Hades (128)
Die Klientin öffnet eine rote Tür mit der Aufschrift „Alle“ und betritt einen Raum ohne Boden und mit Wänden aus Gummi. Der Raum ist begrenzt, aber sie hat das Gefühl von Weltall und kann auch in diesem Raum schweben. Plötzlich wird sie von einer goldenen Kugel angezogen, die der Mond zu sein scheint. Sie kann ihn umfassen und nennt ihn ein Miniuniver-sum und einen Spielball. Als sie ihn anspricht, kichert er. - Kugel stellt ein Ganzheitssymbol dar.
Kl: Ja, Kugel, am liebsten möchte ich al-les auf einmal lösen: Meine
Angst, gekoppelt mit meiner Brille und mit meiner Ener-gie. Und das Essen. ...
Die nickt jetzt so, so als ob auch alles zusammenhängt. Hängt alles
zusamen? - Ja.
Th: Frag sie, ob sie dir einen Hinweis über den Kernpunkt geben kann.
Kl: Da taucht sowas auf, wie mein Leben, mein Faden. So als ob sich das alles
auf eine Schnur aufreiht, wie eine Kette. Sind das alles meine Lebensthemen
mit denen ich arbeiten soll? Ja. - sie bittet die Kugel um einen Hinweis. -
Ich habe das Gefühl, es geht darum, nach unten wegzutauchen. Ich halte
mich jetzt an der Kugel fest und schwebe mit ihr durch die Luft. Und jetzt taucht
wieder diese Melodie aus dem Disney Film „Aladin“ auf. - die Klientin
fängt an zu weinen - Melodie, du holst Sehnsucht in mir hoch. Ich werde
ganz traurig. Verliebt und glücklich fliegen. Es fühlt sich irgendwie
an, als ob die Flugzeit von mir und meinem Freund vorbei ist. Wir sind wieder
gelandet. Bei Aladin gibt es auch Fortsetzungsfilme, wo das Böse dann wiederkommt.
Th: Was ist dein Böses, das du bearbeiten mußt.
Kl: Was ist mein Monster?... Meine Angst!
Th: Ok., dann ruf sie herbei und sag’s ihr.
Kl: Los, komm her. Du bist ein schwarzes Gespenst, Angst. Du bist mein Thema
- ständig. Was willst du von mir? Warum bist du immer da? Sie hält
mich gefangen. Ich hab grad so ein Bild von Hände gefesselt. Und warum?
Ja, so hat sie mich. Ich bin unter Kontrolle und irgendwie so abgeschirmt.
Th: Was wäre da, wenn sie nicht da wäre?
Kl: Lebhaftigkeit, Sprunghaftigkeit, mehr Fluß. Und dann kommt sowas hoch
wie, dann bin ich vielleicht zu überfliegend und dann mach ich Fehler,
dann krieg ich wieder Angst, weil dann was passieren kann.
Th: Ja, das scheint so ein Grundprinzip zu sein, das scheinst du mal erlebt
zu haben. Die Angst soll es dir mal zeigen, wo sie einen Vertrag mit dir gemacht
hat.
Kl: Wo hab ich meinen Vertrag mit dir gemacht? Jetzt seh ich mich in der Wiege
liegen, in so einem Bettchen, als Baby und unterschreibe einen Vertrag, wie
so einen Pakt. ... Mir fiel sofort der Film ge-stern ein, als ich Pakt sagte
- von Hades und Megara (Der Film „Herkules“ von Walt Disney).
Th: Ok., laß den Hades auftauchen.
Kl: Der Satz, der kam, war „sonst nehm ich deine Mama fort“.
Th: Geh mal mit deinem heutigen Be-wußtsein mal zu diesem Baby hin und
frag es, wie es ihm geht.
Kl: Wie geht’s dir? Es kuckt ganz zurück. Du ziehst dich in die Wiege
in die Ecke zurück. Was ist passiert? Zeig’s mir? Jetzt klammert
es sich an mich.
Th: Ja, spür es mal. Und schau mal, was du ihm sagen willst.
Kl: Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin da. Und ich möchte gerne
sehen, was passiert ist. Sie zeigt auf Hades.
Th: Ja, sprich ihn mal an.
Kl: Warum bist du da? Er hält mir den Vertrag unter die Nase.
Th: Lies ihn, was hast du unterschrieben?
Kl: Das war sowas wie, ich tausche meine Freiheit, meine Lebendigkeit ein für
Schutz. Das fühlt sich an, als ob ich ohne diesen Schutz nicht lebensfähig
bin. ... Bitte Baby, zeig mir, was passiert ist. Ich sehe ständig eine
leere Flasche vor mir.
Th: Sprich sie mal an, die leere Flasche.
Kl: Flasche, zeig mir mal, weshalb du leer bist, warum kann das Baby nicht trinken?
Meine Mutter sitzt am Küchentisch und heult und die Flasche bleibt leer.
Th: Du hast das Thema Hunger und Es-sen. Frag mal die Flasche oder das Baby,
ob es damit was zu tun hat. - Klientin bejaht - Hat das Thema Brille auch was
damit zu tun?
Kl: Da kommt wieder ein „Ja“, obwohl ich es nicht verstehe.
Th: Ok., geh zu deiner Mutter und erzähl’s ihr. -Wichtig ist Querverbindungen
zwischen den Mustern herzustellen, damit sie ihre abgeschlossene Wirkung verlieren.
Die Verbindung kann die Klientin mit ihrem heutigen Bewußtsein herstellen
und ihre heutigen „Symptome“ zurückspiegeln, denn es gibt keine
Zeit im Unterbewußtsein - es wurde nur zu unterschiedlichen Zeiten eingeprägt.
Kl: Hallo Mutti, da ist eine leere Flasche und da schreit ein Baby und ich stehe
heute da und komme mit dem Essen nicht klar und ich habe eine Brille und ich
will jetzt wissen, was los ist. ... Mein Vater kommt nicht heim. - fängt
an zu weinen - Ich kenne ihr Gefühl so gut. - Sie soll es ihr wieder direkt
sagen, damit die Konfron-tation stärker wird. - Ich kenne dein Gefühl
so gut. - weint, sagt zu ihrer Mutter - Ich will, daß du ihr jetzt die
Flasche gibst. Guck mal, du bist so bei dir. Ich kenn das auch. Ich bin auch
oft bei mir und ich hab dann ein ganz schlechtes Gewissen meiner Tochter Anna
gegenüber. Ich kenn das genauso. Ich bin auch oft gar nicht da, wenn ich
neben Anna sitze.
Th: Hol sie herbei und sag’s ihr.
Kl: Anna, ich kenn das. Du weißt es auch. Ich bin manchmal gar nicht da.
Ich bin bei dir und bin doch nicht da. Und du willst was und ich hab einfach
keine Kraft, gar keine Energie für dich.
Th: Ok., jetzt geh zu dem Baby und frag es, was es mit dem Vertrag auf sich
hat. - Nur aussprechen reicht schon, auch das Sym-bol-Baby muß jetzt mit
einbezogen werden - damit die Muster sich weiter destabilisieren.
Kl: Baby, was ist mit dem Vertrag, zeig es mal. Wie hängt das zusammen?
Das Baby hat total Angst. - Du hast total Angst, was ist los? Es zeigt ständig
in eine Ecke. Was ist denn da? Es schnappt bald über vor Angst vor der
Ecke, aber in der Ecke kann ich nichts sehen. Mit dem Symbol-Baby ist ein anderes
Symbol-Muster verbunden. Auch diese Verbindung muß ins Bewußtsein
gebracht werden.
Th: Nimm mal das Baby auf den Arm, damit es dich spürt. - Damit geht sie
direkter in Kontakt mit der Angst des Babys und damit mit ihrer Angst.
Kl: Ich krieg jetzt auch Angst vor der Ecke.
Th: Ja, jetzt spürst du die Angst. Was willst du nicht sehen?
Kl: Als ob da ein Monster in der Ecke wär, was nicht richtig sichtbar wird.
Th: Ist es das, was du nicht sehen willst?
Kl: Ja. Ich kenn das, wenn plötzlich was im Raum steht - über die
Schulter von hinten.
Th: Ok., laß es da sein, sprich es an.
Kl: fängt an zu weinen - Ich nehm nur was wahr in schwarz und rot und glühend
und groß und dicht. - Was willst du, was bist du? Da kommt nur „Monster“.
Aber ich kann nichts mehr wahrnehmen. - Diese Energiestruktur muß mit
vielen nicht verarbeiteten Erlebnissen durchsetzt sein - daher verschwindet
das Bewußtsein. So muß sich die Aufmerksamkeit der Klientin wieder
auf das Baby richten, denn dieses ist noch wahrnehmbar.
Th: Warum macht das das Baby so fertig, daß das Baby einen Vertrag eingeht?
Geh hin und stell die Frage.
Kl: Was machst du mit dem Kind? Ach, ich komm mir vor wie in einer Klamotte.
... Ich komme mir vor, wie in einem Schmie-rentheater.
Th: Es ist schon wieder so absurd, daß es nicht anzunehmen ist, nicht
wahr? - Klientin bejaht lachend - Und gleichzeitig ist deine Angst da. - Ihre
linke Gehirnhälf-te hat wieder die Regie übernommen und alles unter
Kontrolle gebracht. Von dort aus sind alle Erscheinungen natürlich nur
neuronale Feuerungen oder Phantasie. Aber sie kann durch diese Einsicht nicht
die Spannung - also ihre Angst - aufheben. Sie muß durch diese neuronalen
Feuerungen ganz bewußt hindurchgehen, um sie dadurch aufzulösen.
Alles nur für „Quatsch“ zu erklären, bedeutet seine Angst
zu rationalisieren. Sie verändert sich dadurch nicht. Sie wird nur mental
wie ein Symptom bekämpft.
Kl: Mein Kopf sagt ständig „So ein Schwachsinn, sowas gibt es nicht.“
Und ich hab ständig das Gefühl, da ist einer hinter mir und guckt
mir hinter die Schul-ter. Ich habe Angst vor Leuten, die Anna was antun oder
meinem Freund oder mir, die so Monsterrealität werden.
Th: Du weißt, daß Monster Gedankenver-bindungen sind oder gar nicht
existieren und sie können eine hohe Wirklichkeit entfachen.
Kl: Ich will wissen, was da war. Baby zeig mir doch mal, was da war. Laß
mich doch mal hingucken. Das Baby will nicht. Es dreht den Kopf weg. - Das Muster
„Baby“ steht in hoher Spannung und dies wirkt bis heute z.B. auch
als Spannung in ihren Augen.
Th: Sag ihm, daß du heute deine Brille loswerden möchtest und nur
weil es nicht sehen will, mußt du heute eine Brille tragen und du willst
jetzt, daß es hinguckt und du hilfst ihm dabei. - Sie spricht immer nur
einen abgespaltenen Energie-teil in sich selbst an. Da Energie immer positiv
vorhanden ist (es gibt keine negative Energie, sowie es auch kein negatives
Licht gibt) und fließen will, muß die Klientin die Energie in der
Spannung wieder erlauben zu fließen. Daher muß sie diese Spannung
in ihr Bewußtsein lassen und das Spannungsmuster löst sich dadurch
auf. Die Blockade löst sich.
Kl: Guck mal, ich bin da, ich hab dich auf dem Arm. Außerdem ist das Ganze
Erin-nerung, es kann dir nichts passieren. Also zeig’s mir bitte. Bitte
zeig es mir jetzt. ... Es funktioniert nicht. Von Ufo bis feuerspeiendes Monster
taucht alles auf und wieder weg. Hades, zeig du’s mir doch. Jetzt taucht
die Hydra auf. Diese Schlan-ge. Hallo Schlange. Du hast schon ein paar Köpfe.
Aber vor dir hab ich keine Angst. Jetzt ist sie beleidigt. Kannst du mir zeigen,
was hier los ist? Wovor hat das Baby Angst. Die lacht jetzt. Sowas wie, ich
wollte doch nur einen kleinen Spaß machen.
Th: Red mit dem Baby.
Kl: Guck mal, die tut gar nichts, irgendwie kann die gar nichts tun. Die Schlange
hängt da in ihrer Ecke rum. Hat zwar ein paar Köpfe, aber irgendwie
ist die ziemlich blöd. ... Jetzt macht das Baby so bäähhh. Aber
sag mal, das kann doch nicht alles gewesen sein, das wirkt irgendwie so lä-cherlich.
Aber das Baby kommt nicht an seine Flasche. Am Bettende steht die Flasche und
wenn das Baby hingreifen will, kommt diese Schlange und macht „Psss“.
Und läßt das Baby nicht. Baby, du läßt dich einschüchtern
von dieser Schlange. ... Guck mal, du schüchterst das Baby ein, laß
das gefälligst. Das macht ihr aber Spaß, sie will das nicht lassen.
-Sie fragt die Schlange: „Willst du, daß sie (das Baby) den Vertrag
unterschreibt?“ Ja, will sie. Kommst du von Ha-des? Ja. Sie ist extra
nur dafür da, damit das Baby den Vetrag unterschreibt, damit es sich geborgen
fühlt. ... Mutti, guck dir das mal an, da kommt so ein Typ daher mit so
einem Vertrag, schickt ein Monster vorbei und das Baby unterschreibt, bloß
weil du dich nicht drum kümmerst. Du kümmerst dich nicht um mich.
Sie sagt, ich kann nicht, ich hab keine Energie. Sie will wieder in die Küche
gehen. - Klientin stöhnt - Bleib hier. Du hast nie Energie. Stimmt, es
sei denn, sie dreht mal kurz auf. ... Geht mir ähnlich. Das geht mir ähnlich,
ich kenn das gut. Hast du auch mal so einen Pakt unterschrieben? Ja, hat sie
auch. Deswegen hat sie erlaubt, daß ihr Baby auch einen unterschreibt.
Kommt mir vor wie Teufelsbrut. Es kommt mir lächerlich vor. Das ist doch
alles lächerlich. Phantasie. Meine Mutter hatte Ängste, ich hab sie
übernommen. Du hast die Ängste und ich hab sie mir prima abgeguckt,
ich hab sie heute auch, nur noch viel stärker wahrscheinlich. Und wie wer-de
ich die blöden Dinger los? Nie mehr - mir wird die Unterschrift vorgehalten.
Ich hab den Pakt zu erfüllen. - Auch Phan-tasiebilder sind Ausdrücke
von neuronalen Mustern. Sie sind Symbole und haben tiefere Ankerungen in vielen
Erlebnissen und Erzählungen. Sie reichen bis in das morphogenetische Feld
des kollektiven Unterbewußtseins. Daher sind die Bilder vom Teufel oder
Hades auch innerlich so mächtig. Sie haben Energierealität und sind
kein „Unsinn“, denn sie wirken. Daher sind z.B. auch die Filme von
Stephen King so „beliebt“. Aber auch diese Energie-muster lassen
sich für immer entspannen.
Th: Was genau hast du zu erfüllen? Spür noch mal?
Kl: Meine Lebendigkeit zu geben und dafür Sicherheit zu bekommen. Das Ge-fühl,
ich hab eine Wand hinter mir und um mich rum oder nee Schulter oder was auch
immer und mir kann keiner von hinten über die Schulter gucken, kein Mon-ster
kommt von hinten. Die Sicherheit im Nacken anstatt die Gefahr. Dafür hab
ich alle Lebendigkeit gegeben. - Sie hat Sicherheit bekommen, also Macht über
das Leben. Von daher ist die Symbolfigur des Hades stimmig.
Th: Ja, wie fühlt sich das an für dich?
Kl: Sowas wie, da ist Sicherheit, ich brauch keine Angst zu haben, was hinter
mir ist. Ich kann das hinten loslassen, muß nicht hinten Augen haben und
Angst, Vorsicht. Wahrscheinlich das, was Kinder eigentlich von ihren Eltern
kriegen sollten. Ich hab grad zu meiner Mutter gesagt „Du hast mir das
nicht gegeben“ und sie hat gesagt „Nee, ich hab dich dem Teufel
ge-weiht“. Hast du einen Pakt mit dem Teufel. Sie sagt verschämt
„Ja“. Aber, was mach ich denn jetzt? Ich steck da mittendrin. Was
mach ich denn jetzt? Ich steck da richtig fest. - Die Klientin hat natürlich
über das Enge Zusammenleben mit ihrer Mutter auch ihre Haltungen, Worte
und Reaktionen bzw. Nichtreaktionen als reale Energiewirklichkeit wahrgenommen
und integriert - in ihr inneres System von der „Welt“ eingepasst.
So ist alles auch in ihr als neuronale Wirklichkeit dauerhaft vorhanden und
mit eigenen Erlebnissen verankert.
Th: Erzähl deiner Mutter von den Aus-wirkungen. Erzähl ihr, wie du
leidest heute, die soll das wissen.
Kl: Guck mal, wie ich heute ... leide. Ich mag das Wort nicht. Guck mal, ich
hab keine Energie frei, ich bin eifersüchtig, ich esse ständig. Ich
krieg nichts richtiges gebacken. Und ich fang schon wieder an ängstlich
bei meiner Tochter zu sein. Und ich trag ne Brille und ich guck nicht hin. Schau
es dir an. Sie weiß auch nicht, was sie machen soll. So ist das. Sie ist
so ein bisschen verlegen, aber sie könnte es auch nicht ändern, es
wäre halt so gelaufen.
Th: Ja, schau mal, was du ändern willst.
Kl: Also, was meine Sehnsucht ist, ich will raus aus diesem Konkon und ich hab
aber Angst davor. Ich hab Angst den Schutz zu verlieren und gar nicht lebensfähig
zu sein, alleine.
Th: Hol nochmal die Melodie herbei. Die hat dich ja an deine Sehnsucht erinnert
und sag es ihr.
Kl: Melodie, ich hab Angst zu leben. Ich hab Angst, daß ich gar nicht
lebensfähig bin alleine. In dem Lied ist Jasmin auch verliebt in Aladin,
in das Männliche, das Beschützende. Ich hab mir immer ge-wünscht,
so eine ganz klassische Frau zu sein und beschützt zu werden von einem
Mann, zart und zierlich, liebevoll. Und dann kommt mein Ritter und beschützt
mich. Aber ich hab mich nie als zart und zärtlich empfunden, sondern als
groß und „Schrank“ und dick und kräftig. Wie soll da
je ein Mann kommen. Mein Prinz kommt nicht, ich bin zu groß. Mir fällt
gerade ein, wie ich mich früher immer verkleidet hab, als Braut oder als
Prinzessin. Ich wollte nie Mann sein, fast nie. Ich wollte immer zart und zierlich
sein und gerettet werden - immer. Schon als kleines Kind, bis heute.
Th: Ja, was tun?
Kl: Ich hab mich ja schon im Kindergarten nicht durchgesetzt. Ich hab grad so
zu diesem Konkon hin gefragt, was ich tun soll. Und der sagte „Fliegen“.
Wenn ich Hades frage, sagt er „Hocken bleiben“.
Th: Ja, dann schau mal, was du machen willst. Wie kommst du aus dem Käfig
raus?
Kl: Wenn ich den Vertrag zerreiße, ist er gleich wieder da. -Die neuronalen
Muster kann man nicht austricksen!
Th: Ja, aufheben geht nur mit seinem Einverständnis. Gut, stell mal die
Frage. - Etwas muß verändert werden, damit die Gesamtstruktur so
verändert ist, damit der Vertrag darin energetisch keinen Platz mehr hat
und dann wird er als Bild nicht mehr existieren.
Kl: Wie kann ich den Vertrag aufheben? ... Hades sagt: gar nicht.
Th: Das geht nicht, es muß immer eine Möglichkeit geben.
Kl: Jetzt zeigt er mir, wie Megara sich gestern in dem Film unter die Säule
geschmissen hat. - Sie hat aus Liebe zu Herkules keinen Gedanken an Sicherheit
mehr gehabt und ihn gerettet und ist dabei umgekommen.
Th: Ja, da haben wir es. Du mußt bereit sein, auf den Schutz und die Sicherheit
zu verzichten.
Kl: Nee, mein Leben hergeben. Er sagt, wenn ich aus dem Käfig rauswill,
dann gehört mein Leben anschließend ihm.
Th: Ja, ist klar, aber es gibt noch eine an-dere Möglichkeit. Dein Leben
dem Leben zu geben, keine Sicherheit mehr zu ha-ben, es zu riskieren.
Kl: Wer ist denn das Leben?
Th: Ja, du kennst das Leben nicht? Klar! Du hast dich abgeschottet, du kennst
es gar nicht, das Leben. Wenn du das Leben voll lebst, ist es klar, dann gibt
es keine Kontrolle drüber, dann bist du aber frei. Und wenn du es ihm gibst,
als Manager, als Herscher, dann gehörst du an-schließend ihm. Laß
dich mal von der Sehnsucht dahin führen. Hol dir mal die Melodie herbei,
geh mal auf den Teppich.
Kl: Ja. Zeig mir mal das Leben.
Th: Du hast das Leben verkauft, deshalb kennst du es nicht mehr.
Kl: Es sieht so aus, als ob das Leben rasant und schnell wäre und so gefährlich.
Th: Erlaub dir mal das zu fühlen auf deinem fliegendem Teppich. So fühlt
sich das an, das Leben - ohne Schutz.
Kl: Aber der Teppich ist der Schutz, der Teppich ist der Boden. Bist du der
Schutz? In meinem Bild schon. Aus dem Rücken ist er unter die Füße
gekommen und trägt. Jetzt wird der Teppich zu Hades, jetzt geht er kaputt.
- In dem Moment, wo die Klientin den Teppich als Schutz wahrnahm, verwandelte
er sich wieder zu Hades, denn die neuronale Muster Schutz und Hades sind verknüpft.
Th: Was ist die Qualität vom Teppich, die Qualität, die trägt.
Frag den Teppich. - Klientin antwortet: Vertrauen. - Gut, dann nehm dir einen
neuen Teppich aus Vertrauen und guck mal, was mit dem passiert. Trau dich mal.
-Vertrauen hat mit sich trauen zu tun.
Kl: Ich trau mich anscheinend nicht, der bleibt auf der Straße liegen.
... Der liegt auf der Straße fest und zwar vor dem Haus, in dem ich als
Kind gelebt habe.
Th: Ja, da haben wir doch die Situation. Hol mal das Kind herbei und sag dem
Kind, daß der Teppich liegengeblieben ist, daß er nicht mehr fliegt.
Das Vertrauen liegt auf der Straße. Deutlicher geht es ja nicht mehr.
Kl: Die guckt über die Toreinfahrt, da ist so ein Eisentor. Was ist passiert,
warum bleibt der Teppich hier liegen. Guck mal, der Teppich fliegt nicht mehr.
Sie guckt hoch zur Wohnung. Darfst du nicht raus? Nee. Wer hat es dir verboten?
Mutti!
Th: Sie soll sofort herbeikommen.
Kl: Warum hast du mir verboten, rauszugehen? Schau, mein Teppich hängt
fest.
Th: Erzähl ihr die ganze Konsequenz. Deine Mutter muß die ganze riesige
Kon-sequenz wissen. Da liegt der Teppich und du hast kein Vertrauen. Da gibt
es nur die Möglichkeit, deine Seele zu verkaufen, um durchzukommen. Dafür
kriegst du dei-ne Kontrolle und dafür hast du deine Ängste dein ganzes
Leben.
Kl: Jetzt hat meine Mutter Angst. So „Huh, was haben ich denn jetzt da
ge-macht.“ Sie hat totale Angst. Sie steht nur mit offenem Mund da, wie
so ein Com-puterbild. Du siehst aus, wie so ein Com-puterbild. Wo ist dein Leben?
Das hat sie meinem Vater mitgegeben. Du hast dein Leben meinem Vater mitgegeben?
Und der geht einfach lustig rum und zu anderen Frauen und nimmt dein Leben mit?
Wahrscheinlich weiß er noch nicht mal, daß er es hat. Weiß
er es denn? Nee, sie hat es hinterhergeschickt. - Sie war mit ihrer Aufmerksamkeit
bei ihrem Mann und hat selbst nicht gelebt.
Th: Und da hast du auch deine Eifer-sucht. Wie ist es, wenn du bei deinem Freund
sowas Ähnliches vermutest. Was ist mit deinem Leben dann?
Kl: Ja, es ist dann auch dort. Mutti, mir geht es genauso heute. Ich schicke
auch mein Leben und meine Aufmerksamkeit hinterher.
Th: Deine Mutter hat sich gut eingenistet bei dir. Guck mal, mit welchen Themen
die überall in dir drinsteckt.
Kl: Scheiße. Ich dachte, ich wäre dich so einigermaßen los.
Aber du kommst durch jede Pore wieder zurück.
Th: Tja, was machst du denn jetzt?
Kl: Ich möchte gerne mit meinem Teppich fliegen. Teppich, was brauchst
du, damit du fliegen kannst? Ich weiß es nicht. Jetzt geht er so ein bisschen
hoch vom Boden, aber er fliegt nicht. Du fliegst immer noch nicht, was brauchst
du denn, verdammt? Ich krieg so schwer die Bilder ins Laufen.
Th: Spür mal die Schwere, wo kommt die denn her? Frag sie.
Kl: Ach, das ist dieser Hades, der mich nicht loslassen will. Der zieht runter.
Das sind diese Ketten. Er hält mich gefangen. Ich will die Ketten loswerden.
Das ist ihm wurscht. - verzweifelt - ach, was soll ich denn machen?!
Th: Die Ketten spüren.
Kl: Ja, natürlich spüre ich sie. Schon ein Leben lang. Und ich mag
nicht mehr.
Th: Was machst du jetzt? Ein ganz hübsches Dilemma, in dem du drinhängst.
Kl: Alles nur Einbildung.
Th: Dann sag’s dem Teppich „alles nur Einbildung“ und schau
mal, ob er fliegt.
Kl: Nee, der hustet. - Das Energiemuster läßt sich durch die Rationalisierung
nicht beeinflussen.
Th: Na, siehst du.
Kl: Es ist trotzdem nur so ein Produkt in meinem Kopf.
Th: Ja, und zwar so ein massives, daß du dir nicht vorstellen kannst,
der Teppich fliegt. Wenn du es dir vorstellen könntest, dann wäre
es nur Einbildung gewesen. - Klientin stimmt zu. - Es ist wie mit deinen Ängsten
- du kannst dir nicht vorstellen, daß es nicht wichtig ist. - Klientin
stimmt wieder zu. - Sie sind einfach da.
Kl: Stimmt.
Th: So, und jetzt setz dich auseinander mit deinen Einbildungen.
Kl: schreit - Wie denn???!!! Ich komm gar nicht mehr an das Gefühl ran,
wie schön das wär. Und der Hades lacht.
Th: Ja, der Teufel lacht, dem scheint das gar nichts auzumachen. Der nimmt dich
gar nicht richtig ernst.
Kl: Der nimmt mich nicht ernst, ja. Der hat ja auch meine Unterschrift. ...
Meine Mutter ist abhängig, ich bin abhängig. Er hat die Unterschrift,
was will er mehr. Der Pakt ist erfüllt.
Th: Du hast ihm die Macht gegeben.
Kl: -schreit - Ach Scheiße!!! Ich will das heute auflösen! - Sie
muß den Willen zur Veränderung entwickeln und der kommt oft durch
Leidensdruck oder aus Aus-weglosigkeit.
Th: Wie reagiert er?
Kl: Kein bisschen beeindruckt. Ich will das heute auflösen! Ich muß
das heute lösen. Ich schaff das nicht. Du mußt mir helfen. Was soll
ich denn tun? Er sagt durchschneiden. Einfach durchschneiden. Ich glaub da irgendwie
nicht dran. Ich glaub, die sind hinterher genauso fest wie vorher. Ich hab das
Gefühl, du sitzt da drin in meinem Bauch. Da drin ist die Hölle. Da
drinne brodelt es. Ich komme mir vor wie beim Exorzismus. Teufel, du hast mich
schon runtergezogen zu dir. Jetzt sieht er aus, wie so ein Teufel mit Hörnern.
Irgendwie langweilt es mich. Ich komme nicht da raus, du bist so sicher in dir.
Ich zappel hier rum wie ein Fisch an der Angel. Ich resigniere irgendwie. Ich
weiß nicht, was ich tun soll, das ist so wie Black out.
Th: Ok., wer kann dir weiterhelfen? Welche Möglichkeit siehst du?
Kl: Ich brauche Hilfe. Hilfe. Jetzt kommt Aladin und hieft mich auf seinen Teppich.
Aber das kann’s nicht sein, oder? Aber er weiß keine bessere Antwort,
er ist so ein Lebemann.
Th: Dann soll er dich mal da hinbringen, wo jemand dir eine Antwort gibt, dir
hilft.
Kl: Jetzt taucht Dornröschen auf, das schläft. Dornröschen schläft
in mir. Sie schläft solange, bis das Grauen vorbei ist. Wann hast du dich
schlafen gelegt? Als ich ein Baby war, als ich den Pakt unterschrieben hab,
hat sie sich schlafen gelegt. Das nimmt mir irgendwie die Luft. Das fühlt
sich so an, wie ich kann das in diesem Leben gar nicht lösen, denn sie
schläft ja hundert Jahre. - Alle Muster sind heftig miteinander verkettet.
Th: Ok., geh mal ins Babyalter. Was hätte das Baby gebraucht, damit sie
den Ver-trag nicht unterschreibt?
Kl: Die Mama. Die Mama war nicht da. Mama und Papa.
Th: Ok., hol sie herbei, die Mama. Es gibt eine Möglichkeit, das Baby muß
auf die Mama verzichten, voll und ganz verzichten. Sie müßte aklzeptieren,
daß es die nicht gibt.
Kl: Bist du bereit zu akzeptieren, daß Mama und Papa nicht da sind? Nee!
Aber es zeigt auf die Flasche. Es kann das nicht allein, es ist ein Baby.
Th: Ja, deshalb hat es den Vertrag unterschrieben. Und die Alternative wäre
zu gucken, was passiert, wenn es den Ver-trag nicht unterschreibt.
Kl: Du darfst den Vertrag nicht unterschreiben.
Th: Doch sie darf es schon, aber dann hat es Abhängigkeit bis zum Lebensende.
100 Jahre. Und wenn es nicht unterschreibt, tut es weh, der Schmerz ist da,
der Hunger ist da. - Diesem Schmerz muß sich das Baby ausliefern - diesem
Schmerz muß sich die Klientin ausliefern, diese Schmerzenergie muß
abfließen. Die Klientin muß akzeptieren, das es so ist, wie es ist.
Solange sie dies nicht bereit ist zu fühlen, solange wirken diese Ketten.
Kl: Mama und Papa sind nicht da, das mußt du akzeptieren.
Th: Es muß akzeptieren, daß es ist, wie es ist, daß Hungergefühle
kommen, daß Hunger wehtut, so ist die Realität.
Kl: Ich will nicht, daß der Hunger wehtut.
- Daher kommt auch ihre unbewußte Eßsucht, sie will damit den Schmerz
über das nichtvorhandensein von Mama und Papa unterdrücken - den Hunger
nach Geborgenheit.
Th: Ok., dann mußt du den Vertrag unterschreiben. Merkst du, daß
das genau dasselbe Thema ist, wie mit deiner Diät? - Klientin fängt
an zu weinen. - Die Gefühle kommen hoch. Genau das sind sie und dafür
hast du den Vetrag unterschrieben. Dafür hast du deine Freiheit verkauft.
Du bräuchtest nur zu akzeptieren, daß diese Gefühle wieder sein
dürfen. - Klientin weint verzweifelt .- Sag’s dem Baby, das ist die
einzige Chance.
Kl: hört plötzlich auf zu weinen - Jetzt bin ich irgendwie rausgerutscht.
Die Kontrolle - Hades - hat sich vollautomatisch wieder eingeschaltet. Ich hab
gemerkt, wie alle Energie in den Kopf stieg und dann war ich draußen.
Baby! Es ist sowas wie, das Gefühl ist so stark und da geht dann nichts
mehr.
Th: Deshalb hat das Baby diesen Pakt unterschrieben, diese Haltung entwickelt,
die Kontrolle entwickelt.
Kl: Aber da gibt es so einen Mechanis-mus, der da funktioniert und dann bin
ich draußen, wie eben. Das ist nicht die Kon-trolle, da ist noch was anderes.
Th: Ok., wer schaltet den Mechanismus ein in dir? Wer ist der Boß? Wer
macht das?
Kl: Wer macht das? Ach irgendwie nur dieser Hades.
Th: Ja, der Mechanismus ist der Vertrag.
Kl: Das verstehe ich nicht. Hades, was bedeutet das? Warum holst du mich raus
aus den Gefühlen und schaltest ab? Zeig’s mir. ... Das ist wie, das
sah gerade so aus wie - der Schmerz ist das Tor raus. Also läßt er
schnell ein Eisentor runter und dann ist da dicht. ... Ja, es ist sogar ein
Schmerz. Ein Schmerz und ich bin draußen. Aber ich kenne das doch schon
ewig und ich hab doch soviel Schmerz schon gefühlt und ich komme nicht
da raus. - Sie kommt immer wieder mit dem Schmerz in Kontakt, löste ihn
aber ursächlich nie auf.
Th: Ja, das ist deine Realität und deshalb kommst du auch nicht da raus.
Das sagt, du bist noch nie durchgegangen. Du machst immer das Tor wieder zu.
Kl: Aber das geht von selber.
Th: Ja, klar, weil du kein Vertrauen hast, daß es funktionieren könnte,
wenn du ganz durchgehst.
Kl: Aber wo soll ich denn durch, ich weiß nicht wie das geht. Wie geht
denn das?
Th: Du müßtest dich mit dem Schmerz verbünden, daß du
mit ihm solange es geht, zusammenbist, weil wenn du wieder abgeschnitten bist,
ist wieder die Kontrolle da. Wenn der Schmerz da ist, dann ist das grad wieder
ein Tor nach draußen. ... Du hast Angst, die Anna fällt und du gehst
in einen Mechanismus rein. Entscheide dich dafür, diese Angst ein bisschen
länger zu spüren, den Schmerz dabei zu spüren und es zu riskieren.
Kl: Das tu ich schon jeden Tag. Aber es gibt Sachen, die für mich total
tabu sind. Ich würde nie ein scharfes Messer liegen lassen.
Th: Dann haben wir schon wieder ein Tor. Stell es dir jetzt vor und erlaube
den Schmerz.
Kl: Nein! -weint verzweifelt.
Th: Guck mal, was ist passiert? Schau hin. Wovor hast du Angst? Welche Bilder
willst du nicht mehr sehen? Was ist passiert? Guck hin!
Kl: Daß sie das Messer nimmt und reinfällt.
Th: Ja, das ist dein Schmerz. Guck hin. - Die Klientin weint verzweifelt. -
Jetzt hol dir den Hades herbei und sag ihm - Ich lauf jetzt nicht weg vor dem
Schmerz - und dann guck dir das Bild an. Und jetzt zieh das Messer wieder raus
und jetzt geh hin und du machst das. -
Kl: hört auf zu weinen. - Gibst du mir mal ein Tuch?
Th: Merkst du den Trick mit dem Tuch? Und schon bist du wieder draußen.
Kl: Ich krieg absolut keine Luft mehr. Meine Nase holt mich raus.
Th: Das war das Tor. Jetzt ist es wieder zu. Geh jetzt wenigstens hin und zieh’s
Messer raus. Sie hat die „Phantasie“ - die Schreckensbilder - erlaubt,
muß jetzt aber neu handeln. Woher diese Bilder kommen ist unwichtig, sie
müssen nur verändert werden, damit das neuronale Muster kippt.
Kl: fängt wieder an zu weinen - Ich hab’s doch schon rausgezogen.
Th: Dann bleib bei dem Baby.
Kl: Es hat eben die Augen aufgeschlagen.
... Du hast eben die Augen aufgeschlagen und dann wieder zugemacht und liegst
jetzt tot in meinen Armen. - weint verzweifelt. - Ich hab das Messer rausgezogen
und jetzt komm ich ins Gefängnis, weil alle glauben, ich hab dich umgebracht
- weint - Ich liebe dich doch - weint. verzweifelt
Th: Ja, du hast nicht auf das Baby auf-gepaßt. Deshalb paßt du heute
so auf. Red mit dem Baby, bleib in Kontakt mit ihm. Sag ihm, es hat sich umgebracht
und du hast heute noch die panische Angst. Du hast heute Angst, daß die
Anna umgebracht wird. Sag’s dem Baby. Das Baby hat sich umbringen lassen.
Es hat die Macht über dich, guck’s dir an.
Kl: weint - Baby, ich hab heute Angst, daß der Anna was passiert. - weint
- Ich hab das Messer nicht weggenommen. - weint.
Th: Guck hin, guck hin. Das Baby hat die Macht über dich gekriegt. Wer
ist das Ba-by, wer hat die Macht über dich gekriegt?
Kl: Ich weiß nicht, ich seh nur ein paar Augen.
Th: Dann guck hin. Diese Situation da-mals hat so eine gewaltige Macht über
dich gekriegt, daß du heute noch voll abhängig bist davon. Und das
Baby hat die Macht gehabt, denn es ist gestolpert, nicht du. Red mit dem Baby.
Das hat sich nämlich extra fallen lassen und zack hat es dich in der Gewalt
gehabt bis ewig. Guck mal hin, ob der Hades dahintersteckt. Mit irgendwas muß
er dich doch gekriegt haben. Schau dir das Baby an, wer ist denn das, warum
hat es sich um-gebracht?
Kl: Warum hast du dich umgebracht? Warum hast du dich umgebracht?!!! - weint
- Ich weiß nicht, ich krieg keine Antwort, ich seh immer nur dieses Bild,
wie es in das Messer fällt. Jetzt sieht es so aus, als ob es sich schon
selber reinstürzt. Aber das kann ein Baby doch gar nicht. - Neuronale Muster
sind nicht logisch, sondern immer assoziativ!
Th: Das stimmt, das würde ein Baby nicht machen. Also guck hin, wer steckt
dahinter? Mit wem hast du den Vertrag ge-macht?
Kl: schreit - Ja, er sagt ja!! Aber ich seh es nicht, ich kann es nicht sehen.
Th: Du willst es nicht sehen, deshalb hast du eine Brille, schau hin
Kl: Ich will es nicht sehen! Ich will es nicht sehen! Nein. -Schreit und weint
- Das Baby hat sich in was schwarzes, klebriges verwandelt und Hades ist gekommen
und hat es sich geholt. Ja, es war ein Teil von ihm. - Das neuronale Muster
„Baby“ hatte die Macht über sie und Hades ist ein Symbol für
Macht. Daher hat ihr heutiges Kind Anna auch ständig die Macht durch ihre
natürliche Lebendigkeit über die Klientin. Damit sie diesen alten
Schmerz im Unterbewußtsein nicht spüren mußte, hat sie sich
ständig von ihren Gefühlen automatisch abgeschnitten und diese Energiespannung
als ständige Angst wahrgenommen.
Th: Ja, und jetzt geh zu Hades und be-schwer dich.
Kl: schreit - Du hast das gemacht!
Th: Und du bist drauf reingefallen und du hast dein Leben vermurkst und du hast
schon mit einem halben Jahr als Baby - als deine Mutter nicht kam - dein Leben
aufgegeben dafür. Jetzt machst du folgendes. Jetzt sagst du zum Hades,
diesmal tu ich’s wirklich, ich bring dich um als Ba-by und damit befreie
ich mich. Du sagst ihm, er soll wieder das Baby werden und dann bringst du das
Baby um. Sie muß das tun, vor dem sie die größte Angst hat,
das Bild vom Baby umbringen. Es ist ihre Energie und Energie stirbt nie, sondern
verwandelt sich immer in Lebendigkeit.
Kl: Du wirst wieder zum Baby. - schreit -
Th: Jetzt seid ihr quitt, jetzt hast du deine Schuldgefühle ausgeglichen
und jetzt guck hin, was mit dem Baby passiert. Schau hin.
Kl: Es liegt da wie eine tote Hülle. - Das neuronale Energiemuster ist
zusammengefallen und hat keine Energie mehr. Die Klientin ist aber noch mit
dem Vorgang identifiziert.
Th: Schau was weiter von selbst passiert.
Kl: weint - Aber das Stühlchen ist leer. Ich hatte ein Baby.
Th: Ja, der verkleidete Hades und dafür hast du deine Freiheit verkauft.
Du hast eine Illusion gekriegt und dafür hast du alles hergegeben. Das
war kein unschuldiges Baby. Unschuldige Babys fallen nicht ins Messer. So und
jetzt fordere deine Unterschrift. Der Vertrag ist nichtig für immer und
ewig.
Kl: Mein Vertrag mit dir ist aufgelöst.
Th: Und das Stühlchen ist leer, genau und jetzt kann was Neues kommen.
Kl: Ich sitze da so im Gitterbettchen und ich will irgendwie meine Mama herbeizitieren.
Mama, ich will eine Flasche haben, bring mir jetzt sofort eine Flasche. Die
schlurft herbei - total kraftlos - aber sie bringt mir eine Flasche.
Th: Gib ihr den Tip, sie soll auch den Ver-trag auflösen. Du kannst es
nicht für sie machen, du kannst ihr nur den Hinweis geben, sie soll es
machen.
Kl: Du mußt den Vertrag auch auflösen, selbst.
Th: Sie wollte den Mann dafür haben, der ihr weggelaufen ist. Das war ihr
Vertrag wahrscheinlich. So hat jeder einen anderen Vertrag. Aber das ist nicht
dein Problem.
Kl: Was ist denn jetzt mit der Hydra und dem Pakt im Gitterbettchen?
Th: Hol den herbei, mit dem du den Ver-trag im Gitterbettchen gemacht hast.
Die Schlange hat am Anfang gelacht und sich gefreut, weil du eh nichts machen
kannst. Guck mal, wie Hades jetzt aussieht. Du bist durch den Schmerz durch.
Was will er denn noch wollen. Da gehen doch nicht mehr die Falltore runter.
Hol ihn herbei.
Kl: Komm her!...Da ist ein weißes Blatt, also keine Unterschrift.
Th: Feuer drunter - auflösen. - Feuer prasseln wird eingespielt - Und jetzt
kannst du ihm sagen - probier es aus - du gehst durch jedes Gefühl durch,
ohne daß ein Tor runtergeht.
Kl: Ich gehe durch jedes Gefühl durch und alle Tore bleiben oben.
Th: Stell dir eine Situation vor und Mach’s. Du kennst so viele.
Kl: Ich hab das Gefühl, ich muß der Anna so viel erklären. Messer
und gefährlich und aua.
Th: Laß die Situation mal auftauchen und guck, welches Gefühl du
dann hast.
Kl: Komm her Anna. Aber die Anna nimmt nicht die Messer, die will es angucken
und die will es kennenlernen.
Th: Ok., guck hin, was passiert. Du bist durch das Gefühl durch. Gib ihr
das Mes-ser und guck, was sie macht.
Kl: Fängt an zu weinen - Oh Scheiße.
Th: Guck hin. Was macht sie mit dem Messer. Wen du bereit bist, hinzugucken,
brauchst du auch immer weniger eine Brille. Guck’s dir einfach mal an
und atme dabei - nicht die Luft anhalten.
Kl: Naja, sie ist gerade selbständig geworden, sie hat gerade Messerwerfen
ge-macht.
Th: Na wunderbar, siehste, die hat da kein Thema damit.
Kl: Aber nach der Katze.
Th: Ist sie weggesprungen oder hat sie sie erwischt?
Kl: Sie hat sie nicht erwischt.
Th: Ok., die kann selber für sich sorgen. Guck die Anna an, welchen Gesichtsaus-druck
sie hat.
Kl: Sie strahlt.
Th: Na siehste.
Kl: Ich seh Hades jetzt etwas unscharf.
Th: So, und jetzt sag ihm, was du ihm immer schon sagen wolltest.
Kl: Ich weiß nicht, was ich dir sagen wollte, sollte. Soll! - lacht -
Ich möchte gerne was wissen. Ich kann kaum glauben, daß das mit dir
so aufgelöst ist. Er grinst. Ich kenn dich Hades schon ein Leben lang.
Th: Aber schau mal, du hast seinen Trick wahrgenommen. Der verkleidet sich,
macht was. So funktioniert das und du fällst drauf rein. Du kannst nur
eins ma-chen: Hingucken, hingucken, hingucken und dranbleiben und durchgehen
und dann siehst du, was echt ist. Und dann hat er keine Macht mehr. Was will
er denn machen. Er kann doch nur täuschen, wenn jemand bereit ist, sich
täuschen zu lassen, wegzugucken, Schuldgefühle zu bekommen usw. bekommt
er die Macht.
Kl: Und wie krieg ich meine Augen wieder scharf?
Th: Stell sie scharf und guck hin, was du dann siehst. Jetzt! Schau ihn an.
Kl: Jetzt schlägt er die Augen nieder.
Th: Genau, wenn du ihn anguckst, hat er die Macht nicht mehr, dann kann er nur
unter sich gucken, dann fühlt er sich er-kannt.
Kl: Ich hab das Gefühl, wenn ich hingucke, werde ich atemlos.
Th: Guck hin und atme.
Kl: Ja, ich sitze am Computer und ich se-he nicht, was hinter mir los ist, was
die An-na anstellt. Wenn ich die Sachen einfach liegen lasse, sehe ich es ja
nicht. - Sie wird aufgefordert, mit ihrem Bewußtsein alles zu beobachten.
- Sie spielt mit dem Messer am Tisch. Sie hat sich in den Fin-ger geschnitten.
Sie schreit. Und ich dreh mich jetzt um - fängt an zu weinen - Oh Gott.
Aber das tut weh! Ich will nicht, daß es ihr wehtut. Ich will nicht, daß
es dir wehtut.
Th: Hör hin was sie sagt. Du willst den Schmerz von anderen Leuten wegnehmen,
weil du es nicht aushalten kannst. Da kann der Hades wieder einhaken, da hat
er dich wieder.
Kl: Ich will nicht, daß es dir wehtut.
Th: Deine Tochter hat ein Recht darauf, sich wehzutun. Jeder Mensch hat ein
Recht auf Gefühle. Und du hast nicht die Macht über die anderen Leute.
Du willst die Macht haben über die Gefühle der anderen Leute.
Kl: Ich will nicht, daß es ihr schlecht geht.
Th: Das ist dein Problem. Dir geht es schlecht, der Anna tut es nur weh - das
ist normal und üblich. Dein Freund würde sich auch wehren, wenn du
ihm die Motor-säge wegnehmen würdest oder das Auto. - Klientin schreit.
- Du willst deine Ge-fühle nicht haben und deshalb dürfen es die anderen
auch nicht haben. Und das ist Hades. Das ist Macht. Guck’s dir genau an,
das ist dein Mechanismus.
Kl: Aber ich krieg immer das Bild, daß meinem Freund was passiert.
Th: Dann guck hin. Das ist genau derselbe Trick mit der Täuschung. Guck
dir das Bild an. Guck mal was passiert und guck mal, wer da wieder was inszeniert
hat. Das sind deine Bilder und alle Bilder sind Täuschungen. Guck hin,
was siehst du?
Kl: Daß er sägt.
Th: Ok., und wenn der Hades jetzt ge-schickt wäre, müßte dein
Freund sich jetzt ein Bein absägen und schon wüßtest du, daß
der Hades in ihn reingeschlüpft wäre, um dich zu erwischen. Du mußt
jetzt gucken, ob du wahrnehmen kannst, daß er es ist. Das ist der Trick
an der Ge-schichte. Alle Bilder sind falsch, weil sie Energiespannungen sind
und Energie-spannungen sind Täuschungen. Guck’s dir an. Sag jetzt
deinem Freund „Säg dir ein Bein ab“ und guck hin, was er macht.
Kl: Säg dir ein Bein ab. - lacht -
Th: Der greift sich an den Kopf, nicht wahr? Der wird nicht so dumm sein und
sich ein Bein absägen.
Kl: Aber ich hab jetzt zu ihm gesagt „Säg dir einen Finger ab“
und dann hat er ihn mir hingehalten.
Th: Siehst du, der Hades testet sofort wieder, ob er dich kriegt. Nimm den Finger
an und sag, Hades, ich hab dich erkannt und der Finger müßte sich
verwandeln. Wenn du bereit bist hinzugucken und nicht in die Macht zu gehen
oder in die Ohnmacht, dann verwandelt sich der Finger garantiert sofort.
Kl: Da sind jetzt ein paar schwarze Blumen rausgekommen, die nach unten hängen.
Th: Was Göttliches macht so ein Spiel nicht. Was Göttliches macht
keine Angst. Den Hades gibt’s ja auch nicht, der ist ja auch eine Täuschung.
Nur dummerweise funktionieren Täuschungen trotzdem. Das ist ja das Blöde
an der Geschichte. Im Tierreich gibt es keinen Hades. Ver-stehst du es? Der
Hades ist nur neuronal.
Kl: Ja, aber dann hab ich mein ganzes Leben mit Täuschungen gelebt?
Th: Genau, wunderbar. Deshalb hast du auch eine Brille getragen und schlecht
ge-sehen. Irgendwelche Probleme noch?
Kl: Weiß ich nicht, ich hab Durcheinander.
Th: Das nennt man einen synergetischen Prozeß.
Kl: lacht, lacht, lacht
Klientin machte noch zwei weitere Einzelsitzungen, in denen es um weiter
Aspekte von Ängsten und Abwehr von Schattenanteilen ging.
In der letzten tauchte Hades noch einmal auf und seine Macht hatte sich von
50% in der 2.Session auf 10 % am Ende der 3. Session verringert.
Damit will die Klientin lernen, spielerisch umzugehen. Sie brauchte ihn nicht
mehr zu verdrängen, sondern ging ganz „freundschaftlich“ mit
ihm um.
Alle Muster aus diesem Kontext waren gekippt und hatten keine Macht mehr.
Sogar ihre Migräne - so versicherte eine Symbolfigur - würde nicht
mehr auftauchen.