Herzrhytmusstörungen (317)
Die Klientin leidet seit 10 Jahren an Herzrhytmusstörungen. In dieser Erstsit-zung begegnet sie sofort einer Spinne, die sie mit ihrem Gefühl von Ekel und ausgeliefert, gefangen zu sein konfrontiert. Sehr schnell wird der Bezug zur Mutter deutlich - zu den Anhaftungen, Verpflichtungen und Schuldgefühlen, der Kirche, Gott und der Welt gegenüber, welche diese durch ihre gut gemeinte Doktrin verursacht hatte. Durch eine tiefe Annahme der Spinne beginnt ein tiefer innerer Heilungsprozess.
Th.: Ja, was ist da?
Kl: Es waren erst Stufen, die aus Stein waren, betoniert, ganz exakt, gerade.
Und die gingen mehr und mehr über in erdähnliche Stufen. Es waren
keine richtigen Stufen mehr. Es wurde fast wie Lehm. Eine Rutschpartie mehr
als eine Stufe. Ganz schmaler dunkler Gang. Unsauber. Keine richtigen Türen.
Nur so Bretter, die alle so türähnlich waren. Feucht. Unangenehm.
Th.: Was siehst du jetzt? Oder wo stehst du jetzt?
Kl.: Ich steh vor der Brettertür, fühle, dass es da sehr schmutzig
ist. Ich möchte da nicht rein gehen.
Th.: Was macht das mit dir? Wie ist jetzt so dein Grundlebensgefühl dort
vor der Brettertür? Vor der schmutzigen Bretter-tür?
Kl.: Was soll ich hier? Ich möchte zurück. Fürchte mich vor dem
Ungezie-fer, das dort hinter stecken kann.
Th.: Ja, schau mal, du kannst entscheiden, ob du den Weg wieder zurück
gehst oder ob du doch einfach mal reinschaust. Und guckst, ob diese Brettertür
eine Öffnung hat, eine Klinke hat. – Klientin verneint. – Hat
sie nicht?
Kl.: Die ist nur angelehnt.
Th.: Du könntest sie öffnen, wenn du wolltest?
Kl.: Nur anzuschieben.
Th.: Spür mal, eine Idee wäre, einfach mal reinzugucken, und du kannst
jederzeit wieder zurück. Du entscheidest. Oder schau, ob du jemanden mitnehmen
möchtest. Gibt es irgend jemanden, den du an deiner Seite haben möchtest,
der dich begleitet? In diesen Raum hinein.
Kl.: Ich bin schon losgegangen mit ihm.
Th.: Mit wem?
Kl.: Mit ihm, meinem Geist, meinem Hö-heren Selbst.
Th.: Ja, toll. Lass ihn da sein. Ist der an deiner Seite? Oder wo ist der?
Kl.: In mir, in mir.
Th.: Überall? Oder nur in einem bestimmten Bereich?
Kl.: Nö, im Herzen und im höheren Bereich.
Th.: Ja, dann erzähl mal, was ihr da jetzt so – was da geschieht.
Was passiert?
Kl.: Tja, ich soll mir die grossen Spinnen angucken, vor denen ich so eine Angst
habe.
Th.: Ja, du bist jetzt reingegangen und stehst. Wo stehst du jetzt?
Kl.: Es ist so ein Keller, wie so ein alter Abstellkeller. Sicher waren da auch
mal Kartoffeln drin oder irgend so ein altes Gemüse, was schon so modrig
riecht. Was soll ich hier? Wollte was schöneres erleben. Krieg ‘ne
Gänsehaut. Ich ekele mich. Ach. – Klientin stöhnt. –
Th.: Ja, lass es da sein. Drück es aus, was es auszudrücken gibt.
Guck, was du machen möchtest.
Kl.: Es ist so eklig. Die kalten Wände und die Spinnen.
Th.: Sag’s den Wänden mal und den Spinnen: Ihr seid so eklig.
Kl.: Ungeheuerlich. Ich will nicht hierbleiben. Warum seid ihr hier? Warum macht
ihr mir so eine Angst? Ihr seid so un-heimlich. Ich kann euch nicht kriegen
und dann seid ihr doch wieder da. Ihr könnt so schnell laufen. Habt so
grosse Augen.
Th.: Wie reagieren sie, wenn du ihnen das jetzt so sagst?
Kl.: Dass sie ganz arme Wesen waren. Bist du so ängstlich und so böse
auf uns. - (Die Spinnen.) – Nein, ihr seid ganz unberechenbar. Und unheimlich.
Und schnell. Und so still und so duster und so... Was soll ich hier noch? Warum
bin ich hier?
Th.: Was haben sie für eine Botschaft für dich? Wer hat sie dir geschickt?
Kl.: Die gehören auch ins Leben. Warum willst du uns nicht sehen? - (Wieder
die Spinnen.) – Warum macht ihr mir so Angst? So ein ekliges Gefühl?
Ich kann keinen Schritt weiter gehen. Es ist immer dunkler noch geworden. Ich
weiss immer weniger, was los ist um mich herum. Darf ich zurück gehen?
Th.: Du darfst alles. Eine Idee wäre nur noch, ob du dein Höheres
Selbst, das ist ja auch mitgegangen, das nicht eine Idee hat. Weil es ist ja
deine Innenwelt, in dir. So sieht das da aus. Wenn du zurück gehst, du
nimmst die so wieder mit. Schau mal, ob sie, ob die Spinnen dir entweder mal
zeigen können, wo sie her kommen, dich mitnehmen können in eine Situation
oder ob das Höhere Selbst dir sagen kann, was hat das zu bedeuten, dass
wir jetzt hier in diesem Raum sind. Was hast du so mit meinen Themen zu tun,
mit meinem Herzen? Was steckt dahinter? Worum geht’s hier?
Kl.: Ich kann die nicht kontrollieren, die-se, die sind so schnell weg und so.
Die haben so dunkles Auge. So ein unheimliches.
Th: Sag’s ihnen. Sprich, wie’s für dich ist. Du hast keine
Kontrolle über sie, sie sind so schnell. Guck mal, ob du so was schon mal
erlebt hast in deinem Leben. Oder ob es das erste Mal da ist. So schnell, so
dunkel. Es ekelt dich. Unberechenbar.
Kl.: Ich habe eine Spinne mal erlebt, die war so gross wie eine Hand und ich
lag am Strand. Als junges Mädchen. Und da hat sie sich auf den Solarplexus
gesetzt.
Th: Sei mal dort, jetzt. In der Situation.
Kl.: Ich bring dich um, du Stolze. Überhebliche, hat sie mir gesagt. Du
Geist, ich bin stärker als du. Und dann fühle ich noch das Gift. Das
kam bis zu einer Lähmung. Und der Schreck ist noch nicht weg.
Th.: Ja, sei mal dort. Der Schreck. Spür mal, was passiert. In dem Moment.
Die sagt, ich bring dich um und spritzt dir ihr Gift in den Solarplexus.
Kl.: Was habe ich ihr getan? – Thera-peutin fordert zu direkter Kommunikation
auf. – Was habe ich dir getan? Möchtest du das? Warum kommst du so
heimlich angeschlichen? Alle anderen Spinnen sind deine Kinder. Die mir auch
Angst machen. Sicher, ich verachte dich. Du bist mir zu niedrig. Du zeigst mir,
wie stark du bist. Wie überheblich, du mich empfindest.
Th.: Wie ist das für dich, das so wahrzunehmen? Was macht das mit dir?
In deinem Körper? Schau, wie sie reagiert, wenn du sie so direkt ansprichst.
Was du sagst.
Kl.: Ich will mich nicht mit dir verbünden. Lass mich.
Th.: Wofür steht sie? Wer hat sie ge-schickt? Frag mal. Wer hat ihr den
Auf-trag gegeben, jetzt zu dir zu kommen, dich zu vergiften?
Kl.: Die kommt von der Unterwelt. Komm mit, erlebe wie es dort ist. Kriech auch
auf all deinen Beinen. Platt auf dem Boden. Der stolze Geist.
Kl.: Schau mal, ob du es machen möchtest. Oder die Idee, frag sie mal,
ob sie irgendwas zu tun hat mit deinen Herz-rhytmusstörungen? Oder irgend
was mit deiner Brust? Oder so? Die Idee? Spür mal, wie dein Impuls ist,
jetzt. Mit deinen Worten.
Kl.: Ablehnung.
Th.: Ja, lass mal eine Körperreaktion da sein. - Klientin weint. –
Tu mal weiter atmen.
Kl.: Die wird immer grösser, die Spinne.
Th.: Ja. Sprich’s aus, was ist da? Wenn Töne kommen, dann lass sie
da sein.
Kl.: Die bringt ganz viele – Therapeutin fordert zu direkter Kommunikation
auf. Klientin weint und stöhnt. - Die ist wie eine Schildkröte so,
es wimmelt.
Th.: Ja, lass sie da sein. Und weiter at-men. Ja, was ist in deinem Körper?
Was passiert mit deinem Körper?
Kl.: Es tut weh.
Th.: Sag’s ihr auch: Es tut mir so weh.
Kl.: Auf’m Bauch. Noch ne Hand tiefer, als du bist. – Therapeutin
fordert zu direkter Kommunikation auf. – Warum lehnst du uns immer so
ab? - Weil ihr mir die Freiheit nicht lasst.
Th.: Kannst du was damit anfangen? Wie sie reagiert, wenn du ihr das so ehrlich
sagst? Die Freiheit nicht lasst.
Kl.: Irgendwo seid ihr wie Mutters strenges Auge. Alle Diktate im Leben.
Th.: Schau mal, ob du deine Mutter auch mal da sein lässt, jetzt. –
Klientin weint lange. – Lass die Tränen da sein.
Kl.: Mutter, du hast es gut gemeint, aber es war vieles so, dass ich frei werden
muss und will davon. Ich weiss, ich tue dir weh. Siehst du es jetzt anders?
Th.: Hört sie dich? Wenn du so ehrlich bist, jetzt.
Kl.: Sie ist da. Ich denke schon.
Th.: Frag sie mal: Hörst du mich? Oder schau wie sie reagiert. Ihre Augen,
in ihr Gesicht.
Kl.: Sie hat es nicht besser gewusst. – Therapeutin fordert zu direkter
Kom-munikation auf. – Du hast es gut ge-meint. – Lange Pause. -
Siehst du es jetzt anders als damals? Alles fanatischer Glauben. Und uns überzeugt
davon. Bist du bei mir? Auf meinem neuen Weg? Oder bist du enttäuscht?
Kannst du nicht helfen, dass meine Geschwister verstehen, warum ich so lebe?
Zeig’s ihnen.
Th.: Lass sie auch da sein. Jetzt. Was ist da, wenn du machst?
Kl.: Sie machen mir Vorwürfe. Dass ich nicht mehr so lebe, wie du es uns
vorgelebt hast. So traurig und habe Angst und Sorge. – Klientin putzt
sich die Nase. – Wir waren alle drei im Kloster, weil Mutter uns den Weg
sehr nahe gelegt hatte. Und dann bin ich wieder nach Hause gegangen. Nur die
älteste Schwester ist noch drin. Die andere versteht noch weniger, warum
ich den Weg nicht mehr gehe. Der da Kirche heisst und alles, was damit zusammen
hängt. Bist du auch zu Tode betrübt, A.? Oder freust du dich? Siehst
du es mit neuen Augen? Was Leben heisst. Das waren die Spinnen und der dunkle
Keller. Du bist durch und ich auch. Verstaubtes, übernommenes, enges, bewertendes,
hierarchisches Diktat. Ich freu mich doch mit dir. Sieh, ich gehe mit dir, bin
bei dir. Schritt für Schritt weiter. Das war der Keller? Und die Spinnen?
Th.: Schau mal, ob du die Spinne jetzt noch mal da sein lässt? Und mal
schaust, wie sieht die denn jetzt aus? Mach sie noch mal zu euch beiden dazu.
Kl.: Die löst sich auf. Aus ihrer Dunkelheit wird sie hell. Die umarmt
mich, aber nicht als Spinne. Ganz liebe Arme. Das ist Mutter. Das ist sie wirklich.
– Therapeutin fordert zu direkter Kom-munikation auf. – Sie ist
erlöst, sie ist ganz glücklich. – Lange Pause. – Was hat
das mit meiner Brust zu tun? Warum war der Weg so lang? Weil du ein fal-sches
Verständnis von Liebe hattest. Weil du dich ausgelöscht hast. Meintest,
das sei Liebe. Falsche Hingabe, die weder dir noch dem anderen gut tat. –
Lange Pause. –
Th.: Ja, wer sagt das jetzt zu dir?
Kl.: Mutter.
Th.: Wie ist das jetzt für dich, wenn sie dir das so sagt?
Kl.: Sie hat recht. Ich war feige, ich hätte viel früher sagen müssen,
so nicht. Ich habe mich nehmen lassen, obwohl ich mich nicht geliebt fühlte,
sondern nur der Körper wurde genommen. Aus Angst allein zu sein, war ich
feige. Jetzt haben wir beide die Chance zu lernen. –Lange Pause. –
Aber die Rhytmusstörungen sind weg. Die da waren, als ich herkam. Zufall?
Th.: Frag dein Herz. Lass es da sein. Entweder als Gestalt, als Symbol jetzt,
sich ins Bild mit integrieren. Oder sprich dein Herz direkt an.
Kl.: Ja, was willst du mir sagen, wenn du so verrückt spielst, ohne dass
ich erkenne warum? Was der Auslöser ist? Ein-fach urplötzlich. Ich
habe immer um ein Zeichen gebeten. Wenn ich was falsch mache. Ist das Zeichen,
dass ich wach werde. Aber ich erkenne nicht was.
Th.: Lass dir’s mal genauer sagen. Frag’s mal, kannst du es mir
genau zeigen, oder erzählen. Um was geht’s für mich, zu entdecken?
Wofür stehst du? Welches Zeichen?
Kl.: Der Herzrhytmus ist gestört.
Th.: Was ist passiert? Wann ist es passiert, dass der Herzrhytmus gestört
worden ist? Die Situation soll jetzt mal auftauchen. Soll sich mal zeigen. Das
erste, was da ist von selbst.
Kl.: Es ist eindeutig. Das Harmoniebe-dürfnis, nicht sagen, was ich empfinde.
Das es nicht noch mehr weh tut. Runter schlucken. Sehnsucht, geliebt zu werden.
Nicht das tun, was wirklich getan werden müsste. Und jetzt seid ihr weg,
jetzt nicht da. Und jetzt tue ich was Richtiges. Und jetzt kommt ihr nicht mehr
wieder. Gibt’s nicht mehr. Schluss.
Th.: Sagen sie das? Oder frag sie: Ist das so?
Kl.: Das sage ich meinem Herzen. Es ist genug mit der Zappelei.
Th.: Ja, frag es mal, ist es wirklich genug oder gibt es noch irgend was zu
klären? Irgend was anzuschauen? Wo wir gerade da sind. Lass dir das mal
zeigen. Oder schau, was bei dir ist, jetzt. Gibt es noch irgend etwas, das Verrückt
spielt? Das den Herzrhytmus stört? Dass es so frei und sicherer schlagen
kann? Mit deinen Worten.
Kl.: Wenn du nicht das tust, was du erkennst, dann hämmere ich so lange,
bis du es tust. Bis du wach wirst. Und was soll ich tun, wenn ich es nicht erkenne?
Ich will es doch erkennen. Warum bist du trotzdem immer so hartnäckig?
Th.: Was fehlt dir noch? Oder was braucht’s noch?
Kl.: Du bist nicht frei, du schnürst dich selber und mich damit ein. Und
dann ersticke ich und wehre mich.
Th.: Kannst du was damit anfangen? Sonst frag. Was meinst du konkret.
Kl.: Was meinst du? Ich habe ihn doch los gelassen.
Th.: Wen?
Kl.: Meinen Mann. Sollte ich ihn nicht loslassen? War es falsch? Oder war es
richtig? Soll ich ihm ganz die Tür zu machen? Oder soll ich menschlich
weiterleben, so wie jetzt? Was ist richtig? Was braucht er zu seiner Entwicklung?
Was brauche ich?
Th.: Lass ihn doch auch direkt mal da sein. Auftauchen.
Kl.: Er will mich nicht verlieren. Und ich weiss nicht, ob ich diese Kompromiss-weise
weiterleben sollte, darf, kann. Oder ob ich ganz, ihn ganz allein lassen soll.
Frei gegeben haben wir uns. Aber so lange er keine neue Partnerin hat, glaube
ich immer noch, – Therapeutin fordert zu direkter Kommunikation auf. –
Mensch zu Mensch sein zu dürfen. Bruder zu Schwester oder Freund. Ist das
falsch oder ist das richtig? Ist das mangelndes Vertrauen oder ist das wahre
Liebe? Nu, wer antwortet mir denn hier jetzt mal? Ich frage schon seit vier
Jahren. Was ist Liebe? Was ist reine Liebe? Das ist es doch, oder nicht?
Th: Schau mal, ob dir da jetzt jemand Information gibt oder dir was zeigen kann?
Sonst wäre eine Idee, dass dich das Herz mal mit in das Reich der Liebe
nimmt. Oder sonst lass mal eine Tür da sein und schreib mal: Reine Liebe
drauf. Und schau, was sich dahinter verbirgt. Schau, was dein Impuls ist jetzt.
Kl.: Das ist eine sehr schöne Tür, ja. Danke. Die ist warm, die ist
ein goldenes, strahlendes Rot.
Th.: Schau mal, ob die Tür zu öffnen ist, ob die eine Klinke hat.
Irgendwas anderes oder auch aufzumachen ist.
Kl.: Die ist ganz leicht aufzumachen. Es ist sehr schön, sauber, strahlend.
Da drin ist es ganz hell. Ich bin wunderschön. Da sitzt eine Gestalt und
wartet. – Schöne Musik wird eingespielt. Sehr leise. – Sie
kommt mir entgegen. Sie ist ganz, ganz, fast formlos, doch ganz hell und schön.
–Pause.
Th.: Lass alles da sein. Ist okay.
Kl.: Sie sagt mir und zeigt mir, stell dein Licht, nicht abwenden, ist alles
eins. Es gibt nicht hier eine Liebe und da eine Liebe. Bin alles in allem Liebe.
Und auch er ist in mir. Liebe ihn. Liebe mich und du liebst alle und alles.
Nicht ablehnen. Auch nicht teilweise. Alle und alles lieben. Nichts ablehnen.
Du bist es überall. Wichtig. Auch in ihm. – Lange Pause. Musik wird
lauter.
Th.: Schau mal, wie das ist. Spür, was es mit dir macht. Bleib in Verbindung.
– Lange Pause. –
Kl.: Es löst sich alles auf, was Form hat. Es gibt gar keine Übergänge
mehr. Es fliesst dann nur noch. Schön. Dann löst sich auch der Tod
auf. Gibt es auch nicht mehr.
Th.: Lass ihn doch mal da sein. Lass uns mal gucken, wie der gerade so aussieht.
Tod zeig dich doch mal.
Kl.: Nein. Den gibt es schon gar nicht mehr.
Th.: Frag ihn doch mal. Wie geht’s dir denn so. Dann hast du eine Ahnung.
Soll ein Zeichen geben.
Kl.: Oh ja. Das ist universelle Einheit. Oder auch Liebe ganz einfach. Vorhin
wollte ich es wissen. So einfach.
Th.: Einheit, alles ist eins.
Kl.: Du durftest es auch fühlen. – Lange Pause. Musik wieder sehr
leise. –
Th.: Spür doch noch mal in deine Brust.
Kl.: Alles frei. Alles okay.
Th.: Dann hol doch noch mal die junge B. Vorhin am Strand. Lass die doch auch
mal da sein. Schau mal, wie geht’s der?
Kl.: Die ist bildschön. Fühlt sich wohl, ist aufgestanden. Genießt
die Wellen. Und die Spinne ist noch da. Aber der geht’s gut und mir auch.
Wir sind keine Feinde mehr. Nein.
Th.: Wie reagieren sie aufeinander?
Kl.: Das ist ein sehr elegantes, schönes Tier. Überhaupt nicht mehr
bissig und arrogant. Die spielen miteinander. Ich mache ihr ein bisschen Sand
auf die Fußspitzen. Da kommt sie vor gekrabbelt und wieder zurück.
Gehe ich ein paar Schritte weiter. Ich bin nackt. Sie krabbelt am Bein hoch.
Ich streichel sie ein bissel. Und sie ist nicht mehr so pottschwarz. –
Therapeutin fordert zu direkter Kommunikation auf. – Spinne, du bist eine
ganz grosse Spinne, aber jetzt bist du gar nicht mehr beängstigend. Tust
mir nix, ich hab dich lieb. Weißt du was? Jetzt wird sie wie eine zweite
Haut. – Lachend. – Und fühlt sich wohl und ich mich auch.
Th.: Ja, spür mal, wofür steht diese Haut. Diese zweite Haut. Was
gibt sie dir? Was hat sie für eine Qualität?
Kl.: Sensibilität gibt sie mir. Äußerste Sensibilität.
Ganz weich und zart. Wie ich es nicht sein kann. Ganz zart, Ganz leicht. Nichts
beängstigendes. Oh ja, die gehört auch mit in die Einheit der Liebe.
Ja klar. Das arme Spinnchen habe ich so verachtet. – Therapeutin fordert
zu direkter Kommunikation auf. – Ja. Streichel deine kleinen Beinchen.
So ist das. Der armen Spinne meine eigenen Dunkelhei-ten angehext.
Th.: Die spürt das auch.
Kl.: Ja, hast gelitten. Kannst gar nix dazu. Hast alles abgekriegt, was ich
in mir hatte.
Th.: Wie reagiert sie, wenn du jetzt so ehrlich bist zu ihr? Sieh mal und so
grosse Augen.
Kl.: Die versteht das. Lächelt. Überhaupt nicht mehr beängstigend.
Im Gegenteil. Das ist ein schönes Geschöpf. – Therapeutin fordert
zu direkter Kommunikation auf. – Ja. Hat so manches abgekriegt. So müsste
es bleiben.
Th.: Frag sie mal, ob’s dazu noch was zu tun gibt? Ob wir uns noch mal
verabreden sollen mit ihr?
Kl.: Ja, sie bleibt jetzt immer schön bei mir. Begleitet mich weiter. ...
Jetzt bin ich ja sprachlos. Ich habe eine Quantek-Analyse bekommen, vor einigen
Wochen und da hieß es, mein Krafttier ist die Spinne. Geschüttelt.
Ich und Krafttier Spinne. Das war das Letzte.
Th.: Sei noch mal in der Situation.
Kl.: Vernetzen. Zart vernetzen. Das sonst so eklige, Spinnwebsen, Spinnegewebs,
ach was weiss ich, Netz, darf jetzt wie so ein kleiner Orientie-rungspunkt sein.
Für den einen oder an-deren, der ihn möchte. Das kann schon ein Geschenk
sein. Vernetzen. Aber nur in Freiheit. Nur wer will. Das ist schön. Das
hätte ich nicht geglaubt. Dass ich da mal hinkomme. Oh mei. Spinnchen.
– Atmet tief. – Das macht also Synergetik. Dann kann’s so
weitergehen, bitte.
Th.: Wenn der Klient bereit ist, in seinen tiefen Keller zu gehen ... Dann schau
mal, ja, dann frag mal, ob sie dir denn jetzt auch noch was mitzuteilen hat.
Irgendwas noch braucht, für irgend jemanden noch eine Botschaft hat, deine
Mutter, die Spinne, oder...
Kl.: Ja, Mutter möchte mit mir vernetzt werden. Ja. Und alle, die sie,
diese gut gemeinte, aber einengende Netze gezogen hat, die möchte sie mit
raus nehmen in diese Variante. Sie ist mit erlöst. Sie hat gewartet darauf.
Und will mir auch nichts mehr übriglassen von irgendwelchen Anhaftungen,
Verpflichtungen, Schuldgefühlen. Kirche und Gott und der Welt gegenüber.
Die sie durch ihre gut gemeinte Doktrin verursacht hat.
Th.: Wie ist das, wenn sie das so sagt? Kannst du das annehmen?
Kl.: Das ist überhaupt kein Problem mehr.
Th: Spür mal, kannst du da jetzt noch irgendwas wahrnehmen in dir, was
da jetzt noch sitzt? Von diesem Auferleg-ten? Was du jetzt noch abgeben kannst?
Kl.: Nichts mehr da. Das ist aufgelöst in dieser Einheit. In dieser Universelle.
Das ist das unglaublich Schöne. Einheit in allem.
Th.: Alles drin, was ist. So noch mal zum Schauen. Guck auch mal, wer denn da
jetzt so auftaucht. Wen sie denn da so reingepfercht hat. Wer von selbst, ob
es noch Gestalten gibt? Deine Schwestern. Was so auftaucht. Wen sie in ihre
Vernetzung vorher mit reingezogen hat.
Kl.: Also, da sind so einige Pfarrer. Einige Ordenschefs. Obere. Die Mutter
reingenommen haben und Mutter uns. Ja auch umgekehrt.
Th.: Lass die doch mal da sein und zeig denen das auch. Wie es jetzt ist. Guck
mal, was da von deiner Seite jetzt noch auszudrücken ist. Wie reagieren
die, wenn die euch jetzt so sehen?
Kl.: Die sind alle mit in dem gleichen Energiefluss drin gewesen und sind es
noch. Ist nichts mehr da. Das war dieser Augenblick, die goldene Tür und
... Im Raum war alles nur noch hell und eine ganz herrlich liebende Gestalt
ist schon zu Formen gegeben. Sonst war es nichts.
Th.: Es war einfach alles da, alles in sich. Das löste sich auf.
Kl.: Löste alles auf.
Th.: Spür’s noch mal. – Klientin atmet. - Und deine Schwestern?
Kl.: Ich habe eben daran gedacht. Ich habe sie mit reingenommen, mit in diese
Freiheit. Jetzt weiss ich nur, dass ich keine Beklemmungen mehr habe. Und ihre
Seele, ihre Feinstofflichkeit, das auch schon war. Ist nur der Verstand, der
jetziger, hiesiger Körper, der noch nicht ganz mit kann. Verletzlich sind
sie auch in der Liebe. Beide.
Th.: Und es wirkt eh nach. Das ist so wie, wenn wir jetzt Zeit geben.
Kl.: Das glaube ich auch.
Th.: Sich organisieren zu lassen. Das kannst du ihnen auch sagen. Wenn dann
zum späteren Zeitpunkt irgend jemand was mitzuteilen hat, dann sollen sie
sich einfach melden. Dann reisen wir noch mal.
Kl.: Und jetzt gibt es keine Herzrhytmus-störungen mehr. Nix. Die wissen
gar nicht mehr, was sie sollten.
Th.: Da siehst du, wie optimal die für dich da waren. Die haben ganz laut
gerufen.
Kl.: Welches Geschenk. Über zehn Jahre. Höre dir das mal an. Und immer
stärker werdend, immer intensiver. Ich habe mir immer eingebildet ich lehne
nichts mehr ab. Ich nehme alles an. Es ist alles.
Th.: Das war der Kopf.
Kl.: Die Toleranz ist doch da. Die Wertfreiheit ist doch da. Was willst du nur
noch jammern. Das arme Herz. Aber die Spinnen wurden abgelehnt. Und so weiter
und so weiter.
Th.: Ja, schau mal, ob du in den Raum auch noch mal rein gucken möchtest.
Wie sieht der denn jetzt aus.
Kl.: Ja, hm, ja. Den gibt es überhaupt nicht mehr.
Th.: Ah ja, kein Bretterverschlag mehr?
Kl.: Nein. Nix unheimliches tummelt sich da mehr. Offenbar kann Licht Dunkelheit
auflösen. Muss wohl so sein.
Th.: Ja, Licht löst Dunkelheit immer wieder ab. Ist unumgänglich.
Kl.: So ist das. Erst die Nacht schließt auf für das Licht. Das war’s
heute. So so.
Th.: Dann schau mal, ob du dann jetzt so, ob ich dich da jetzt noch lasse, so
zum Nachwirken lasse. Nachspüren noch mal. 10 Minütchen. Und ob du
dich jetzt einfach so tragen lässt in deinem Raum. Von der Liebe, der Leichtigkeit.
Der Universellen. Oder ob du dich an einen schönen Platz tragen lässt.
Wiese oder ans Meer. Wo du dich wohl fühlst. Was stimmig ist für dich,
was dir gut tun würde. Was ist da?
Kl.: Ja, es war erst so ein leichter Son-nenuntergang über dem Meer und
ich war drin, aber es wird immer weniger, es löst sich auf, auch die Elemente
verschwinden. Fast nur noch weißes Sein. Licht ist auch noch zuviel.
Th.: Ja, dann sei doch so mit dem, was jetzt da ist. So wie es ist. Ich mache
dir noch so ein bisschen Musik an. Es ist eh alles da. Was da zu sein, was da
sein mag. Hör mal auf die Musik, geht das? Ja, dann lass ich dich jetzt
noch mal fünf Minuten für dich. Und komme dann wieder zu dir.