Stanislav
Grof: Holotropes Atmen |
Nachdem Grof positive Erfahrungen mit der Erforschung psychedelischer Substanzen
in der klinischen Psychiatrie gemacht hatte, versuchte er außergewöhnliche
Bewußtseinsprozesse auch mit Hilfe von holotroper Atemarbeit herbeizuführen.
Er ist zu der Überzeugung gelangt, daß außergewöhnliche
Bewußtseinszustände ebenso effektiv zur Heilung durch holotropes
Atmen eingesetzt werden können.
Stanislav Grof siedelt die Wirkungsweise des Holotropen Atmens in der Nähe
von Heilungsritualen von Naturvölkern, schamanischem Heilen oder Nahtoderlebnissen
an. Durch bewußte Integration schmerzlicher Erfahrungen werden die negativen
Emotionen reduziert. Außerdem wirkt das Erfahren des holotropen Zustandes
allein schon heilend.
Grof erstellte eine neue Kartographie der menschlichen Psyche, die er in drei große Bereiche unterteilt:
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Arbeitsebnen des Holotropen Atmens
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Grof, Stanislav Dr. med., Dr. phil.
Jahrgang 1931, geboren in Prag, dort Studium der Medizin und Medizinphilosophie,
Spezialisierung auf Psychiatrie. Leiter eines Programms zur Erforschung des
Potentials psychedelischer Therapie am Psychiatrischen Forschungskrankenhaus
in Prag.
1967 Auswanderung in die USA. Mitglied der klinischen und Forschungsabteilung
der John Hopkins University und der Forschungsstelle des Spring Grove State
Hospitals, Baltimore. 1969 Leiter der psychiatrischen Forschung am Maryland
Psychiatric Research Center, Assistant Professor für Psychiatrie an der
Henry Phillips Clinic.
1973 Umzug nach Kalifornien an das Esalen Insitut, Big Sur. Mitbegründer
Die systematische Erforschung der theoretischen Bedeutung und des praktischen
Werts außergewöhnlicher Bewustseinszustände sind Schwerpunkt
seiner Mitte der 50er Jahre in Prag aufgenommenen wissenschaftlichen Arbeit.
Bis 1973 waren G.'s Arbeiten fast ausschließlich der Wirkung unterschiedlicher
psychedelischer Substanzen (z.B. LSD) und deren Bedeutung für Psychiatrie
und Psychologie gewidmet. Dabei arbeitete er sowohl mit Neurotikern, Alkoholikern,
Drogenabhängigen als auch mit Krebskranken im Endstadium.
Im Zuge der restriktiveren Gesetzgebung in den USA bezüglich der psychedelischen
Forschung entwickelte G. seit 1973 zusammen mit seiner Frau Christina die sog.
Holotrope Therapie als eine Methode der Selbsterfoschung, die auf nicht-pharmakologischem
Weg das gesamte Spektrum psychedelischer Phänomene hervorrufen kann und
damit ähnliche Heilungspotentiale besitzt.
G. ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätzen in unterschiedlichen
Zeitschriften. Er ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift
Transpersonale Psychologie und Psychotherapie.
Literaturbeispiele:: Stanislav Grof: „Jenseits des Todes“,
Kösel Verlag, 1985 Geburt, Tod und Transzendenz. Neue Dimensionen in der
Psychologie. 1987 Das Abenteuer der Selbstentdeckung. Heilung durch veränderte
Bewußtseinszustände. Ein Leitfaden.
1994b Das Heilungspotential außergewöhnlicher Bewußtseinszustände.
In: Zundel/Loomans: Psychotherapie und religiöse Erfahrung 1994 2000 Das
holotrope Bewußtsein und das Böse