Herzrhythmusstörung (161) pdf-Datei 1MB
Herzrhythmusstörungen machen 15 % aller Herzerkrankungen aus.
Unser vegetatives Nervensystem
als übergeordnete Steuerzentrale paßt die Herzarbeit den jeweiligen
Bedürf-
nissen des Körpers an - und dieser reagiert auf den Kontext in dem er sich
befindet. Die Steuerzentrale wird direkt aus dem Unterbe-wußtsein aus
vielen alten reaktivierbaren Erfahrungen gespeist. Jeder trägt eine Menge
solcher verdrängter Bilder und Muster in sich, gekoppelt mit ggfl. starken
Gefühlen, sodaß dieser alte Streß jederzeit durch unbewußt
ausgelöste Anker (Reizauslöser) aktiviert werden kann.
Um dies zu vermeiden, müssen die alten Bilder entspannt werden. Dies geschieht
durch synergetische Konfrontation. Es ist sinnvoller, im Inneren nachzuschauen,
als im Aussen meßtechnisch Daten erfassen zu wollen.
B. Joschko (Th.): Wann sind sie zum erstenmal aufgetreten? Wie hat es sich
gezeigt?
Kl: Da war ich in Sri Lanka, morgens um 5 Uhr bin ich an den Strand gegangen
und auf
einmal hatte ich das Gefühl, daß ich keine Kraft mehr hatte, daß
mein Herz raste...hatte
plötzlich eine wahnsinnige Lichterfahrung und wußte gar nicht, was
ich damit
machen sollte. Ich seh’ kaum was, außer diesem wahnsinnigen Licht.
Dann kam
ich so langsam wieder zu mir, hatte noch ein ganz gleißendes Nachbild
und bin
dann drei Tage rumgekrebst, hab das auch gefühlt in meinem Puls, also ganz
schnell und flach. Ich wußte gar nicht, was mit mir los war. Ich hatte
keine Angst -
es war nur so ein ungewöhnliches Gefühl. Ich hatte nur gedacht: „Was
ist das jetzt?“
Dann war’s weg - von heute auf morgen - ich hab mich wieder ganz fit gefühlt.
Th.: Wie lange hat’s angehalten?
Kl: Drei Tage - so etwa. Und dann hatte ich das nochmal sehr heftig. Zwei Monate
später
war ich in Vancover und aus heiterem Himmel passierte das, in diesem Fall mit
einer ganz starken Lichtempfindlichkeit. Ich habe alles in diesem gleißenden
Licht
gesehen und hatte auch wieder diese Herzbeschwerden dabei. Ich hab’ alles
mög-
liche probiert: Gymnastik gemacht, heiß und kalt geduscht, es ging nicht
weg und
dann war es von alleine plötzlich wieder weg. Später dann, ich war
gerade in der
Examenszeit, das zweite Staatsexamen und - da tauchte das wieder auf. Da bin
ich
zum Arzt gegangen, es war eine anthroposophische Ärztin, die hat meinen
Puls
gemessen und hat gemerkt, das sind ganz starke Tarokadien. Das ist anfallsartig,
zu schneller Herzschlag, d.h. man merkte das richtig - der Herzschlag setzt
zwanzig
Sekunden aus, dann ein ganz starker Puls, dann ganz flach und ganz schnell wieder
weiter, hält wieder an...
Ich hatte das dauernd, sie hat noch versucht, mit so einigen Methoden, die man
hat, also in die Halsgrube greifen, um die Schlagader mir abzudrücken oder
auch
hier draufzuschlagen und dadurch wieder zu regulieren, hat alles nichts genutzt
und
ich hab für mich einen Weg gefunden: ich bin Fahrrad gefahren und durch
diese
ständige Belastung ist es dann wieder rhythmisiert worden. Dann hatte ich
das aber
ständig, es tauchte immer wieder auf und häufig überm Solarplexus.
Th: D.h. Du hast das jetzt schon paar Jahre lang?
Kl: Ich hab das jetzt seit 15 Jahren. 5 Jahre später war ich wieder in
Sri Lanka im
Urlaub, ganz entspannt und plötzlich wochenlang immer wieder jeden Tag
diese
Störungen. Als ich dann zurückkam nach Deutschland, habe ich eine
Gesprächs-
therapie bei einem orientierten, ganz orthodoxen Therapeuten angefangen und
nach
3 Monaten eine sehr starke Besserung gehabt, d.h. die Anfälle wurden immer
geringer
und dann war es irgendwann relativ gut.
Ich hab in der Zeit sehr viel geträumt und bin über diese Träume
an Inhalte her-
angekommen aus meiner frühen Kindheit, wo ich dann dieses Geühl auch
hatte.
Und dann wurden die Abstände immer größer - ich hatte auch organisch
versucht,
dies abklären zu lassen - bin bei einem Kardiologen gewesen, habe Belastungs-
EKG gemacht, das Herz ist geröntgt worden, es ist absolut nichts gefunden
worden.
Alles wunderbar in Ordnung. Ich mache viel Sport, ich laufe sehr viel, bin eigentlich
fit.
1991 war wieder relativ heftig, ich bin ins Krankenhaus, da war es wieder weg.
Ich bin da angeschlossen worden an die Apparate und die zeigten wieder eine
ganz
normale Herzrhythmuskurve. Ich bin da auch wieder durchgecheckt worden:
Langzeit-EKG, Belastungs-EKG. Es ist nichts dabei herausgekommen. Und jetzt
hatte ich es vor 4 Wochen. Da war ich gerade in der Schule, mitten im Unterricht,
da
war das so heftig, ich hatte es noch nie so. Hab meine Frau angerufen, die hat
mich
ins Krankenhaus gefahren. Dort wurde ein ganz heftiges Vorhofflimmern, keine
Herzrhythmusstörungen mehr festgestellt und nach dem Gefühl her, hatte
ich das
auch schon die ersten Male, vor 15 Jahren. Im Krankenhaus haben sie mich an
den
Tropf gehängt mit Digitalis und Visorptin, so verschiedene Herzsachen und
es ging
über Stunden nicht weg. Dann habe ich eine Vollnarkose bekommen und einen
Elektroschock, dann wurde ich elektrokardioviert. Dann war’s wieder gut.
Th: Energetisch wird voll in dein System eingegriffen. Wenn Du ja schon mal
erfolgreich
Gesprächstherapie gemacht hast, haben dich die Ärtze drauf hingewiesen?
Kl: Überhaupt nicht. Das spielt in der Apparatemedizin keine Rolle.
Th: Oder ein Hausarzt oder einen anderen Arzt, der vorgeschaltet worden ist.
Kl: Auch nicht. Mit dem Hausarzt schon, das ist jetzt praktisch noch offen,
wie es weiter
geht. Nur die Hausärztin, die kennt mich noch nicht so lange und die wollte
erst
mal wirklich abklären, ob organisch auch was ist und da ich ja im Krankenhaus
war -
ich wußte ja nicht, was ich machen sollte in der Situation - haben die
erst mal alles
durchprobiert, schon in der Anamnese schon nach einigen Dingen gefragt und da
ist
schon was zu nennen: Mein Vater ist am Herzinfarkt gestorben, zu Hause als ich
zwanzig war, und das habe ich mitbekommen. Das war aber so ein Punkt, der in
der
Analyse aber nie eine große Rolle gespielt hat, sondern wir haben eigentlich
viel
früher angesetzt, aber ich weiß auch, daß da wohl noch einiges
im argen liegt. Dann
hatte ich es, nachdem ich im Krankenhaus lag, nach einer Woche wieder, nicht
so
heftig, aber so, daß ich einfach keine Energien hatte. Ich merkte nur,
daß das Herz
hüpft und zappelt und ich hab das Gefühl, ich bin wie ein Fisch auf
dem Trockenen.
Also, nachdem das vor 4 Wochen war, hatte ich das praktisch tagtäglich.
Hatte auch
wirklich am Herz ständig diese Schmerzen und auch einen Energieabfallall,
dann ist
das wieder vorbei, dann schmerzt mir das Herz wieder. So ging das praktisch
die
ganze Zeit. Ich habe so einen leichten Druck, den habe ich die ganze Zeit, aber
das
habe ich jetzt auch. Ich war auch mal auf Anraten meiner Hausärztin im
Herzzentrum
in Frankfurt und hab das nochmal durchchecken lassen, weil sie mit den
Untersuchungsergebnissen nicht ganz zufrieden war. Das war genau das gleiche,
ich hab da ein Belastungs-EKG hingelegt. Da würde jeder sagen: Absolut
topfit! Ich
bin doppelt so fit für einen Mann meines Alters, es ist absolut nichts
zu finden und
die sagen nun, das ist die Reizleitung im Herzen. Man kann das irgendwie unterm
Mikroskop sehen, daß da irgendwas nicht ganz funktioniert und ich hab
dafür jetzt
Tabletten bekommen, eine ganz milde Dosis und ich merke, das wirkt. Aber ich
hab
auch das Gefühl, ich bin sehr stark sensibilisiert, daß von innen
ständig was dagegen
geht, als ob das Herz aus dem Ruder laufen möchte, und da ist da diese
medika
mentöse Ebene, die das abdämpft, aber ich fühle mich trotzdem
nicht so wie sonst,
also sonst kann ich Bäume ausausreißen, laufe 12 km ganz schnell,
bin wirklich fit
und das geht im Moment alles nicht.
Und vielleicht noch ein Satz dazu, zu einer anderen Methode: Ich hatte nach
langem Überlegen mich dazu entschlossen, so ein holotropes Atmen nach
Stanislav Grof zu machen. Ich hatte da eine Bekannte, die mir die Adresse gab.
Praktisch vor anderthalb Monaten hatte ich mich angemeldet, bloß ist eine
Gegenindikation, daß man keine Herz- und Kreislauferkrankung haben soll,
und das sagte mir auch meine Hausärztin nach längerer Überlegung
und
nach Rücksprache mit ihrem Mann, der ist Psychologe und hat Ahnung.
Th: Holotropes Atmen ist eine wirkungsvolle Methode. Die Leute mit Krankheiten
kommen
allerdings manchmal in außergewöhnliche Zustände und die Therapeuten
können
oft nicht adäquat damit umgehen, denn es wäre wichtig, dann in die
innere Bilder
und Muster reinzugehen. Deshalb ist holotropes Atmen oder Atemtherapie als
Therapieform für Gesunde super, aber für Kranke auch gefährlich.
Kl: In meiner damaligen Therapie konnte ich wahrnehmen, daß ich große
Angst vor
meinem Vater hatte und das hat dazu geführt, daß ich mich damals
totgestellt habe,
lapidar gesagt. Mein Vater war oft nicht da, der war auch krank, meine Mutter
war
mit mir und meiner kleinen Schwester alleine zu Hause und wenn er nach Hause
kam, gab’s erstmal Prügel, also ein ganz autoritärer harter
Knochen, beim Bundes-
grenzschutz und dieser dunkle Mantel, das Koppel, das Lederkoppel, das ist einfach
für mich so klar da und ich bin in den Träumen daran gekommen irgendwann,
daß
ich aus Angst vor ihm immer schon früher ins Bett gegangen bin, wenn ich
wußte,
daß er am Wochenende kommt und wenn er in mein Zimmer kam, hab ich mich
schlafend gestellt und bin soweit gekommen dann zu spüren, in einem Traum,
daß
dieses Schlafenstellem dann natürlich so den eigenen Herzschlag ganz stark
raus
bringt, so dieses Luftanhalten und praktisch so wie Totstellen, daß dann
dieses
Pochen des eigenen Blutes, des eigenen Herzschlags sich damit verknüpft
hat mit
dieser Angst vor dem Vater und daß das irgendwie das Konkreteste war,
wo ich ran
gekommen bin. Meine Mutter spielte noch eine Rolle, die hat das Ganze mitgetragen,
die wurde in ihrer Hilflosigkeit auch ziemlich brutal. Das war’s wo ich
rangekommen
bin, obwohl ich das Gefühl habe, das ist irgendwie noch nicht alles und
ich hab ja
auch diese Symptome. Da muß noch irgendwas im Dunkeln liegen.
Session
Tiefenentspannung, Treppe runter, Gang mit Türen, erste Türe der eigenen
Wahl öffnen
Kl: Von der Farbe ist das ganz einfach grau - wie fast ein Strudel, von den
Seiten fällt ständig irgendetwas, was noch keine klar erkennbare Form
hat. In der Mitte von rechts und von links, das ist so etwas wie Gesich-
ter, die aber nicht anhalten, die ständig so weiterstrudeln, so weiterstürzen...
Th: Wie ist das Gefühl, wie geht’s Dir dabei?
Kl: Mir ist es fast so, als stehe ich vor einer Tür, als wollte ich eintreten,
aber,
ich komm da nicht rein, weil so viel davor strudelt, fast so wie ein flimmern-
der Bildschirm und ich hab so das Gefühl, ich bin allein - wie als Kind
- und schau
hoch und als ob dieses Strudeln und Wirbeln mich davon abhält einzutreten.
Ich frage ihn, was auf der Tür steht und ob er bereit ist sie zu öffnen,
wobei ich ihm dann ein öffnendes Türquietschen einspiele. Auf der
Tür steht GRENZE und er sieht eine Küchentür, wie er sie aus
seiner früheren Kindheit kennt.
Kl: Ein Ofen - auf der rechten Seite, in der Mitte ein Tisch, und es ist relativ
dunkel,
als ob sich diese graue Farbigkeit, die draußen herrscht, auch hier drinnen
fortsetzt. Ich bin zwei, drei Jahre.
Kl: Der Raum blendet sich aus und was mich anzieht, das ist das offene Feuerloch.
Das was vorher noch wie graue Schatten war, das ist jetzt wie ein wirrendes
Feuer, wie Flammen, die durcheinanderschlagen. Ich sehe auch diese eisernen
Ringe, diese konzentrischen Ringe, die dieses Feuerloch bilden. Und jetzt ist
es
plötzlich zu. Der Ofen geschlossen und alles wird ruhiger.
Th: Was für ein Gefühl ist das? Was bedeutet dieses Feuer? Frag es!
„Für was stehst Du“?
Kl: Das ist schon irgendwie eigenartig. Also, ich krieg’ da gleich eine
Antwort,
aber das ist eine reale Begebenheit. Ich hatte einen Teddybär, einen weißen,
der
war irgendwie so abgelutscht und abgeschnuddelt und den hat mein Vater in den
Ofen geworfen und der ist laut prasselnd verbrannt.
Ich frage ihn, ob er sich an diese Szene noch erinnern kann. Er bejaht. Ich
fordere ihn auf, seinen Vaten anzusprechen.
Kl: Er ist kaum greifbar. Ich kann meinen Vater nicht greifen, er springt irgend-
wie ständig hin und her, das ist so, als würde ich mich dauernd drehen
und
greifen ...jetzt habe ich ihn hingesetzt. Jetzt sitzt er am Küchentisch.
Es ist ein
kleines mickriges Männchen und der hält den Teddybären noch fest.
Ich fordere ihn auf, sich seinen Teddybär wiedergeben zu lassen.
Kl: Er will ihn festhalten, fast, als müße er sich dran festhalten.
Das ist eine
Situation, als bräuchte er ihn und will ihn mir nicht geben. Eigentlich
möchte ich ihn
wiederhaben. Brauchst Du den Teddybär? Er sagt, er hat ihn, um mir wehzutun.
Ah, ich habe ein ganz eigenartiges Gefühl in den Händen und das kenn
ich von
früher. Wenn ich früher im Bett gelegen habe, vor dem Einschlafen,
dann hatte ich
das Gefühl, daß meine Hände ganz schwer werden, ganz stark auf
dem Bett lasten.
Das hat so meinen ganzen Körper immer erfüllt. Ich empfand das als
sehr unange
nehm und hatte das Gefühl, ich bin bewegungslos wie aus Stein, als ob meine
Finger ganz dick geschwollen wären, als ob die Finger den vier- fünffachen
Umfang
haben und dieses Gefühl hab ich jetzt auch, als ob ich deswegen einfach
nicht nach
dem Teddybär greifen kann. Das Gefühl ... das ist fast so, als ob
meine Lippen...
Ich fordere ihn sofort auf, dieses Gefühl direkt anzusprechen
Kl: Du hast mich jetzt wirklich völlig versteinert, Du hast mich gelähmt
und
dieses Lähmungsgefühl macht es mir fast unmöglich, nach dem Teddy
zu greifen. Es ist so, als würde ich in einem Zementsack eingegossen und
dadurch hälst Du mich davon ab, mich nach dem Teddy greifen zu lassen
und ich möchte ihn wiederhaben.
Ich erinnere ihn daran, sich den Teddy wiedergeben lassen oder den Teddy zu
bitten, zu ihm zu kommen. .
Kl: Ja, gib mir jetzt ... ich möchte, daß er ihn mir gibt, aber er
hält ihn weiter fest.
Ich ermuntere ihn, energischer nachzufragen.
Kl: Papi, gib mir den Teddy wieder. Ich will ihn jetzt haben! Er stellt sich
so,
als ob er nicht hört. Er ignoriert einfach. Papi, gib mir den Teddy wieder!
Er hat den Kopf gesenkt und schaut mich nicht an.
Th: Sag’ ihm, daß er Dich anschauen soll!
Kl: Schau’ mich an und gib mir den Teddy wieder! Er schaut mich einfach
nicht an. Ich
möchte, daß Du mich anschaust! Ich möchte einfach dieses Gefühl
loswerden, das
ich in Deiner Gegenwart habe, diese Versteinerung, dieses Lähmungsgefühl,
daß Du
mich einfach lähmst, daß Du so eine Macht über mich hast. Ich
möchte, daß Du mich
einfach in Ruhe läßt und mich nicht so lähmst. Er stellt sich
tot. Er reagiert überhaupt
nicht. Er hat den Teddy noch auf dem Schoß und es ist so, als ob ich ihn
jetzt gerne
zu mir ziehen will, als ob der Teddy aber so in einer zähen, ganz zähen
Atmosphäre
gefangen ist. So, wie ich mich auch erlebe, daß das Ganze wie eingefroren
ist.
Er berichtet mir auch von diesen Zustand teilweise zu seiner Frau, wo sich auch
sowas verfestigt hat, was ganz schwer für ihn zu fassen ist. Ich schlage
ihm vor, seinen Vater zu fragen, was er von ihm will. Er antwortet: Ruhe. Ich
lasse ihn dieses Gefühl als Farbe assoziieren und es taucht ein „etwas
verwaschenes Gelb“ auf und er läßt es sich über dasScheitelchakra
einfließen. Währenddessen spiele ich Ankerungsmusik ein. Er hat das
Gefühl, das es von oben in die Herzgegend einfließt,
Kl: „ als ob da so ein Sog ist, immer so nach links bis zum Brustbein
und dort fängt es an
zu strudeln. Der Strudel verändert seine Farbe. Das geht in Richtung grün,
gräulich,
bläulich. Und dieses Strudeln hört jetzt auf. Fast so wie Licht im
Wasser, was ein
bißchen mit Luftbläschen durchsetzt ist und dieses gelblich Giftige
löst sich auf. Es ist
jetzt eher eine ruhige, fast zum Stillstand gekommene dunkelblaue Farbe.
Ich warte ab, bis er die Wahrnehmung hat, daß die Farbe in seinen Füßen
angelangt ist und bitte ihn, er solle sie seinem Vater schicken.
Kl: Dieses gelbe Fließen ist jetzt viel dünner, das ist so ein dünner
Faden mit schwarzen
Schlieren und es umkreiselt so meinen Vater ganz langsam. Und es scheint irgend
wie kleiner zu werden, so zu schrumpfen. Aber er will mich nicht ansehen, ich
hab
so das Gefühl, ich will ihn sehen und will sehen, was die Farbe mit ihm
macht, aber
er wendet sich ab...Das Gelb wird wieder zu blau und er dreht sich relativ langsam
in
der blauen Farbe, schwebt wie von mir weg, so fast, als wollte ich ihn noch
hierbehalten,
daß ich ihn sehen will, aber er will einfach immer kleiner werden und
verschwinden.
Th: Bist du bereit, ihn in seine Welt gehen zu lassen, was immer das heißt?
Bist Du
bereit ihn loszulassen?
Kl: Also, ich spüre in mir ein Widerstreben, eigentlich will ich ihn noch
festhalten, ich
weiß aber gar nicht genau warum - im Moment. Ich will ihn nicht gehen
lassen.
Ich frage ihn, ob sich diese Gestalt aufgelöst hat, was er bejaht und mache
ihn auf den Teddy aufmerksam. Er scheint in der blauen Farbe herumzuschweben
und er kann ihn einfach greifen und ihn zu sich herziehen. Über sein Körpergefühl
berichtet er folgendes:
Kl: Ich hab’ noch das Gefühl, als ob ich ein leichtes Kribbeln habe,
aber das Betongefühl
ist wirklich weg und ich kann ihn auch zu mir ranziehen und zu mir hernehmen
und
es ist so, als würde ich ihn an mich randrücken und auch spüren
und ich hab jetzt an
dieser Stelle auch so ein Herzdrücken, da wo ich das die ganze Zeit hatte.
Th: Du spürst ihn jetzt? Du hälst ihn in Deinen Armen, den Teddybären?
Kl: Ja, ich schau’ ihn erstmal an. Er ist wie ein alter Bekannter, wie
ein alter Vertrauter.
Du bist wie ein alter Vertrauter zu mir. Es ist fast so, als habe ich Dich aus
den
Flammen gerettet. Daß er gar nicht verbrannt ist, sondern so abgelutscht
und mit
dem Stroh und der Holzwolle. Trotzdem, ich hab’ Dich so in Erinnerung,
bevor Du
verbrannt wurdest. So habe ich Dich wieder im Arm und es ist ein gutes Gefühl,
Du
scheinst viel größer zu sein als vorher oder wie ich dich in Erinnerung
hatte.
Er hat einen neuen Freund - seinen alten Teddy wiedergefunden. Ich lasse ihn
nun zur weiteren Suche der Hintergründe seiner Herzrhythmusstörungen
den Teddy fragen, ob er bereit ist ihm diese zu zeigen.
Kl: Also, das ist eigenartig. Das nächste Bild, was kommt: ich hab den
Teddy im Arm
und er weist so ein Stück weiter in die Zukunft und das ist dann viel später.
Im
Grunde genommen eine ähnliche Situation, eine Parallele zu dem Teddy. Das
ist so
eine Nippesfigur auf einer Kirmes in Herborn. Da war ich vielleicht so 7 Jahre,
ich
war schon in der Schule, hab mir von meinem Taschengeld eine Nippesfigurgekauft,
eine Bambifigur und ich weiß, daß mein Vater sie überhaupt
nicht mochte und eines
Tages, ich hatte sie ins Wohnzimmer gestellt...
Ich fordere ihn auf, daß Geschehen in der Gegenwartsform wahrzunehmen.
Kl: Ich sehe es ganz plastisch vor mir. Also mein Vater steht an der Wand, greift
das
Bambi und ich stehe vielleicht zwei Meter weg, er hat es in der Hand, schaut
es an
und läßt es fallen. Es zerspringt in viele Stücke!
Th: Du hast ja auch das Erlebnis hinter Dir, daß Du ihm den Teddy abneh-
men konntest... Was macht es mit Dir? .... Rede direkt und energisch mit ihm!
Kl: Du altes Arschloch! Er schaut mich ganz erstaunt an.
Th: Sag ihm, daß er Dein schönstes Bambi da kaputt gemacht hat, daß
es
Dir wehtut oder was auch immer. Sag’s ihm!....
Kl: Du altes Arschloch! Du hast es mit Absicht gemacht! Ich weiß, daß
es Dir
nicht gefällt, aber Du kannst es einfach nicht haben, daß es mir
gefällt und
das läßt Du jetzt einfach an mir aus! Du willst mich damit treffen
und Du
machst es so bewußt und eigentlich möchte ich von Dir, daß
Du es unge-
schehen machst oder daß Du es wieder gutmachst oder mir ein neues kaufst!
Er windet sich. Auch hier die Situation, er dreht sich eigentlich weg und
...schau Dir das an, Du hast es jetzt in Scherben geworfen!
Th: Sag ihm, du bist mein Vater, Du hast nicht gegen mich zu sein, Du hast für
mich
zu sorgen, du hast nicht zu zerstören, was ich liebe, oder so... Nur Mut!
Kl: Papi, warum machst Du das? Warum richtest Du das so gegen mich?
Daß meine Gefühle durch Dich auf den Boden geworfen werden.....immer
wieder
habe ich das Gefühl, daß Du sie nicht haben willst oder damit nicht
umgehen
kannst. Du schiebst sie zurück oder Du zerstörst sie. Er kann dazu
nichts sagen. Er
hüllt sich in Schweigen. Warum sagst Du dazu nichts? Warum bist Du nicht
in der
Lage, darauf zu antworten? Er ist stumm.
Th: Was braucht er von dir, daß er dich annehmen kann, wie du bist?
Kl: Was muß ich tun, damit Du mich so annehmen kannst. Damit Du mit
meinen Gefühlen oder mit mir umgehen kannst?.... Er will nichts sagen.
Th: Frag ihn welche Farbe diese Qualität hat? Laß dir wieder diese
Farbe über dein
Scheiterchakra in deinern Körper einfließen und achte darauf, in
welchen Bereich
die Farbe besonders hinfließt.
Kl: Orange! Diesmal fließt es mehr in den Solarplexusbereich. Es strudelt
nicht mehr
nach links, sondern eher so in der Mitte unter dem Brustbein, da ist es eher
so wie
eine Lache, die sich ausdehnt, wird jetzt aber auch dunkler. Es schillert ein
bißchen
wie ein dunkles Rot, geht aber auch ins Blau. Es ist eher so wie ein dicker
großer
Tropfen, der jetzt langsam in den Bauch runtergeht. Als ob er jetzt so im Penis
hän-
genbleibt, dann aufhört und dann so links die Beine runterfließt
und so langsam die
Beine ausfüllt und dann dickflüssig an den Fersen ankommt wie ein
dicker dunkel
grau-blauer Sirup. ...jetzt ist es angekommen.
Th: Wenn sie nicht mehr weiterfließt, dann sende sie deinem Vater!
Kl: Ja, er steht da. Die Farbe kommt auf ihn zu und er dreht den Kopf weg, er
dreht
sich nach unten, dreht die Schultern etwas mir gegenüber, aber mir ist
es, als ob
diese Farbe, diese Masse um ihn herumfließt und ihn wegdreht und ihn mitnimmt,
spült ihn langsam weg. Er löst sich auf....Jetzt bin ich bereit, ihn
gehen zu lassen.
Th: Was ist mit der Figur?
Kl: Das hab ich damals selber gemacht. Ich hab die Firgur genommen und zusammen
geklebt, bloß habe ich sie dann weggeworfen, weil sie - ich sag’s
mal so - entweiht
war. Ich hab’ das Gefühl, ich hab sie jetzt in der Hand und jetzt
...ein Merlin taucht
auf, er berührt sie mit dem Zauberstab, aber sie ist noch nicht ganz heil,
als ob
diese Sprünge noch so ein wenig sichtbar sind.
Th: Beschreib mir mal den Zauberer
Kl: Er sieht so ein bißchen aus wie der Miracolix in Asterix, ein alter,
weiß-haariger
Mann von hagerer Gestalt, mit einer Hakennase und einem verschmitzten Lächeln.
Der ist mir sehr sympathisch. Du bist mir sympathisch. So wie du da stehst und
ver-
schmitzt lächelst und ich hab so das Gefühl, es ist sehr schade, Du
willst das Beste
hier und ich kann das gar nicht so ganz annehmen, weil ich diese Figur etwas
defekt sehe und das ist eigentlich nicht Dein Problem und das find’ ich
schade und
das ist mein Problem, als ob ich dieses Bambi gar nicht mehr so ganz haben will.
Th: Ich finde es ganz toll, daß er da ist und dir hilft, daß er
lächelt und ich hätte gern von
ihm gewußt, ob er Dir weiterhelfen will bei der Auflösung deiner
Herzrhythmusstörungen?
Kl: Er lächelt mich an, er nickt und er schwingt seinen Zauberstab so beschwingt,
als
ob das für ihn gar kein Problem wäre, ob er mir helfen will oder nicht.
Das finde ich
irgendwie schön, daß Du da bist, so vorbehaltlos, einfach so dazusein
und zu
helfen. Und dazu nickt er und lächelt so verschmitzt.
Th: Dann können wir ihn praktisch wieder einsetzen .... Er kann Dir den
näch-
sten Schritt zeigen, das nächste Ereignis....
Kl: Ah ja, das Bild löst sich so ein wenig auf und es starren praktisch
...es ist so wie
ausgestanzt, als ob aus dem Bild zwei Augenformen ausgestanzt sind und diese
zwei Augenformen sind rot, dahinter lodert das Feuer.
Th: Was möchtest Du?
Kl: Ich möchte einfach die Gestalt, das Gesicht sehen, was sich hinter
den feurigen
Augen verbirgt und das springt um - das ist wie ein Drachen - und dann ist wieder
meine Mutter dahinter zu sehen. Es ist so ein flimmerndes Bild ... Mutter, ich
hab’
Dich erkannt. Ich weiß, daß Du hinter den feurigen Augen bist, daß
Du der Drache bist.
Th: Macht es Dir Angst ?
Kl: Ich versuche, das noch etwas festzuhalten, im Moment spüre ich keine
Angst vor
diesem Drachen. Ich hab’ keine Angst vor Dir. Ich hab’ Dich durchschaut.
Ich weiß,
dadurch, daß ich gesehen hab, daß Du dahintersteckst, hab ich keine
Angst vor
Dir....Sie versucht zu lächeln, aber ich hab auch das Gefühl, daß
sie dahinter
weint. Und jetzt sagt sie: Ich konnte nicht anders. Ich hatte keine Wahl. Was
meinst
Du damit? Ich hatte keine Wahl. Das will sie nicht sagen.
Th: Sag ihr, jetzt soll sie Dir helfen, jetzt mußt Du es einfordern!
Kl: Ich möchte jetzt einfach, daß Du diese alten Geschichten zeigst,
was auch
immer das war. Vom Gefühl her, versucht sie, mir die Schuld zu geben an
etwas,
aber ich hab’ keine Schuld. Ich war ja einfach nur da, und dafür
kann ich nichts.
Th: Für dein Dasein?
Kl: Ich glaub, das ist der springende Punkt. Genau das wirft sie mir vor.
Th: Sie wollten Dich nicht?
Kl: Ja.
Th: .... sag’s ihr, aber sie soll ehrlich sein....
Kl: Ich möchte jetzt von Dir klipp und klar wissen, ob ich gewollt war
oder nicht. Sie
windet sich. Im Grunde genommen habe ich das Gefühl, daß sie nickt,
aber sie
kann es nicht zugeben. Du kannst es nicht zugeben, aber ich weiß es und
deswegen
machst Du mir die Hölle heiß, deswegen gibst Du mir die Schuld an
irgendetwas,
was Du nicht machen kannst, weil ich da bin. Ich als ganz kleines Kind, ich
fühl mich
auch jetzt ganz ganz klein, wie ein Baby, aber ich kann ja als Baby nicht sprechen,
aber ich hab’ das Gefühl, daß ich da als ganz ganz kleines
Kind, wirklich als Baby -
vielleicht eine Woche alt - vor ihr liege und ich spüre so diese Ärmchen
und
Beinchen so gekrümmt, ich fühle mich nackt und ich schau sie an und
sie giftet
mich an. Und ich möchte eigentlich, daß sie das nicht tut, ich möchte,
daß sie mich
anlächelt und daß sie lieb zu mir ist, aber sie kriegt so spitze
Formen, das ist so, als
ob ihr Hörner wachsen würden. Sie hat ein schwarzes Gesicht und dahinter
die
Flammen nach allen Seiten. Hinter dieser Silhouette kommen Flammen hervor und
ich merke, wie es auf meinen Solarplexus so drückt und ich sage ihr, sie
soll - ja,
sie soll das Feuer ausmachen, sie soll diese schwarzen Spitzen wegnehmen. Sie
versteckt sich immer wieder dahinter. Das Gesicht, ihr eigenes Gesicht zieht
sich
immer wieder dahinter zurück und jetzt habe ich das Gefühl, ich streck’
mein
Händchen aus, möchte nach dieser Maske greifen, ihr diese eiserne
Maske
wegreißen. Ich merke, wie mir hier die Luft weggeht, wie das am Solarplexus
so
drückt und es ist genauso dieses Gefühl, was häufig diese Herzrhythmusstörungen
so ausgelöst hat, dieser Druck vom Solarplexus und dann setzt es ein und
ich merk’
so, wie ich mich dagegen wehre und jetzt - ich kann es nicht sehen, aber ich
spüre,
daß sie mit ihren Fäusten auf meinen Bauch drückt, sie drückt
genau dorthin. Sie
preßt mich da zusammen, so daß ich keine Luft kriege ...
Th: Will sie Dich umbringen? Dann sag’s ihr direkt!
Kl: Es könnte fast sein. Willst du mir das Leben nehmen damit? Aber das
will sie
nicht. Sie weiß es eigentlich nicht. Sie hat Angst davor. Sie hat ein
schlechtes
Gewissen dabei und sie kann sich trotzdem nicht zügeln und quält mich.
Th: Sag ihr, daß sie dich quält und wie es sich auswirkt!
Kl: Durch diese Quälerei machst Du mir Angst und diese Angst rastet dau-
ernd bei mir ein. Dadurch bekomme ich diese Herzrhythmusstörungen.
Th: Frag mal deinen Merlin, ob das stimmt!
Kl: Er steht hinter mir und nickt und schaut sie an. Ja - sie - jetzt verändert
sich das
Bild, als ob sie durch den Mann, der hinter mir steht, der mir Autorität
gibt, auf ein
mal geht so das Feuer aus, diese Energie, diese brutale Energie, die fällt
in sich
zusammen und sie steht da mit gesenktem Kopf und läßt die Arme und
die
Schultern hängen und diese Agression ist irgendwie verflogen und es ist
nichts
mehr übrig davon, als ob sie nur noch so hilfloses schlechtes Gewissen
ist.
Diese Energie ist weg, die so in ihr drinsteckte, als ob ich das durchschaut
habe
und wirklich bis in die Zehenspitzen ... sie schaut auf ihre Zehenspitzen, als
ob sie
durch sich hindurchschaut und wirklich nur sieht, was da eigentlich ist, was
für ein
furchtbares Bild sie sich eben erst geliefert hat, als ob ich einen Spiegel
vor sie
halte oder der Merlin hat ihr den Spiegel gezeigt und in dem Moment ist dieses
Bild zusammengefallen und es bleibt ihr trauriges Bild übrig.
Th: Es müßte sogar der Auslöser für deine Herzrhythmusstörungen
sein. Frag mal den
Merlin dazu, schau mal ob er nickt oder den Kopf schüttelt...
Kl: Merlin, was meinst Du dazu. War das .... Er nickt, aber er scheint noch
nicht ganz
einverstanden zu sein, als ob da noch etwas tieferliegendes wäre, also
er sagt, das
stimmt. Das Bild taucht auch nochmal auf: zwei Fäuste nebeneinander, die
mir in
den Bauch drücken. Und es sind ganz klar erkennbar die Hände meiner
Mutter.
Th: Frag ihn!
Kl: Er nickt. Das Bild meiner Mutter, das verblaßt, das verschwindet,
so als
ob ein Wind sie wegpustet wie Asche. Als ob sie klein und grau wird und
zu Asche zerfällt. Der wirbelnde Wind löst sie auf und ich schaue
hinterher
und der Merlin steht links neben mir, größer und schaut auch da hinterher.
Th: Da sich diese Energiestruktur von selbst auflöst, ist dies ein Hinweis
darauf, daß
dieser Aspekt erlöst ist und nicht mehr wirkt.
Kl: Ich hab’ auch so körperlich das Gefühl, daß dieser
Druck, der eben noch
auf dem Solarplexus lastete, jetzt weg ist und mein Magen oder mein Bauch
jetzt anfängt zu gluckern und zu blubbern, zu arbeiten, als ob da so eine
Kraft, die festgehalten hat, jetzt losgelassen hat.
Musik zum Ankern wird eingespielt. Ich biete ihm an, sich einen schönen
Platz zum Ausruhen zu suchen und auch den Teddybären und den Merlin mit
dorthin zu nehmen. Er geht an seinen Lieblingsplatz zu Hause und erlebt eine
tiefen Frieden. Nach einiger Zeit wird sein Atemgeräusch stärker...
Kl: (Atmen).... ich spür’ da noch ein Grummeln, als ob sich da etwas
bewegt
so im ganzen Brustbereich - summen - so wie ein Nachhall von einem Ereignis.
Th: Bleib einfach, bis sich irgendetwas von selbst verändert und teil’s
mir mit.
Kl: Jetzt wird es ganz dunkel, so eine ... wie ein rotschwarzer Rauch, der so
langsam auf mich zukommt und mich einhüllt.
Th: Wie geht’s Dir damit? Ist es Dir unangenehm?
Kl: Es scheint mich so ein wenig zu umgeben, mich abzuschließen und mir
kommt so das Gefühl, ich bin jetzt noch mal kleiner, so abgeschlossen
fast wie ein ungeborenes Kind. Ich habe das Gefühl, daß mich etwas
einschließt. Es ist dunkel um mich und so ein, etwas leichterer, heller
Fleck
ist zu sehen und meine Hände und Füße werden kalt. Eigentlich
müßte ich in
einem warmen orange-roten Licht sein, aber es kommen diese dunklen schwarz-
roten Wolken wie eine Flüssigkeit, die in eine andere hineingekippt wird.
Also, ich
hab’ so eine Vorstellung wie Fruchtwasser, wie eine Flüssigkeit,
von der ich erwarte,
daß sie orange-gelb-rot ist und diese schwarzrote Flüssigkeit, die
stört diese
Erwartung und fließt da rein. Ich merk’, wie meine Finger jetzt
auch ganz steif
werden, so vom kleinen Finger ausgehend und von den kleinen Zehen ausgehend,
kalt und steif und ich fühl’ mich selbst auch schwarz. Ich sehe mich
als kleinen
schwarzen Fötus.
Th: Spür’ mal .... ist das eine Symbolebene, auf der Du bist oder
probiert
jemand, eine Abtreibung mit Dir zu machen ?
Kl: Ich spüre mich in dieser Situation. Das ist irgendwie nicht symbolisch.
Th: Könnte das sein, daß irgend jemand probiert eine Abtreibung zu
machen?
Kl: Das könnte sein. Ich habe sonst kein Gefühl, außer daß
es still ist und kalt wird.
Ja, es ist, als ob diese schwarzen Wolken mich auch schwarz machen, als ob mich
das irgendwie vertreibt. Ich hab so ein Bedürfnis nach dieser orange-roten
Helligkeit. Das treibt mich davon weg, das fließt dazwischen....und als
ob es mich
totmacht, daß so langsam meine Körperempfindungen absterben und alles
schwarz wird und daß dieses Gefühl jetzt auf mich zukommt und irgendwie
wird das
ganze Bild schwarz. Ich sehe mich selbst auch nicht mehr. Es wird ganz kalt.
Ich
hab’ so einen Druck auf dem Kopf und so ein Kribbeln in den Händen
und ich fühl’
mich wie bewußtlos. So stell’ ich mir das vor - ich war noch nie
bewußtlos - aber so
stell’ ich mir das vor. Ich treibe, ich bin eigentlich nur noch mein Geist,
als ob das nur
noch meine Gedanken sind, die sich bewegen und treiben. Es ist ganz ruhig und
kühl.
Th: Mach’ doch mal folgendes: geh mal raus aus deinem Körper, was
immer Du da
auch siehst, schau’ es mal von außen an ... was siehst Du jetzt?
Kl: Ich sehe meine Mutter auf einer Wiese sitzen und sie ist schwanger. Ich
sehe, daß sie einen Bauch hat und sie ist halbnackt. Sie sitzt untätig
da.
Th: Was hat sie gemacht, daß Du ohnmächtig geworden bist?
Kl: Es ist so, als würde sie ihre Arme und Bauch pressen, die Wölbung
des Bauches
stark eindrücken. Sie krümmt sich zusammen und drückt ihren Bauch
zusammen.
Th: Spür’ mal, will sie Dich umbringen oder will sie Dich jetzt schon
rauspressen?
Kl: Ich hab’ so ein Gefühl, als will sie mich einfach loswerden.
Sie gestattet sich nicht
diesen Gedanken umzubringen, sondern sie tut so, als ob sie nicht beteiligt
wäre.
Wenn ich sie jetzt frage: Sag’ mal, was machst Du da? Was machst Du da?
Sie will
nicht hören. Ich sehe doch, daß Du jetzt was machst, was nicht in
Ordnung ist. Sie
kann mir nicht antworten. Sie will nicht wissen, was sie macht.
Th: Was macht es mit Dir jetzt, mit Deinem Körper. Wie spürst Du das?
Kl: Ich spür mich irgendwie leicht und über ihr schwebend. Vorher
fühlte ich alles so
schwarz, jetzt fühl’ ich mich weiß und seh’ das aus einiger
Distanz und hab’ über-
haupt kein Gefühl dabei, keine Emotionen ....
Th: Das klingt so, als ob Du einfach aus dem Körper raus bist?
Kl: Ja. Also mir ist das klar, daß Du mich nicht haben willst, aber Du
wirst mich
auch nicht los. Du mußt jetzt sehen, wie Du mit mir klarkommst und ich
werde meinen Weg einfach gehen und Du kriegst mich nicht klein.
Th: Das ist ein wichtiger Satz.... hör’ Dir mal da zu. Du kriegst
mich nicht
klein! ...... Hat für Dich der Satz auch in der heutigen Zeit eine Bedeutung?.....
Kl: Ja, ich kann mir schon vorstellen, daß da auch mit meiner Frau was
drin
steckt. Da hab’ ich auch das Gefühl, daß sie mich ...
Th: Sag’s ihr!
Kl: Also, ich hab’ Dir das schon gesagt und ich hab’ jetzt schon
wieder
das Gefühl, Du willst mich kleinmachen, Du willst mich wegmachen. Das
was ich mache, kannst Du nicht schätzen, nicht würdigen, willst es
nicht sehen.
Th: Und guck’ jetzt auch, dieses Gefühl hast Du ursprünglich
auch Deiner Mut-
ter zu verdanken und bei deiner Frau kommt’s hoch. .......
Kl: Ja, ich merk’, was mir in den Sinn kommt ist Trotz. Ich weiß,
daß Trotz bei mir sehr
stark war, ich brauchte unheimlich viel Energie, um so trotzig sein zu können
als
ganz kleines Kind, um mich gegen meinen Vater und meine Mutter zu behaupten.
Also mir kommen so Bilder in den Kopf, als kleines Kind stundenlang zu sitzen
und
nicht nachzugeben. Ich bin klein und sie wollen mich noch kleiner machen und
ich
bleib’ aber so, wie ich bin und ich werd’ ganz hart.
Ich habe eben so eine Idee zu dem, was ich vorhin so sagte, das Versteinert-
,
Betoniert fühlen. Das ist ja im Grunde so das gleiche wie im Trotz so verhärtet
zu
sein. Das ist die einzige Möglichkeit, die ich habe, mich schwer und hart
zu machen.
Daß ich, auch wenn ich klein bin, sie mich trotzdem nicht bewegen können.
Th: Ist es nötig die alten Ereignisse, die zu diesem Trotz gehören
anzuschauen, frag
mal den Merlin, der weiß es oder ob Du irgendwas vergessen hast...
Kl: Der sitzt gegenüber am Tisch und nickt.
Th: Also würde es jetzt heißen, zu Deiner Gesundung gehört dazu,
diesen Trotz als
Struktur überhaupt in Dir aufzuweichen, so daß Du nicht mehr trotzig
leben müßtest.
Nicht mehr als Zwang in dir zu haben, trotzig reagieren zu müssen.... Wenn
das so
stimmt, soll der Merlin wieder nicken oder mit dem Kopf schütteln.
Kl: Jetzt hat er sich gerade umgedreht... aber er nickt. (Lachen)
Th. : Also, das gehört zu Deiner Genesung hinzu und wenn Du das gelernt
hast, dann
hast Du auch keine Herzrhythmusstörungen mehr. Nickt er? Dann ist gut für
heute.
Kl: Ja, er nickt.
Th: Wir haben heute schon viel durchgearbeitet. Zusammenfassend kann ich sagen:
da gibt es ein Muster und das sieht fast so aus, als ob wir das Muster als Volltreffer
erwischt haben und da gibt’s ganz viel Energie, die an das Muster gebunden
ist und das Hauptwort dazu ist Trotz. Diese Geschichten, die damit zusammenhängen,
mußt du auflösen oder aufweichen - in Dir wieder beweglich werden.
Ja, und dann hast Du es geschafft. ...
Kl: Ja, das ist sehr einleuchtend.
Th: Und wir können den Merlin ja wieder nutzen
.... ja oder nein, lacht er?
Kl: Ja, er lacht.
Nachgespräch:
Kl: Mir gehen ganz viele Gedanken durch meinen Kopf:
warum diese Geschichte so emotionslos abgeht? In
dem Moment, wo ich mir diese Frage stellte, habe ich
wieder dieses Solarplexuskrampfen gespürt mit so
einem kleinen Herzstolperer. Das ist, was mich wundert.
Im Grunde genommen sind schreckliche Sachen pas-
siert und ich hab’ das Gefühl, ich steh’ da weit außen
und seh’ das sehr distanziert.
Th: Durch deinen Trotz hast du dir einen Überlebenspanzer
angelegt, der auch alle anderen Gefühle filtert. Der
nächste Schritt heißt tiefer reinzugehen und du wirst
deine Emotionen wiedergewinnen und Energie freisetzen.
Wenn nicht, weckt dich das Leben wieder auf, denn das
Leben ist die intensivste Session die läuft. Keiner kann
sich davor drücken. Auf der Oberfläche haben die abgespeicherten Bilder
nicht so viel Energie, da kann sich die Struktur auch relativ leicht auflösen
und du bist erstmal frei.
Der Klient hatte nach dieser Probesitzung keine Herzrhythmusstörungen
mehr. Er kam 3 Wochen später zu einem Therapieaufenthalt von einer Woche
(7 Sitzungen) und arbeitete weiteres Material auf. Die Energie-Bilder waren
danach klar, seine eingefrorene Energie als Wut oder Traurigkeit allerdings
noch nicht abgeführt. Auffällig war, daß er weiterhin energtisch
sehr ausdrucksarm blieb. (Eine Bioenergetik- oder Encountergruppen-Erfahrung
wäre ein hilfreiche Kombination gewesen). Knapp ein Jahr später, erlebte
er eine intensive Eifersuchtssituation in Bezug auf seine Frau und seine alten
abgespeicherten Energien kamen eruptiv an die Oberfläche, begleitet von
einem Zusammenbruch und heftigen Herzrhythmusstörun-gen. Ein anwesender
schamanischer Heiler konnte ihn über die Heilenergie seiner Hände
wieder auffangen. Die alte statische Energie hatte kurzfristig - aber heftig
- die Herzrhythmusstörungen ein letztes Mal reaktiviert. Wenn das Muster
(die alte Struktur) nicht schon vorher in den Einzelsitzungen gelöscht
worden wäre, hätte dies sonst seinen Weggang bedeuten können.
Heilenergie, von außen zugeführt, kann auch ein System wieder stabilisieren,
es darf allerdings nicht in ein bestehendes Muster eingerastet sein. Seit dieser
Zeit lebt er anfallsfrei und emotionsintensiver. Sein Leben hat sich verändert.