Verabschiedungen tun gut - Krebs????
Die Klientin leidet an (Darm?????-Krebs - wird aus der Sitzung leider nicht ersichtlich) Krebs. In dieser Sitzung nimmt sie wahr, dass ihre Zellen immer dann nicht mehr fließen, sondern sich ganz stark verknoten, wenn sie einen Menschen loslassen soll, den sie nicht loslassen will, weil sie sich dann völlig schutzlos fühlt. Zum ersten mal erlebte die Klientin dies, als ihr Vater starb - es war als würde die Welt zusammenbrechen. Die Situation wiederholte sich dann beim Tod ihres Mannes - und wieder fühlte sie sich sie alleine, verlassen und schutzlos. Im Laufe des Prozesses gelingt es ihr aber, sowohl den Vater als auch den Ehemann loszulassen. Ganz deutlich nimmt sie daraufhin wahr, wie alles in ihr wieder in Fluss kommt und wie schließlich auch ihre Zellen wieder anfangen zu fließen. Darüberhinaus findet die Klientin während der Innenwelt-arbeit ihren inneren Engel der ihr ein ebenso starkes Gefühl von Schutz vermittelt, welches nun aber nicht mehr von außen, sondern aus ihrem Inneren kommt.
Die Klientin wählt aus ein paar Türen die erste vorne rechts mit
dem Thema Krankheit. Sie öffnet die Türe. - Türknar-ren wird
eingespielt. -
Th: Was siehst du?
Kl: Ein Fenster, ein Bett, oder was das ist, und dann hängt da auch ein
Bild. Da ist ein Stuhl, da sitzt mein Mann, da sitzt der P.
Th: Was möchtest du machen, wenn du ihn siehst?
Kl: Zu ihm hingehen. - Die Therapeutin fordert die Klientin dazu auf. - Irgendwie
lieg ich da in dem Bett. Lieg´ ich in dem Bett? Ich lieg´ doch in
dem Bett schon.
Th: Kuck´ mal, ob das einen Impuls in dir auslöst, ansonsten geh´
doch einfach mal hin und sprich mit dir. Frag´ mal, was hier los ist.
Kl: P., ich freu´ mich, dass ich dich da sehe, ich bin so froh, dass du
da bei mir bist. - Klientin atmet tief – Er sagt, er will mir helfen,
er hilft mir.
Th: Bist du jetzt in dir drinnen noch, im Bett? Nimmst du dich von innen heraus
wahr?
Kl: Ja, ich bin im Bett. Jetzt hält er meine Hand.
Th: Ja, dann spür dich mal dort liegen, nimm dich mal im Bett wahr, schau
mal aus deinen Augen dort heraus, spür´ mal, wie sich das anfühlt,
da zu liegen.
Kl: Ich habe Angst.
Th: Spür´ auch mal die Angst, lass´ sie da sein und atme mal
in das Gefühl hinein. - Klientin atmet tief – Spür´ mal,
wovor du Angst hast.
Kl: Dass ich sterbe. – Die Therapeutin fordert zum Weiteratmen auf. –
Th: Was möchtest du tun? Welcher Impuls ist da?
Kl: Ich könnte jetzt heulen.
Th: Lass´ es da sein, lass´ die Tränen einfach da sein, erlaube,
dass sie über den Atem fließen können. - Klientin weint, Musik
wird eingespielt. –
Th: Wo bist du jetzt?
Kl: Ich bin jetzt ruhiger.
Th: Ist das Bild noch da, wo du auf dem Bett liegst? - Klientin bejaht. –
Was ist mit dir und was ist mit deinem Mann?
Kl: Mein Mann hält mir die Hand. Ich bin jetzt irgendwo zufriedener. Ich
fühl´ mich jetzt irgendwo geborgen.
Th: Weil er da ist? – Klientin bejaht, die Therapeutin fordert zur direkten
Ansprache auf. –
Kl: P., ich bin so froh, dass du bei mir bist, ich habe nicht mehr so Angst,
dass mir was passiert. Ich fühl´ mich einfach, wenn du da bist und
mit mir redest, ich fühl mich gar nicht mehr so krank, dann geht´
s mir besser.
Th: Wie reagiert er denn jetzt?
Kl: Er sagt, das schaffen wir, Schatz, das schaffen wir.
Th: Hast du auch das Gefühl?
Kl: Wenn er das so zu mir sagt, ja, bin ich eigentlich zufrieden und glaub´
das.
Th: Spür´ mal, er sagt das jetzt und deshalb glaubst du es. Was ist
mit dir, mit deinem inneren Wissen oder Glauben? Ist da noch die Angst?
Kl: Ein bisschen.
Th: Dann lass´ doch die Angst noch mal da sein und sprich sie mal an,
wo sie herkommt, wo sie entstanden ist oder was dir spontan einfällt, dass
du mal mit ihr redest.
Kl: Du Angst, ich weiß nicht, du bist immer irgendwo noch bei mir. Ich
weiß nicht, warum du immer wieder da bist und woher du kommst. Zeig´
es mir, sag´ es mir. Ich möchte keine Angst mehr haben, ich möchte
frei sein, frei von dir. Hilf mir. – Die Therapeutin fragt nach, was jetzt
passiert. – Irgendwo geht es in meinem Kopf schon ´rum: Ich hab´
doch gar keine Angst. Im Moment ist sie dann wieder weg. Jetzt drückt mich
mein Mann wieder fest und dann bin ich so voller Zuversicht, da ist nichts mehr
da von der Angst.
Th: Wenn er da ist, ist die Angst weg? - Die Klientin bejaht. –
Kl: Ich fühle dann, weil er dann so lieb mit mir redet, dann habe ich auch
so wirklich das Gefühl, ich bin wieder gesund, ich werde wieder gesund
und es ist so wie früher. - Die Therapeutin schlägt vor, den inneren
Heiler herbeizuholen und erklärt der Klientin, dass er eine Instanz ist,
die für ihre Gesundheit zuständig ist und die alles über ihre
Organe und ihr Innenleben weiß und dazu was erzählen kann. –
Th: Kuck´ mal da vorne, am Zimmer-ende, da ist eine Türe und dahinter
kommt die jetzt. Lass´ jetzt mal die Türe aufgehen, schau´
mal hin, die kommt jetzt rein. Siehst du die Figur? - Die Klientin bejaht. –
Wie sieht die denn aus?
Kl: Das ist ein Engel oder so was, ja, wie ein Engel sieht sie aus.
Th: Sprich sie oder ihn mal an.
Kl: Du lieber Engel, ich hoffe, du kommst jetzt zu mir und hilfst mir, dass
ich wirklich meine ganzen Ängste ablegen kann und dass du mir hilfst, das
alles zu überstehen. Komm zu mir. – Der Engel geht auf die Klientin
zu und legt seine Hand auf ihren Bauch. Sie atmet tief durch. - Das tut gut.
- Musik wird eingespielt. -
Th: Spür´ mal, was in deinem Bauch geschieht.
Kl: Es fühlt sich so warm an, ganz angenehm. – atmet tief durch –
Th: Kuck mal zu den Krebszellen hin, was mit denen passiert.
Kl: Ich sehe sie nicht mehr so auf einem Fleck, die gehen wie an einer Strasse
entlang, eine nach der anderen, ich denke, sie marschieren ab. - Die Thera-peutin
fordert auf, die Krebszellen direkt anzusprechen. – Hallo ihr Zellen,
ihr lieben kleinen Zellen, es wäre so schön, es sieht so aus, als
wollt ihr euch wirklich auf den Weg machen, das wäre so toll. Bitte macht
euch auf den Weg, mit jedem Atemzug, den ich mache, immer eins nach dem anderen,
immer eine Zelle nach der anderen, es wäre so schön. Bitte folgt mir,
tut was ich euch sage. Ich will euch nichts Böses, ihr sollt nur einfach
verschwinden. Ich sehe die jetzt so fließen, wie in so einem kleinen Fluss,
ich sehe sie wegschwimmen und da, wo sie herkommen, von diesem Ursprung, das
ist nicht mehr so groß. Ich spüre das nicht mehr, oder ich sehe es
auch gar nicht mehr so, wie ich es schon gesehen habe. Also ich sehe, dass diese
Zellen jetzt wie so ein kleiner Fluss, ich weiß es nicht, ich sehe sie
einfach schwimmen. Ach, das wäre schön, geht aus meinem Körper,
bitte. Ich spüre jetzt da ein bisschen was, wie wenn sich da wieder was
bewegt. Aber nicht Schmerz, einfach so ein Kribbeln, aber ganz warm fühlt
sich der Bauch an und nicht schwer, so richtig leicht, so warm, vor allen Dingen
ganz warm. – atmet tief -
Th: Du kannst auch mal den Engel darauf ansprechen und mit ihm darüber
reden, was du jetzt wahrnimmst und vielleicht kann er dir noch mehr darüber
erzählen.
Kl: Du lieber Engel, ich glaube, dass du wirklich in mir, wie soll ich sagen,
eine Wandlung vielleicht vornehmen kannst. Ich spüre ja jetzt schon, dass
sich da irgendetwas tut. Ich sehe die Zellen, die da irgendwie abmarschieren,
so wegschwimmen. Ich hoffe, ja ich spüre auch, dass du mir einfach irgendwo
Kraft gibst. Es ist einfach ein tolles Gefühl, du bist um mich, ja du bist
da, ja, mir ist ganz warm. Ich weiß es nicht, warum das jetzt so ist,
vielleicht ist es deine Kraft. Es ist einfach ein schönes Gefühl.
Vielleicht kannst du mir sonst noch etwas mitteilen oder mir irgendwo helfen,
dass dieser Zustand, ja, dass es einfach ganz gut wird. Auch mit meiner Angst,
dass diese nicht wieder hochkommt, hilf du mir auch dabei. Du gibst mir viel
Kraft, ich spüre das. Ich fühle mich jetzt ganz stark.
Th: Kann er dir vielleicht noch was erzählen oder mit dir noch irgendwo
hingehen, wo was wichtig ist, wahrzunehmen, damit sie sich richtig auflösen
können?
Kl: Jetzt sehe ich meinen Mann vor mir, wie er im Bett liegt, wie er tot ist.
Jetzt sitzt er nicht mehr da, jetzt ist er da im Bett, wo er tot ist. Das Bild
ist jetzt da.
Th: Dann geh´ mal zu ihm. - Die Klientin atmet schwer. Pause. -Welche
Gedanken sind da?
Kl: Ich könnte nur heulen. - Die Thera-peutin fordert auf, das da sein
zu lassen. Die Klientin atmet tief. Musik wird eingespielt. Die Klientin weint.
-
Th: Spür´ mal, ob du ihm vielleicht was mitteilen möchtest.
Kl: Schatz, ich hab´ dich so lieb und jetzt lässt du mich da allein,
lässt mich mit meiner Krankheit allein. Ich hab´ dich so gebraucht.
Th: In deiner Innenwelt kann er dir antworten. Schau´ doch mal, wie er
reagiert, was er dazu sagt.
Kl: Schatz, ich bin trotzdem bei dir, ich passe auf dich auf, ich helfe dir,
das sagt er mir.
Th: Wie ist das für dich?
Kl: Beruhigend. - Klientin atmet ganz tief. Die Therapeutin fragt, ob sie ihm
noch was sagen möchte. – Schatz, es wäre so schön, wenn
du noch bei uns wärst, bei uns allen, wir haben uns so toll verstanden,
das war so ein schönes Leben mit dir zusammen. Aber gut, wenn du mir von
oben helfen kannst, bin ich ja auch schon glücklich. Ja, ich bin froh,
dass du jetzt trotzdem um mich ´rum bist und dass du mir hilfst, dass
ich das schaffe. Er sagt, ich soll gut auf mich aufpassen und er beschützt
mich auch. Er ist immer da für mich. – atmet tief – Er lächelt
mit mir, er ist zufrieden. Ich glaube, wir schaffen das zusammen. Es wird alles
gut. Es wäre so schön, wenn du da wärst.
Th: Lass´ dir doch mal zeigen von dem Engel, wenn jetzt zu den Krebszellen
im Zusammenhang dein Mann auftauchte, welche Auswirkung das hat.
Kl: Wenn mein Mann dabei ist?
Th: Ja, weil du ja das Bild gesehen hast, wie er gestorben ist, welche Auswirkung
das auf die Krebszellen hat. Das hat dir ja der Engel gezeigt.
Kl: Die gehen alle an einen Fleck.
Th: Sie sammeln sich? Also wie ein Knoten, der entsteht?
Kl: - Bejaht. – Ich sehe sie nicht mehr fließen.
Th: Ist so die Energie blockiert?
Kl: Sie fließen nicht mehr.
Th: Wenn er dir das so zeigen kann, dann lass´ dir auch mal zeigen, wie
du es vielleicht in den Fluss kriegen kannst oder wie es sich löst. Vielleicht
kann er dir da auch was zeigen.
Kl: Wenn mein Mann auf dem Stuhl neben mir sitzt, fließt es. Ich sehe
ihn jetzt wieder auf dem Stuhl sitzen, da fließt es.
Th: Und die Vorstellung, dass er stirbt, lässt es stocken. – Klientin
bejaht. – Sag´ das doch mal deinem Mann.
Kl: Lieber Schatz, wenn du mit mir lebst, dann ist bei mir die Welt in Ordnung,
dann verschwinden diese Krebszellen, die fließen, das ist wie ein Fluss.
Die fließen einfach weg. Wenn du mich verlässt, wenn du da tot liegst,
dann hab´ ich wieder so einen, wie einen Knoten, wie so ein Geschwür
ist dann da und da sind die Krebszellen wieder alle zu einem Knoten zusammen.
Das spüre ich richtig. Bitte helfe mir dabei, dass ich das irgendwie schaffe.
Ich möchte, dass die fließen, dass die weggehen, die Zellen. Schatz,
zusammen schaffen wir das, da bin ich überzeugt, nur wie? Hilf´ mir.
Th: Spür´ mal, ob du Angst hast, alleine zu leben.
Kl: Irgendwie schon ein bisschen. Es ist alles so vollkommen, wenn er bei mir
ist.
Th: Das Problem ist, dass er ja jetzt nun wirklich gestorben ist. Spür´
mal, wo du da am meisten Angst hast, oder was die Energie blockieren wird.
Kl: Weil er immer gesorgt hat für mich, mich umsorgt hat, er war immer
so nur für mich da.
Th: Ist das so was wie: Er hat für dich gesorgt und jetzt stehst du alleine
da, jetzt musst du klarkommen? - Klientin bejaht. – Ist das Einsamkeit
oder ist das Schutzlosigkeit, spür´ mal.
Kl: Ich denke so, manchmal ist es Einsamkeit, aber was die Krankheit betrifft,
da ist es Schutzlosigkeit, so ohne Schutz. Wenn ich seine Worte dann hö-re,
dann hab´ ich einfach dieses Gefühl; Ja, o.k., es wird jetzt gut,
und wenn jemand so auf mich einredet, dann ist irgendwo dieser Schutz weg und
dann fühle ich mich so hilflos.
Th: Dann würde ich gerne noch Folgendes mit dir kucken: Du hast ja erzählt,
dass der Papa gestorben ist und danach das erste Mal der Krebs auftrat. –
Klientin bejaht. - Dann geh´ doch bitte noch mal in diese Zeit zurück,
dass wir da mal hinspüren.
Kl: Ja, ich sehe, wie sie ihn die Treppe ´runtertragen.
Th: Und spür mal, was mit diesem Gefühl von Schutz oder Schutzlosigkeit
jetzt ist.
Kl: Nein, da hab´ ich nur Angst um meinen Vater. Da geht es nicht um mich.
Ich habe die Angst, dass der Papa stirbt. Das ist diese Panik, diese panische
Angst.
Th: Was passiert, wenn er stirbt?
Kl: Oh Gott, da bricht die Welt zusammen.
Th: Schutzlos? – Klientin bejaht. – Papa steht nämlich auch
für Schutz, beschützen. – Klientin stimmt zu. – Red´
mal mit deinem Papa.
Kl: Papa, du machst mir so richtige Angst. Du bist jetzt ins Krankenhaus gekommen
und da hab´ ich so Panik, dass du stirbst. Ich möchte aber nicht
dieses Gefühl, das macht mich schutzlos, das macht mich total fertig und
ich habe Panik und Angst. Ich weiß nicht, was ich machen soll.
Th: Spür´ das mal in dir: Ich weiß nicht was ich machen soll
und wiederhole mal den Satz.
Kl: Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich weiß nicht, was ich
machen soll. Ich weiß nicht, was ich machen soll.
Th: Spür´ mal rein in die Energie und lass´ ihn weiterkommen.
Kl: - Die Klientin wiederholt den Satz noch zweimal. – Ich bin so hilflos,
so schutzlos. Ich weiß nicht, was ich machen soll.
Th: Atme mal in dieses Gefühl rein und bleib´ mal bei dem Satz, lass´
ihn weiter-fließen und kuck´ mal, vielleicht verändert er sich
auch von selbst noch ein bisschen. Sag´ ihn einfach weiter.
Kl: - Die Klientin wiederholt den Satz noch zweimal. – Ich spür jetzt
so im Darmbereich so ein Ziehen, so ein Zusammenziehen.
Th: Kuck´ mal rein. Was passiert mit den Zellen?
Kl: Irgendwie spielen sie verrückt. Ich weiß nicht, was ich machen
soll. Ich bin so schutzlos und ich hab´ so eine Panik und ich hab´
so Angst. - Die Therapeutin fordert auf, das alles da sein zu lassen und in
das Gefühl reinzuhorchen. Die Klientin atmet mehrmals tief durch. Dann
wird sie aufgefordert, zu spüren, was passieren kann. - Dass ich allein
dastehe.
Th: Erlaub´ das mal, das Gefühl, allein dazustehen.
Kl: Alleine und verlassen.
Th: Ja, erlaub´ mal das Gefühl, alleine und verlassen dazustehen.
Kl: Da kommen mir schon wieder die Tränen.
Th: Lass´ sie da sein. - Klientin weint. - Allein und verlassen.
Kl: Allein und verlassen. Allein und verlassen und diese Angst.
Th: Papa geht, dein Mann geht. - Die Klientin weint länger. - Was passiert
jetzt? - Klientin atmet schwer und weint. – Wo bist du jetzt?
Kl: Ich habe mich ein bisschen beruhig.
Th: Und was nimmst du wahr?
Kl: Ich liege in dem Bett und der Engel steht noch bei mir.
Th: Papa geht und auch wenn dein Mann geht, der Engel ist ein Teil von dir.
Kl: Du lieber Engel, ich frage dich jetzt einfach: Bist du jetzt immer für
mich da, wenn ich dich brauche, wenn ich dich rufe, wenn ich so schutzlos, so
hilflos bin. Kannst du dann bei mir sein, kannst du dann statt meinem Mann,
meinem Vater, die mich sonst immer beschützt haben, kannst du für
mich da sein? Das wäre so toll. Ich würde mich auch beschützt
fühlen von dir. Ich habe jetzt einfach ein schönes Gefühl, ein
beschützendes Gefühl. Ich bin nicht allein, so ein Gefühl. Das
ist schön.
Th: Was sagt er?
Kl: Er drückt fest meine Hand. Das ist für mich wie ein Ja.
Th: Schau´ mal zu den Krebszellen.
Kl: Sie fließen wieder. Sie fließen. Das ist jetzt wieder ein gutes
Gefühl für mich, dass es nicht nur so auf einer Stelle ist, es ist
angenehm.
Th: Lösen die Knoten sich dann auf, oder wie ist das?
Kl: - Klientin bejaht. – Also wo die Zellen herkommen, von dieser Stelle,
das ist nicht mehr so groß, also das wird jetzt wieder kleiner. Ich sehe
jetzt, wenn die abfließen, wenn die fließen, so nacheinander sehe
ich die jetzt, diese Zellen. Dann wird auch in dem Moment dieses Häuschen
wo die herkommen kleiner. Es geht so zusammen. – Musik wird eingespielt.
Die Klientin atmet tief durch. –
Th: Dann hätte ich jetzt gerne, dass du noch mal mit dem Engel, der dir
jetzt zur Seite steht zum Tod deines Vaters gehst und spürst, wie es sich
anfühlt, wenn der Engel an deiner Seite ist.
Kl: Ja, das ist jetzt wie : Ich habe einen Beschützer bei mir, der mich
hält, der mir Kraft gibt und ich habe auch keine Angst, keine Angst.
Th: Schau´ mal, was mit den Zellen ist.
Kl: Die fließen weiter.
Th: Dann kuck´ doch mal, ob es dir möglich ist, dich jetzt vielleicht
auch, da dein Vater ja auch wirklich gestorben ist, dich noch mal bewusst von
ihm zu verabschieden, ihn jetzt gehen zu lassen.
Kl: Lieber Papa, ich hab´ dich sehr lieb, aber ich weiß, dir fällt
es auch sehr schwer, von dieser schönen Erde zu gehen. Ich möchte
dich eigentlich nicht loslassen, aber ich muss das. Ich weiß, sonst werden
wir nie, und ich werde nie Ruhe finden. Es ist aber sehr, sehr schwer. Ja, ich
wollte dir noch so viele tausend Dinge sagen, aber im Moment fehlen mir einfach
die Worte, aber ich drück´ dich noch mal ganz fest.
Th: Und du weißt, wenn du sie sagen möchtest, dann lässt du
ihn einfach noch mal auftauchen und teilst sie ihm mit. Und spür´
mal wenn es für dich o.k. ist, ihn dann wirklich zu verabschieden und gehen
zu lassen. – Musik wird eingespielt (Time to say good bye) –
Kl: Ich drücke ihn jetzt einfach ganz fest. – Die Therapeutin lässt
die Klientin beschreiben, was sie wahrnimmt. – Ja, ich möchte ihn
eigentlich nicht gehen lassen, ich möchte ihn einfach so halten. Ich weiß,
ich muss ihn loslassen. – Das Musikstück wird bis zum Ende laut gespielt.
–
Th: Wo bist du?
Kl: Ich drücke den Vater noch Mal. Ich sitze mit ihm hier und drücke
ihn.
Th: Hast du Angst, ihn loszulassen? – Die Klientin bejaht. – Was
sagt denn dein Engel dazu, dass du den Papa nicht loslässt?
Kl: Er nimmt mich bei der Hand und er ist für mich da, sagt er. Ich kann
doch den Papa loslassen, seine Zeit ist um, sagt er.
Th: Und du bist heute eine erwachsene Frau.
Kl: Ja, ich fühle mich beschützt von dem Engel, wirklich beschützt
und fühle mich auch stark.
Th: Dann kuck´ mal, ob es geht.
Kl: Also Papa, so schwer es auch fällt, ich will einfach versuchen, dich
jetzt wirklich loszulassen...
Th: Nicht versuchen, wenn dann tun, beim versuchen ist keine Energie dahinter.
Ja oder Nein?
Kl: Ja, ich will es, ja. Ich lasse dich jetzt einfach los.
Th: Dann mach´ mal folgendes Ritual: Stelle dir mal vor, zwischen deinem
Papa und dir gibt es Energiebänder. Kuck´ mal wo zwischen euren Körperteilen
diese Energiebänder liegen.
Kl: Die Hände.
Th: Zwischen den Händen. Noch irgendwo?
Kl: Im Herz.
Th: Zwischen den Herzen. Sonst noch? – Klientin verneint. – O.k.,
dann stell dir vor, neben dir ist jetzt eine Schere und du nimmst jetzt die
Schere und schneidest diese Energiebänder durch und du lässt damit
deinen Vater gehen. - Die Klientin signalisiert, dass es geklappt hat und die
Therapeutin fordert sie auf, ihn jetzt gehen zu lassen und ihm nachzuschauen,
bis er verschwunden ist. Die Klientin atmet tief durch. – Wie fühlst
du dich?
Kl: Der Engel ist bei mir, ich bin beschützt.
Th: Kuck´ mal zu den Krebszellen.
Kl: Sie fließen weiter. Die fließen, die fließen, ja. –
atmet tief durch. –
Th: Wie fühlst du dich damit?
Kl: Es macht mich nicht traurig.
Th: Dann spür´ mal, ob du bereit bist, jetzt das gleiche noch mal
mit deinem Mann zu machen, dich auch von ihm zu verabschieden.
Kl: Oh je.
Th: Auch er ist gestorben. Er ist eigentlich schon gegangen, aber du hast es
noch nicht innerlich erlaubt.
Kl: Ich glaube, da müssen noch viele Tränen fließen, bis ich
den gehen lassen kann, hab´ ich das Gefühl.
Th: Ja, du hast viel Traurigkeit festgehalten. Jetzt ist er schon einige Jahre
tot und du hältst ihn immer noch fest. – Die Klientin schiebt ein,
dass er fünf Jahre tot sei. – Kuck´ mal, ob du ihn jetzt gehen
lassen kannst.
Kl: Ich weiß nicht, ob ich das heute schaffe.
Th: Lass´ mal den Engel da sein, hör´ was der Engel sagt.
Kl: Der sagt, ich soll ihn loslassen. Er ist für mich da, er beschützt
mich doch und ich habe auch ein ganz tolles Gefühl, wenn er bei mir ist,
dieser Engel.
Th: Und dein Mann ist auch tatsächlich schon gegangen.
Kl: Ja im Kopf bei mir noch nicht.
Th: Du hältst an etwas fest, was es eigentlich gar nicht gibt. –
Die Klientin bestätigt das. – Und da hängt auch die Energie
und da hat auch deine Schwä-gerin dich erwischt, wie du erzählt hast.
Und da siehst du es auch bei den Zellen in deinem Bauch.
Kl: - Bejaht das. – Die hören auch sofort auf, zu schwimmen.
Th: Bist du bereit für deinen Lebensfluss?
Kl: Ja, ich will, dass alles fließt.
Th: Ja, das heißt, ihn loslassen, denn du lebst, du fließt, du bist
im Leben, im Lebensfluss. Dein Mann ist gegangen. Erlaube ihm, zu gehen, damit
du wieder fließen kannst. – Die Klientin atmet mehrmals ganz tief
durch. – Was nimmst du wahr?
Kl: Jetzt sehe ich meinen Mann im Sarg. Er liegt so schön drin. Er hat
so ein Lächeln auf dem Gesicht, das ist Wahn-sinn. So ein Lächeln,
keine Falte im Gesicht, sogar ein bisschen rote Backen hat er.
Th: Schau´ mal, ob du ihm noch was sagen möchtest.
Kl: Lieber Schatz, wir haben noch so viel vorgehabt, wir haben so Vieles noch
ge-plant, wir wollten noch so vieles miteinander tun, so viele Ziele, die wir
uns noch gesetzt hatten. Du warst immer für mich da. Ich danke dir von
ganzem Herzen noch mal dafür. Egal wie es mir ging, du warst immer für
mich da. Aber das gleiche hast du zu mir gesagt, als du im Krankenhaus warst.
Du hast immer gesagt: Schatz, das hast du schon dreimal zurückgetan, was
ich für dich getan habe, du bist genauso für mich da gewesen, wie
ich für dich. Und er hat auch immer so gehofft, dass er wenigstens noch
ein paar Jahre leben kann. Ja und ich, für mich ist es einfach irgendwo
noch keine Wirklichkeit. Aber ich weiß, ich muss dich loslassen, sonst
komme ich nie irgendwo zur Ruhe und ich werde nie den Fluss in meinem Körper
haben und ich werde immer diese Zellen da haben. Und ich möchte, dass diese
Zellen verschwinden. Du hast zu mir gesagt: Pass´ auf dich auf. Ich weiß,
du würdest auch alles wieder tun für mich, aber jetzt bin ich alleine
und du hilfst mir von oben. Ich weiß es, aber irgendwo dich ganz loszulassen,
das ist sehr schlimm für mich. Aber ich muss es tun, sonst schaffe ich
das alles nicht, sonst habe ich immer irgendwo eine Blockade in meinem Körper.
Mein lieber Schatz, noch mal danke für alles, für die schönen
Jahre, die ich mit dir verbringen durfte. Danke. Sei du als Stern meinetwegen
da oben, der mir immer leuchtet, der immer für mich da ist. Wenn ich dich
brauche, hoffe ich, dass du immer für mich da bist. Ich glaube fest daran.
– atmet tief durch. Musik wird eingespielt. Klientin weint. –
Th: Lass die Tränen einfach da sein. – Das Musikstück läuft
bis zum Ende. – Wo bist du?
Kl: Mein Mann hält mir die Hand. Er sagt, mir geht es gut. Hab´ keine
Angst, mir geht es gut. Ich beschütze dich von oben. Er lächelt mir
zu.
Th: Bist du bereit, loszulassen? – Klientin bejaht. – Dann verabschiede
dich von ihm, ganz bewusst.
Kl: Lieber Schatz, es fällt mir sehr, sehr schwer, mich von dir zu verabschieden,
weil du warst immer mein Ein und Alles und ich habe dich so geliebt. Ich weiß,
genau wie du mich. Ich drück´ dich ganz fest. Danke für die
schöne Zeit mit dir. Tausend Dank.
Th: Spür´ mal, ob du das gleiche Ritual machen möchtest, wie
mit deinem Vater, mit den Energiebändern. Dann stell´ dir vor, wo
diese Energiebänder zwischen euch sind. Spür´ mal hin.
Kl: Von oben nach unten. Überall.
Th: Dann schau, neben dir ist wieder eine Schere, und dann schneide diese Energiebänder
durch, so dass seine Energie zu ihm und deine Energie zu dir zurückkehrt,
und sag´ mir, wenn es o.k. ist. – Die Klientin sagt, die Bänder
seien durch. – Ja und dann lasse ihn gehen, und wenn du magst, schau ihm
nach, bis er verschwunden ist. - Pause – Was nimmst du wahr?
Kl: Der Engel ist bei mir und ich fühle mich überhaupt nicht hilflos.
Ich fühle mich total beschützt von dem Engel. Er hat mich an der Hand.
Ich weiß, mir kann nichts passieren.
Th: Kuck´ mal zu deinem Bauch hin, zu den Zellen.
Kl: Sie fließen.
Th: Spür´ mal, wie du dich damit fühlst, wenn du diesen Fluss
wahrnimmst. - Musik wird eingespielt. –
Kl: Es ist leicht.
Th: Dann spür´ mal, ob es einen Ort gibt, wo du jetzt gerne sein
möchtest.
Kl: In Teneriffa, am Meer, wo ich mit meinem Mann war. Da war es so schön.
– lacht –
Th: Spür´ mal, ob du ihn vielleicht wieder dazuholen willst, oder
ob es okay ist, jetzt auch mal alleine da zu sein.
Kl: Mit ihm wäre es natürlich schöner, aber ich könnte jetzt
alleine sitzen auf der Terrasse und es einfach genießen, das Meer, die
Sonne. Ah, ist das noch schön warm.
Th: Ja, genieße das mal.
Kl: - Die Klientin beschreibt noch den schönen Ort. Meeresrauschen wird
eingespielt. – So können wir es stehen lassen, so fühle ich
mich jetzt gut.