Punkt, also ich bin die Erste
und ich verbeuge mich jetzt so ein bisschen vor ihm und bedanke mich für
diese Anerkennung.
Th: Wie fühlt sich das an?
Kl: Es ist sowas Feierliches, es ist ein gehobens Gefühl. Ich habe diesen
Kranz von Cäsar auf und diese Ehre wird mir jetzt erwiesen, indem man mir
den Lorbeerkranz aufsetzt. Ich bin die Siegerin.
Th: Magst du mal mit diesem Gefühl auf die Messe gehen zu deinem Vortrag?
Kl: Ja, ich stehe jetzt da vorne, sitze so halb auf dem Tisch, aber baumel nicht
so mit den Füßen wie immer herum, sondern habe Bodenkontakt.
Th: Wie fühlst du dich da jetzt, wieviel Leute sind da?
Kl: Ja der Raum ist voll,es ist der gleiche Raum wo Dhyan letztes Jahr seine
Vorträge gehalten hat, im Hintergrund steht eine Tafel mit einer Übersicht
über Synergetik Therapie. Ich sitze da jetzt auf dem Tisch und ich fühle
mich gut, das heißt, ich habe keine Angst, keine Anspannung, es ist ganz
natürlich und ich strahle diese natürliche Autorität aus.
Th: Und du hast nie was anderes gemacht, fühlst dich so, als hättest
du schon Routine.
Kl: Ja, ich fühle mich ganz sicher, ich kann das.
Th: Schau mal die Leute an, wie sie dich anschauen.
Kl: Ja, die sind gespannt und erwartungsvoll, interessiert und aufmerksam, ich
habe ja noch nicht angefangen. Ja, ich begrüße sie jetzt, gehe zu
meinem Schild und erkläre anhand des Bildes was Synergetik Therapie ist,
den Zusammenhang mit fraktalen Informationen usw, ja das fließt. Ich rede
und stehe jetzt wieder an meinem Tisch, ich plaudere fast mit den Leuten. Jetzt
kommt eine Gegenfrage aus dem Publikum. Was fragst du denn? Ja den Zusammenhang
zwischen Heilung und den Sessions, wie das gehen kann, wir verändern die
Informationsebene und es passiert Heilung, das ist ein Phänomen für
den Mann und der fragt deshalb nach, wie das mit der Selbstheilung so funktioniert.Und
ich erzähle jetzt von der Neuroimmologie und was es da so für Forschungsergebnisse
gibt und daß das eher ein Nebenprodukt der Synergetiktherapie ist, daß
es alles so spielerisch ist. Es ist alles so spielerisch, die Gegenfragen, meine
Antworten, es ist mehr so ein Miteinander, fast wie so eine große Familie,
das Eine ergibt das Andere, eine verständnisvolle, faire Atmosphäre,
keine Angriffe und Motzereien, es ist eine gute Energie da. Es ist total stimmig.
Ich würde noch viel mehr erzählen, aber die Zeit ist da begrenzt.
Ich bin jetzt fertig und jetzt kommen die Leute auf mich zu und wollen immer
noch mehr wissen und jetzt schicke ich sie raus zu T., der ist ja an unserem
Stand und ich sage ihnen noch, daß wir den Stand dort haben und daß
sie dort weitere Informationen bekommen können und ich auch persönliche
Fragen beantworte. Sie umringen mich richtig, ich komme gar nicht raus aus dem
Raum. Die Leute laufen im Tross hinter mir her und da ist die K., mit der ich
die Praxis machen werde und da ist auch T. und wir fangen an, den ganzen interessierten
Leuten die Fragen zu beantworten, die tragen sich in eine Liste ein für
Probesessions.
Th: Schau mal, ob unter den Leuten auch dein Lehrer ist?
Kl: Ich kann ihn ja mal herholen. Ja, komme mal und schau dir das mal an, von
der kleinen Schülerin zur Synergetik Therapeutin. Ja, das findet er schon
beeindruckend, er zollt mir Anerkennung.
Th: Ist er auch interessiert?
Kl: Bist du interessiert? Ja schon, ich bin zwar fit, aber das kann nicht schaden,
für den Notfall zu wissen an wen man sich wenden kann. Er steckt jetzt
ein Papier ein und sagt, toll Mädel, es ist wirklich beeindruckend, was
du da machst.
Th: Wie fühlt sich das an?
Kl: Es fühlt sich gut an.
Th: Wem würdest du noch gerne zeigen was du da alles geschafft hast?
Kl: Ja, meine Eltern würde ich gerne mal holen. Ja hier, guckt euch das
mal an, das habe ich auch eurer Unterstützung zu verdanken. Jetzt bin ich
da, wo ich hinwollte. Jetzt kommt so etwas, wie eine Traurigkeit. Ich bin irgendwie
traurig. Ich kann meine Gefühle euch gegenüber noch nicht ausdrücken,
daß ist immer noch als steckt mir noch eine Traurigkeit im Hals und ich
habe das Gefühl, als wenn ich jeden Moment losheulen könnte, da hängt
noch irgendwas. Es ist so etwas wie, ich bin euch irgendwie dankbar, aber ich
kann es euch nicht sagen.
Th: Dann sage es ihnen doch mal.
Kl: Es geht ja nicht.
Th: Geht es auch in der Innenwelt nicht? Du kannst ja in der Innenwelt alles
machen.
Kl: Ja, ich wollte euch eigentlich schon immer mal sagen, wie dankbar ich euch
bin und daß ihr mir das Geld gegeben habt. - Klientin fängt an zu
weinen - Eigentlich habe ich euch ja lieb, aber ich kann das nicht sagen.- Musik
wird eingespielt -
Th: Schau mal, wie sie reagieren und sage es ihnen noch mal.
Kl: Ja, eigentlich habe ich euch ja lieb und ich bin euch so dankbar.
Th: Und schau sie an dabei.
Kl: - weint stark - Sie haben mich jetzt im Arm und streicheln mir über
den Kopf und sagen, wir haben dich ja auch lieb, aber wir konnten es immer nicht
so zeigen und deshalb konnte ich es auch nie zeigen, es war ja peinlich, Gefühle
zu haben.
Th: Dann sage ihnen noch mal wofür du dankbar bist und daß du sie
lieb hast.
Kl: Daß sie sich für mich aufgeopfert haben, obwohl es mit viel Schmerz
verbunden war und ihr konntet ja auch nicht anders, ihr habt immer euer Bestes
gegeben, aber bei mir hat das immer nur Groll und Schmerz verursacht. Es war
immer so traurig.
Th: Was ist traurig?
Kl: Dieses Verhältnis zu meinen Eltern. Sie wollten mir was Gutes tun und
ich habe abgeblockt und ich habe ihnen immer unterstellt, daß sie mir
nur Böses wollen, diese Schläge und diese Verletzungen. - direkte
Ansprache - Ja, ich habe immer nur Schmerz und Verletzung von euch erfahren,
diese Diskrepanz zwischen Liebe und Schmerz und Verletzung und dann habt ihr
mir plötzlich die Synergetik - Therapie finanziert, wahrscheinlich aus
Schuldgefühlen. Habt ihr das aus einem Schuldgefühl heraus getan?
Ja, sie sagen, sie wollen es wieder gut machen. Ihr habt es eingesehen, daß
das nicht so toll war eure Erziehung, aber es war das Beste was sie geben konnten.
Th: Kannst du das wahrnehmen.
Kl: Ja, ich weiß es ja auch und ich spüre es ja auch. Ja, ich sehe
das ja mit meinem Sohn, ich versuche auch mein Bestes und dabei läuft immer
einiges schief.
Th: Laß ihn mal da sein und sag es ihm. - Klientin fängt an zu weinen.
- Ist er da? - Klientin bejaht - Dann sage es ihm.
Kl: Ja K., ich habe auch immer versucht, mein Bestes zu geben und trotzdem hast
du immer Ohrfeigen abbekommen und ich war streng und autoritär, weil ich
mit mir selber nicht klar kam, es ist genau das Gleiche, was meine Eltern mit
mir gemacht haben. Ich konnte es einfach nicht besser und da ich mich selber
nicht lieben konnte, konnte ich dich auch nicht lieben. Er sagt immer, ich weiß
das doch Mama. Er weiß irgendwie viel mehr als ich. Du wußtest es
immer schon, aber du hast immer gesagt, nur weil du dich über J. ärgerst
läßt du deinen Frust an mir aus. Du hast das schon ganz richtig gemerkt,
immer wenn ich mich über Männer geärgert habe, habe ich das an
dir ausgelassen. Das ist ja nicht so schlimm Mama, du bist ja jetzt ganz anders,
wenn du dich wieder über Männer ärgerst, dann unterstütze
ich dich.
Th: Wie ist das für dich?
Kl: Ja, er ist ja auch ein Mann, aber einer, den ich akzeptieren kann. Er ist
ja noch ein Kind, aber ein richtig authentisches Kind.
Th: Spüre mal in dich rein, ob du deine Eltern auch verstehen kannst.
Kl: Ja, ich glaube ich kann ihnen verzeihen. - direkte Ansprache - Ich kann
euch verzeihen,weil ich selbst an mir gesehen habe, wie es euch ergangen sein
muß, wie es mir auch geht mit meinem Sohn. Manchmal ist man einfach nervlich
am Ende und dann haut man zu und schimpft und straft, aber ich brauche das jetzt
nicht mehr, ich brauche K. jetzt nicht mehr zu schlagen oder ihn zu bevormunden.
- direkte Ansprache - Ja K., ich brauche dir jetzt keine Ohrfeigen mehr zu verpassen
oder dich zu bevormunden, du weißt genau, was richtig ist. Ich möchte
dich unterstützen, liebevoll unterstützen, du weißt genau, was
richtig ist und wir können über alles reden, wenn irgendwas nicht
stimmt, wenn einer auf den anderen Groll hat, dann reden wir miteinander und
klären das. Ja, das machen wir, das ist eine gute Idee sagt er. Jetzt sitze
ich mit ihm im Restaurant, er hat einen Eisbecher und ich trinke ein Wahrsteiner
und ich rede mit ihm. Ich behandel dich, wie einen gleichberechtigten Partner.
Ich rede mit dir über meinen neuen Beruf, über unsere Zukunft, über
die Synergetik Therapie und ich bitte dich, daß du mich dabei unterstützt,
daß wir das gemeinsam machen.
Th: Nimm doch mal deine Eltern dazu.
Kl: Ja, die sind jetzt auch da und trinken Champagner und stoßen auf uns
an und auf die Zukunft und K. stößt auch an mit seinem Eisbecher.
Th: Wie fühlt es sich an mit deinen Eltern, hast du das Gefühl, daß
da auch Zusammenarbeit da ist?
Kl: Ja, da ist sowas wie Harmonie jetzt da. Das ist Heilung. - direkte Ansprache
- Ja, ich habe das Gefühl, da ist was geheilt, die Wunden und die Verletzungen
sind jetzt geheilt.
Th: Schau mal, wie sie reagieren darauf.
Kl: Die sind jetzt auch ganz locker, das kenne ich überhaupt nicht von
meinem Vater, sowas wie Humor hat er ja nie gehabt. Du bist jetzt richtig humorvoll,
das ist ja was ganz Neues und du bist lebendig nicht mehr so introvertiert.
Th: Was sagt er?
Kl: Ja, das bin auch ich, du hast es nur nicht erkannt und gesehen. Ich fühle
mich befreit sagt er. Du bist jetzt befreit, wovon? Von Zwängen und von
Konventionen und Autotitäten und K. sagt, ich bin schon lange frei, ich
war immer frei. Das ist das Privileg von Kindern, frei zu sein, unbelastet zu
sein.
Th: Schau mal deine Mutter an, wie es Ihr geht.
Kl: Ja, das hätte sie sich schon immer gewünscht, sagt sie, dieses
Verständnis untereinander. Es ist jetzt ganz locker und wir reden, es ist
völlig ungezwungen und es gibt nicht mehr diese Autoritätsgeschichten
zwischen uns, weder zwischen mir und K., noch zwischen mir und meinen Eltern,
es ist gleichberechtigt, es ist partnerschaftlich, kein Kampf und auch kein
Krampf mehr.
Th: Keine Schuldgefühle und Vorwürfe mehr?
Kl: Die gehen jetzt in Rauch auf die Schuldgefühle. Sie gehen dahin und
verwandeln sich im Kosmos zu Sternschnuppen.
Th: Frag mal deine Mama, ob die Pickel noch da sind?
Kl: Weißt du was meine Pickel machen, sind die noch da? Sie sagt ja und
nein.
Th: Dann brauchst du wohl doch einen Spiegel, möchtest du es wissen?
Kl: Die Erinnerungsbilder an die Pickel sind noch da und ich müßte
sie annehmen. Du mußt die Pickel annehmen, sie gehören zu dir, sie
sind Anzeiger.
Th: Ist es sowas, wenn du sie annimmst, dann verschwinden sie?
Kl: Verschwindet ihr, wenn ich euch annehme? Wir sind immer dann da, wenn du
es dir nicht gutgehen läßt. Sie sind Indikatoren.
Th: Das heißt, sie sagen dir immer, wenn irgendwas nicht stimmt?
Kl: Ja, sie verschwinden immer nicht. Sie sind auch in den letzten Sessions
nicht verschwunden. Sie ziehen sich zurück, aber ...
Th: Das heißt, du brauchst sie so lange noch, bis du voll und ganz die
Verantwortung für dich übernehmen kannst, solange helfen sie dir?
Kl: Ist das so Ihr Pickel? Ja, so ist das. Ihr begleitet mich und helft mir
über die Stolpersteine. Die Stolpersteine können immer wieder Auslöser
für die Pickel sein. Sie ziehen sich gerne zurück und tauchen erst
dann wieder auf, wenn es mir schlecht geht und wenn ich in Situationen eintrete,
die nicht stimmig und gut sind für mich, wenn ich meinen Wert nicht richtig
einschätze, wenn ich es mir nicht Wert bin, mir was Gutes zu tun.
Th: Kannst du das so annehmen?
Kl: Ja, Pickel, so kann ich euch annehmen und ich werde auch darauf achten,
daß ihr nicht wieder so oft als Indikator einspringen müßt
und als Helfer agieren müßt. Jetzt tanzen die Pickel, die haben sich
an die Hand genommen und tanzen im Kreis.
Th: Ist da jetzt auch so eine Haltung in dir, daß du denen fast dankbar
sein kannst über ihre Anwesenheit?
Kl: Ja, ihr zeigt mir, wenn ich mich in Situationen begebe, die nicht gut für
mich sind, ihr seid Indikatoren, die mich darauf aufmerksam machen, wenn ich
wieder was für mich tun muß, dann seid Ihr wieder da, wenn ich mich
auf den falschen Weg begebe und mit den Stolpersteinen in Kontakt komme. - Ja,
eigentlich bin ich euch dankbar, weil ich jetzt auch weiß, wie ich mit
euch umgehen muß, kann ich auch dankbar sein und muß nicht ständig
rummotzen. Jetzt weiß ich ja, warum ihr da seid, wenn ich gerade mal wieder
über einen Stolperstein gefallen bin und auf der Fresse liege, das Bild
habe ich gerade vor mir.
Th: Gehe doch noch mal auf den Weg und schaue wieviele Steine da so liegen.
Kl: Ich bin jetzt aufgestanden nachdem ich über einen Stein gestolpert
bin.
Th: Schau mal, was da draufsteht auf dem Stein über den du gestolpert bist.
Kl: Ja, was steht denn da drauf? Da steht Selbstwert drauf.
Th: Also ist das Thema noch nicht so ganz erledigt.
Kl: Nein, er liegt hinter mir. Ich habe ihn überwunden. Ich bin zwar über
ihn gestolpert, aber ich stehe jetzt auf und laufe jetzt weiter auf diesem Weg.
Th: Schau doch mal, wieviel Steine da noch liegen auf deinem Weg?
Kl: Da liegt eigentlich nur noch ein kleiner, so rechts von mir fast hinter
mir und da hinten ist das Haus mit dem Regenbogen.
Th: Willst du noch mal nach dem kleinen Stein schauen, ist der wichtig für
dich?
Kl: Der hängt da eigentlich nur noch so, ich nehme ihn und schmeiße
ihn weg. Er lag ja nicht vor mir, sondern nur neben mir. Jetzt entwickelt er
sich zu einer Taube, nein, zu einem Adler. Ja, das steht mir bevor, das soll
ich anstreben, das Aufsteigen.
Th: Dann gehe doch mal mit deinem Bewußtsein in den Adler und spür
mal, wie es sich anfühlt.
Kl: Ja, ich liege jetzt auf ihm drauf, auf seinen Schwingen und er fliegt mit
mir in die Freiheit.
Th: Wie fühlt sich das an?
Kl: Ja, da wollte ich schon immer hin. Ja, das Schweben ist irre. Ich liege
ganz flach auf ihm drauf. Ich falle auch nicht runter, ich bin mit ihm verbunden,
der Adler ist mein Krafttier.
Th: Dann spüre die Kraft darin, auch in der Leichtigkeit.
Kl: Auch dieser Aufstieg, diese Leichtigkeit, da möchte ich gar nicht wieder
runter.