Schlangengrube - Magenprobleme (186)
Die Klientin leidet seit 20 Jahren an Magenschmerzen und ständiger
Übelkeit. Ihr Symptom stellt sich in dieser Sitzung als Schlangegrube dar
und in Verbindung mit diesem Bild tauchen auch sofort die bekannten Symptome
auf. Der Klientin gelingt es, den tieferen Hintergrund der Schlangengrube aufzudecken.
Es reicht nicht aus, die Symbole zu bearbeiten, die dahinterliegenden Prägungen
müssen immer mitbearbeitet und aufgelöst werden. Herzöffnen (187)
Die Klientin bearbeitet einige Hintergünde ihrer sehr massiven Magenbeschwerden.
Kl.: Da ist noch ein Stockwerk drunter da gehe ich mal hin. Das ist aber sehr
finster. Eigentlich ist da nur eine Leiter. Es zieht und pfeift ziemlich. Ich
bin in einem Berg drinnen.
Th.: Wie geht es dir denn da, wie ist deine Grundstimmung dort jetzt?
Kl.: Etwas eingeengt. - Direkte Ansprache. - Du , ich fühle mich hier sehr
beengt, da geht es nur entweder hinauf oder hinunter und sonst habe ich keine
Möglichkeiten mich zu bewegen.
Th.: Du kannst ja schon mal deinen Wunsch äußern, daß du auf
der Suche bist nach diesen Hintergründen für deinen Magen, mit deinen
Worten, wie es am stimmigsten für dich ist und dann schau mal wie die Umgebung
reagiert.
Kl.: Ich möchte gerne herausfinden, was da verantwortlich ist für
meine Zustände, dafür daß ich nichts vertragen kann und mir
ständig übel ist und ich ständig Schmerzen habe.
Th.: Sag ihm auch, daher bist du auch bereit, alles was notwendig ist anzuschauen.
Kl.: Ich bin bereit mir alles anzuschauen was dafür notwendig ist.
Th.: Dann schau mal was du jetzt gezeigt bekommst oder was weiter passiert.
Kl.: Es ist da jetzt eine Luke in dem Schacht wo ich hinausschauen kann und
da ist draußen Schnee und ein Abhang und es ist ziemlich eiskalt. Ich
gehe noch weiter hinunter. An den Wänden ist es schimmelig. Bäh. Da
unten da wimmelt es nur so von lauter schwarzen Schlangen. Bäh, ist das
gruselig. Da wird es mir noch mehr schlecht.
Th.: Frag mal ob das schon mit ein Hintergrund ist, dieses grauselige Gefühl
was da ist.
Kl.: Diese Übelkeit kenne ich schon.
Th.: Jetzt siehst du sie in Bildern.
Kl.: Ich kann da ja nirgens hinsteigen, da ist ja der ganze Boden voll schwarzer
Würmer und Schlangen.
Th.: Das ist dann genau das Gefühl, das Unverdauliche.
Kl.: Da ist jetzt ein Saal, ein großer Raum, aber ich kann nicht runter.
Wie kommt denn ihr daher ,was macht denn ihr da und was mache ich denn da?
Th.: Du schaust dich an, du konfrontierst dich. Die Frage ist, wer hat sie da
abgelegt die Schlangen, was für ein Ausdruck ist das, welche Ereignisse
haben dazu beigetragen, welche Gedächnisinhalte liefern solche Symbolbilder
? Was hast du erlebt, daß du solche Symbolbilder in dir hast, die so unangenehm
sind? Wer könnte dir da weiterhelfen? Guck mal ob du so einen inneren Führer
kriegst, der dir da weiter hilft. Spüre mal ganz intensiv vielleicht, daß
du vielleicht Hilfe brauchst, daß du es nicht alleine schaffst.
Kl.: Ich brauche unbedingt Hilfe. Ich kann ja nicht einen Keller mit Schlangen
ausräumen, die sind ja auch giftig und beißen doch auch. Ich habe
das Gefühl, die sind in mir drin, die wohnen da.
Th.: Das ist auch die Wechselwirkung, die schmeißen das Essen wieder raus
oder so etwas.
Kl.: Es ist als ob ich wurmig wäre, es ist so grauselig. Ich habe das Gefühl
,die sind alle in meinem Körper drinnen.
Th.: Das ist wie ein tiefer Alptraum, eine tiefe, tierische Stufe. Du weißt
jedes Geschöpf hat seinen Stellenwert und die sind dort vielleicht sogar
stimmig und richtig , die Frage ist nur warum. Wer könnte dir helfen.Warum
sind die dort so notwendig? Die halten irgendein Gleichgewicht aufrecht. Wenn
sie nicht da wären, wäre es noch schlimmer. Wer hat sie beauftragt?
Welche Ereignisse machen das?
Kl.: Ich kriege die Panik. Ich kriege jetzt gleich die Panik.
Th.: Guck mal was du brauchst? Spüre mal, daß es gut ist wenn du
die Panik kriegst, weil du erlöst es ein bisschen, aber du mußt selbst
gucken, was du dir zumuten kannst.
Kl.: Ich möchte lieber anhalten. Es ist als wäre ich in einer Schlangengrube
und als würde jeder die Schlangen reinwerfen, aber in mich. Ich bin wie
ein Schlangenmüllhalde.
Th.: Und das ist ein symbolischer Ausdruck und jetzt guck mal welche Symbole
dazu beigetragen haben. So sieht es in dir aus, deshalb kannst du nichts mehr
verdauen.
Kl.: Es hatte nichts mehr Platz. Wollt ihr raus?
Th.: Vielleicht geht es denen gut in dir, oder hole dir Leute, die dir helfen
können.
Kl.: Ich komme nicht zum denken, da unten es ist so primitiv, ich weiß
mir überhaupt nicht zu helfen.
Th.: Guck welche Impulse du hast. Was möchtest du tun? Vielleicht denen
da oben mal sagen, daß sie aufhören sollen.Du kannst mit deinem Bewußtsein
vielleicht mal rausgehen und mal gucken wer das da ist.
Kl.: Das sind viele.
Th.: Geh hin mit deinem Bewußtsein. Guck hin wer es macht, dann müssen
wir der Spur folgen.
Kl.: Da ist eine ganze Gemeinschaft, ein ganzer Ort und hier ist der Schacht
wo man die Schlangen reinwirft.Das ist bei denen allen abgemacht. Das ist so
praktisch. Das ist eigentlich eine Zumutung. Jetzt werde ich zornig, das ist
eine Frechheit ,das ist unmöglich was die da tun, das können die nicht
einfach so tun.
Th.: Und jetzt guck mal wer das ist. Das sind ganz konkrete Leute in deinem
Leben und die wissen das gar nicht und du hast das denen mal zu sagen und du
hast denen auch zu zeigen wie wütend du bist.Du mußt die dazu bringen,
daß die aufhören die Schlangen da rein zu schmeißen, weil das
hat was mit dir zu tun und das ist symbolische Arbeit jetzt was du machst.
Kl.: Jetzt ist Schluß damit. - Fängt an zu schlagen und schreit dabei.
- Fort mit euch. Schluß. Das ist hier von jetzt an ab- geschlossen.
Th.: Und du siehst wieviel Kraft du hast.- Klientin bejaht. - Und du siehst
wieviel Schlangen die da reinwerfen müssen, damit du dich mal wehrst. -
Klientin schlägt.- Und dann fordere sie ganz konkret auf zu zeigen wer
das ist, diese Gemeinde soll mal auftauchen.
Kl.: Mein Vater, meine Mutter, meine Tante, meine Großmutter.
Th.: Und dann nimmst du sie mal mit und zeigst denen mal die Schlangen.
Kl.: Mir ist schlecht.
Th.: Und da kommt jetzt schon das Kotzen. Hier hast du einen Eimer. - Klientin
kotzt. - Die sollen sich das angucken, damit sie aufhören mit dem Mist.
Kl.: Sie schauen nicht hin.
Th.: Dann hau drauf, du kannst dich wehren, du bist kein Kind mehr.Du kannst
es heute korrigieren. Das ist das was du machen kannst und machen mußt.
Die sollen sich das da unten mal angucken.
Kl.: Die spucken mich an und wollen mit mir nichts zu tun haben. Ich ekel sie
an.
Th.: Das mußt du aushalten. Hole sie da runter. Sie sind Vater und Mutter
und haben für ihr Kind zu sorgen.
Kl.: Ihr habt die ganze Welt hinter euch und ich bin alleine. Ihr habt den Bürgermeister
und den Pfarrer und das ganze Recht habt ihr hinter euch und ich bin rechtlos.
Ihr seid stark. Ihr habt die ganze etablierte Gesellschaft hinter euch und aus
mir macht ihr eine Schlangengrube. - Weint.-
Th.: Genau das ist das Ding und jetzt kannst du entscheiden ob du die Schlangengrube
sein willst oder ob du lieber das System störst.
Kl.: Ich mache das nicht mehr mit. - Schreit. - Nein. - Weint. -
Th.: Die müssen wissen, daß ihr System nicht mehr funktioniert wenn
du aussteigst.
Kl.: Ich bringe ihn um. Alle Schlangen hinter mir her. Jetzt rennen sie, jetzt
kriegen sie Angst.
Th.: Du mußt das tun sonst wirst du nie gesund. Das ist auch Gesundheit,
sich wehren. Du mußt die Ordnung stören.
Kl.: Jetzt stehe ich da und alle Schlangen hinter mir her.
Th.: Die stehen symbolisch für was, die machen den Leuten Angst. Warum
akzeptieren sie die Schlangen denn nicht?Die sind bestimmt nicht alle giftig.
Kl.: Für die sind die das Böse, was stört. Das ist auch nicht
das Richtige. Jetzt gehen die zur Seite und sind froh, daß ich mit den
Schlangen abmaschiere. Immer der selbe scheiß. Sie treten zurück
und sagen, hauptsache die geht mit den Schlangen weg.
Th.: Deine Eltern müssen für dich sein, die anderen dürfen das.
Es kann sein, daß du die nicht in deine neue Welt kriegst, daß sie
die Schlangen annehmen, aber deine Eltern müssen für dich sein,das
ist die Bedingung. Deine Eltern in deinem Kopf müssen die absoluten tollen
Eltern sein. Wenn du das hingekriegt hast, bist du gesund, bis dahin haben deine
Eltern noch was zu kapieren und zu lernen, die können sich nicht abwenden.
Kl.: Die halten ängstlich meinen Bruder, damit der ja nicht in Berührung
kommt mit mir.
Th.: Dann schenke dem Bruder als erstes mal einen Schlange.Der hat keine Angst
vor Schlangen habe ich recht? - Klientin bejaht. -
Kl.: Ich muß vorher was tun, bevor die die Schlangen in mich reinwerfen.
Denen ist das völlig recht wenn ich abziehe mit den Schlangen.
Th.: Denen ist das völlig recht, daß sie nichts tun müssen.
Wenn du deine Sachen aufgearbeitet hast ist es ihnen egal ob sie dazu einen
Beitrag geleistet haben oder nicht. Wenn deine Eltern neugierig sind kommen
sie nach. Du darfst nicht auf den Machttrip gehen, du darfst sie jetzt nicht
anders haben wollen, weil das die gesellschaftliche Struktur wiederspiegelt.
Du kannst in deiner Innenwelt basteln, aber trotzdem steht es im Widerspruch
zur gesellschaftlichen Struktur, aber deine Eltern müssen für dich
sein, das ist der entscheidende Punkt.
Kl.: Sie sagen, sie sind für mich wenn ich die Schlangen loslasse.
Th.: Keine Bedingungen. Vaterliebe, Mutterliebe kennt keine Bedingungen.
Kl.: Mit der Schlange wollen sie mich nicht.
Th.: Das geht nicht, dafür haben sie das Kind geholt. Die müssen jedes
Kind annehmen egal wie aussätzig es ist.
Kl.: Sie haben Angst vor mir.
Th.: Du bist stärker. Kinder sind stärker. Du bringst was Neues ,
was Lebendiges und da haben sie Angst vor. Du mußt stärker sein also
bring die Schlangen wieder in ihr Leben.
Kl.: Schaut, das sind eure Schlangen. Ich verteile sie jetzt. Ich gebe jedem
seine Schlangen zurück.
Th.: Und damit sie glauben, daß es ihre Schlangen sind kannst du den Schlangen
sagen, sie sollen dahin gehen woher sie gekommen sind und dann siehst du ja
von selbst wo sie hingehen.
Kl.: Schlangen geht dorthin wo ihr hingehört.Der ganze Haufen geht zu meinem
Vater, zu meiner Mutter auch und zum Pfarrer gehen auch zwei.
Th.: Du kannst es wirklich auch als Energieanteil von Einfluss sehen.
Kl.: Ein Lehrer den ich sehe.
Th.: Und das sind alles die Energieanteile die heute deine Verdauungsprobleme
massiv machen, mit all den Gefühlen die du gerade massiv gespürt hast.
Kl.: Siebenundzwanzig Schlangen zu meiner Großmutter.Die Schlangen gehen
in die Leute hinein, ich sehe das.
Th.: Das ist toll. Das heißt, sie sind bereit sie wieder anzunehmen.
Kl.: Mit meiner Mutter gibt es Probleme, die will jetzt alle Schlangen nehmen
und sich opfern.
Th.: Das würde wieder nicht dem System entsprechen, weil die Schlangen
sollen dahin gehen wo sie hingehören.
Kl.: Mama, das geht so nicht. Das tut niemanden was gutes. Wenn es dir nicht
gut geht, geht es mir auch nicht gut. Die Schlangen finden schon selber ihren
Weg, du mußt sie nicht zu dir locken.
Th.: Guck dir mal den Anteil in dir an, du mußt den auch haben. - Klientin
bejaht. - Die Schuld der Welt auf dich laden damit es den anderen besser geht.
Kl.: Dazu sind ja Frauen auch da.
Th.: Dann sollen sie das jetzt mal ändern, damit die anderen auch wachsen
können.Dein Papa wächst nämlich wenn der seine eigenen Schlangen
akzeptiert und das verhindert deine Mutter und das ist die Sauerei dahinter.
Kl.: Du brauchst auch nicht mehr nehmen als dir gehören. Die sind alle
zwei so.Jetzt stehen da noch andere Leute, die ich nicht kenne und da gehen
auch Schlangen hinein und in meinen Bruder auch. Jetzt hat jeder so ein bisschen
was Aufmüpfiges in sich, so etwas nicht mitmachendes. Jeder hat jetzt was
Böses in sich.
Th.: Jeder ist wieder bereit das Böse selbst zu tragen.
Kl.: Diese Schlangengrube wird jetzt zugemacht, die gibt es jetzt nicht mehr
und jeder sorgt für seine Schlangen jetzt selber.
Th.: Und du machst jetzt noch einmal einen Einstieg in diese Grube weil sie
ist ein Symolbild für deinen körperlichen Ausdruck und guckst mal,
was jetzt da ist.
Kl.: Noch mal da herunter?
Th.: Du steigst in dich hinein, mehr heißt das ja auch nicht.
Kl.: Da unten ist eine Wiese, schönes grünes Gras.
Th.: Das heißt du bist bereit diesen Ort auch wieder anzunehmen.
Kl.: Es ist so unlogisch, daß da in dem Berg in der Höhle eine Wiese
ist.
Th.: Das heißt, daß ganz tief in dir es wieder eine normale Ordnung
hat. Das ist jetzt auch Symbolebene im Vergleich zu eben dem Aufstoßen
und Ekel der kam. Du kannst genau die Entsprechung dort sehen.Ich würde
sogar die Leute nochmal beiholen und ihnen zeigen wie es jetzt in dir aussieht
und das es für dich wichtig ist, egal was sie machen. Du brauchst diese
Wiese in dir, damit es dir gut geht das müssen sie auch wissen.
Kl.: Jetzt gehen sie auch herunter und brauchen sich nicht mehr zu fürchten.
Schaut, da ist eine Wiese und es ist wichtig für mich, daß es so
bleibt, deswegen dürfe die Schlangen hier nicht mehr herunter geworfen
werden, das machen wir jetzt ab.
Th.: Und man kann sogar sagen, wenn sie die Schlangen in dir nicht mehr darunter
werfen hast du deine grüne Wiese und dir geht es besser und deine Verdauungsprobleme
sind zumindenst auf der symbolischen Ebene wesentlich behobener. Die tun nicht
nur was für sich sondern für deine Gesundheit.Was meint denn der Papa
dazu.
Kl.: Die Eltern freuen sich.
Th.: Ich habe so die Idee, ich denke es ist noch notwendig, daß dein Papa
dir die Szenen zeigt wo er symbolisch dir die Schlangen gegeben hat, weil das
sind Gedächnisinhalte die sind noch da.Und frage ihn ob er bereit ist dir
zu helfen die aufzulösen damit es dauerhaft die Wiese wird und nicht nur
jetzt für den Moment. Wenn er das tief kapiert hat müßte er
bereit sein dir auch die Gedächnisinhalte zu zeigen und nicht nur für
den Moment. Frag ihn mal und guck ob er nickt oder den Kopf schüttelt.
Kl.: Er nickt. Er sagt er ist nie mit seiner Sexualität richtig fertig
geworden. Er erzählt mir jetzt was.Ich bin ein Kind und er schaut mich
so an und er kriegt sexuelle Wünsche wenn er mich anschaut und ich glaube
ich bin böse oder schuld daran oder ich löse das aus in ihm Es sind
keine Worte, aber ich fühle mich einfach böse.Papa, ich fühle
mich derartig mies als wäre ich wirklich böse und ich habe den Wunsch,
als möchte ich gar nicht mehr leben. Ich glaube es wäre besser für
dich wenn ich nicht da wäre, das Gefühl kriege ich wenn ich dich so
anschaue. Es wäre viel besser ich wäre nicht da, dann ginge es ihm
besser.
Th.: Frag ihn ob das so ist.
Kl.: Ist das so? Wünschst du dir, daß ich tot sein soll? Er sagt
nein, er liebt mich doch, aber ich bin halt eine Frau und da gibt es halt Probleme.
Th.: Frag ihn mal, wenn er das genau wahrnimmt darunter leidet, ob er dann wünscht,
daß du weg wärst?
Kl.: Er sagt: Ich wünsche, ich hätte keine Tochter.
Th.: Also er liebt dich schon als Kind, aber wenn er da drin steckt merkt er,
er hat schon ein Problem damit, daß du da bist und das spürst du
anscheinend.
Kl.: Wo soll ich denn hin, ich kann doch nicht alleine existieren. Was soll
ich denn jetzt machen? Ich kenne mich gar nicht mehr aus, ich kann mich auch
nicht verwandeln, ich würde ja auch viel lieber ein Bub sein, aber ich
kann mich ja nicht verwandeln und ich kann auch nirgens hingehen. Ich bin total
verzweifelt.
Th.: Hole mal die Schlange die dazu gehört, die das symbolisch repräsentiert,
da ist ja anscheinend eine Schlange entstanden.
Kl.: Das ist eine ziemlich grausige dicke schwarze Schlange.
Th.: Zeig die deinem Vater mal, daß ist das, was er gemacht hat auch wenn
er das nicht wollte, das ist das Ergebnis.
Kl.: Das ist das Ergebnis, das ist entstanden durch unsere Beziehung. Es ist
zum verzweifeln. Es ist ein so vernichtendes Gefühl.
Th.: So, wie es damals entstanden ist arbeitet es heute noch in mir. Jetzt mußt
du mit der Schlange was machen.
Kl.: Ich habe wirklich den Wunsch es möge mich gar nicht geben.
Th.: Frag mal die Schlange ob sie dich davon befreien, dir helfen kann?
Kl.: Sie sagt, schau mich an ich bin die Wahrheit. Das sehe ich, aber ich kann
es nicht aushalten. Wie soll ich das aushalten und trotzdem weiterleben?
Th.: Genau darum geht es.
Kl.: Es ist die Wahrheit und es ist unerträglich. Papa, es ist unerträglich
für mich. Ich will es dir ja recht machen, aber ich weiß nicht wie.Ich
liebe dich doch auch aber ich weiß nicht wie ich es dir recht machen kann.
Es ist unmöglich, daß ich mich jetzt in ein männliches Wesen
verwandel und sterben will ich auch nicht. - weint -
Th.: Also, dein Vater muß lernen dich als Tochter anzunehmen ohne dich
als Frau zu sehen.
Kl.: Das ist genau meine jetzige Situation. Ich kann nicht leben und ich kann
nicht sterben. - Direkte Ansprache. - Papa, das geht mir heute noch so, ich
kann nicht leben und nicht sterben.
Th.: Und das alles spiegelt auch dein Körper wieder, dein Verdauungsapparat,die
Situationen sind nicht verdaut, die Gefühle sind noch da.
Kl.: Manchmal denke ich, ich bin grundfalsch, nicht genügend, unpassend.
Und diese Ohnmacht, nichts ändern zu können.Papa sagt, er sieht in
mir die Versuchung, durch mich erscheint ihm der Teufel. Ich bin die Versuchung
in Person.Ich bin der Auslöser dafür. Ich finde das so ungerecht,
wie komme ich denn dazu?
Th.: Hole mal deine Mutter dazu, die soll sich das Leid auch angucken.Dein Papa
braucht Hilfe, vielleicht kann deine Mutter ihm helfen. Du leidest drunter.
Kl.: Die Mama sieht das selbe in mir.Sie hat den selben Standpunkt. Sie ist
noch böser auf mich als der Papa. Sie ist eifersüchtig auf mich und
sie würde mich auch am liebsten weghaben. Sie sagt, der Papa hat dich lieber
als mich und das passt mir nicht.
Th.: Zeig ihr deinen Schmerz, zeig ihr deine Unschuld und das sie den Kontakt
wieder findet.
Kl.: Mama, ich kann überhaupt nichts dafür und ich habe halt den Papa
gern, weil er mein Papa ist und dich auch und sonst weiß ich nichts.
Th.: Tauscht doch mal beide die Rollen, daß sie dich wahrnimmt als kleines
Mädchen und du gehst in sie rein und siehst sie. Dann lernt ihr beide euch
kennen.
Kl.: Mama tausche mal den Platz mit mir, gehe in mich hinein und ich gehe in
dich.Jetzt sehe ich das aus den Augen meiner Mutter. Ich liebe den Mann sehr
und ich sehe, er fühlt sich zur Tochter hingezogen.
Th.: Hat sie Angst ihn zu verlieren, innerlich? - Klientin bejaht. - Sag es
ihr. Ihr solltet alle ins Gespräch gehen untereinander. Die Wahrheit ist
wie sie ist, aber redet drüber.
Kl.: Ich habe Angst dich zu verlieren. Ich sehe du magst die Tochter sehr gerne
und die ist so frisch und frei und so unkonventionell und mich hast du fertig
gemacht, mir hast du meinen Willen genommen. Ihr gestehst du viel mehr Freiheiten
zu und ich bin eifersüchtig.
Th.: Und spüre auch mal ob du dem Mann den Sex verweigerst, daß der
den bei der Tochter sucht. Spüre mal hin. Es sind immer Männer die
mit Kindern was anfangen, die mit Frauen nicht klarkommen oder wo die Macht
bei den Frauen sitzt.
Kl.: Er verweigert es ihr. Ich verstehe es nicht.
Th.: Da muß sie was mit zu tun haben. Weil Männer, die mit kleinen
Kindern was haben, haben immer auch so ein Machtpotential.
Kl.: Es ist ein Machtspiel.
Th.: Die Kinder sind unschuldig, da können die Männer stark sein.
Kl.: Sie macht ihn verbal fertig. Wenn ich mich so als Mutter spüre, dann
merke ich, der Mann hat meinen Willen gebrochen und mir meine Würde genommen.
Ich habe zu spuren und bin wahnsinnig wütend und kann mich aber nicht wehren,
also mache ich Sticheleien und ihn anders herum fertig. Er macht es so, daß
er sich verweigert, wenn ich nicht gespurt habe. Ich schlafe aber sehr gern
mit ihm. Es ist sehr kompliziert.
Th.: Und schau mal die Tochter liebt ihn einfach so, die ist ganz unkompliziert.
Kl.: Sie ist naiv und der Papa ist der Größte und das braucht er.
Th.: Redet mal zu dritt, guck mal ob das geht.
Kl.: Ich gehe jetzt als Erwachsene hin.Ich möchte, daß ihr das miteinander
austragt, weil ihr beide eigentlich ein Problem habt.Das Kind sieht vielleicht
auch, daß du Papa mit der Mama nicht glücklich bist und vielleicht
will es dir auch eine bessere Frau sein, ein besserer Partner sein als die Mutter
. Sie spürt, daß der Papa unglücklich ist.Das ist aber eine
Anmaßung, ich bin nur ein Kind das ist euer Problem.
Th.: Und die häßliche Schlange ist das Symbol für diesen Konflikt.
Nehmt sie mal alle in die Mitte.Da habt ihr das Problem symbolisch.
Kl.: Die gehört uns allen nicht nur mir. Ich wollte die euch allen wegnehmen
damit es euch besser geht.
Th.: Ja die machen heute noch Ekelgefühle in dir.
Kl.: Ja, mir ist seid zwanzig Jahren nur übel, zum kotzen.
Th.: Was sagen Mama und Papa?
Kl.: Ich würde mir jetzt wünschen, die Mama würde sich auf die
Beine stellen und das klarkriegen mit dem Vater. - Direkte Ansprache. - Mama,
ich wünsche mir, daß du dem Papa deine Wut zeigst über die Unterdrückung,
daß du mit ihm darüber sprichtst. Du hast mich immer vorgeschoben,
hast immer gesagt rede du mit ihm, du hast den besseren Draht zu ihm.Siehst
du, daß du eigentlich das gemacht hast, daß du mich ihm hingegeben
hast und dich selber rausgehalten hast ,weil du so konfliktscheu bist? Bitte,
ich möchte, daß du das offenlegst, daß du wütend und verzweifelt
bist und einen Kampf hast mit ihm, männlich gegen weiblich. Ihr müßt
das miteinander austragen. Jetzt ist die Großmutter noch gekommen hinter
die Mutter und jetzt reden die.Die sind jetzt sehr miteinander beschäftigt
und ich kann jetzt gehen. Die Schlange laß ich bei denen.
Th.: Ist auch eher ein Adam und Eva Problem.
Kl.: Ist es und das habe ich auch bis heute, daß ich nicht klarkomme mit
männlich und weiblich, das kämpft und kämpft. Das kenne ich ganz
genau das Problem.
Th.: Dann hole mal deinen Mann herbei und zeig ihm wie es sich auch dort niederschlägt.
Rede mit ihm.Zeig ihm einfach die Schlangen und schau wie er reagiert.
Kl.: Bin ich jetzt nicht zu sehr im Kopf? Ich habe das Gefühl ich rede
zu sehr.
Th.: Vielleicht ja, aber zumindest verbinden sich die Gedankengänge.Sonst
guck mal, wo es dich gefühlsmäßig hinzieht.
Kl.: Ich sehe jetzt meine Mutter als kleines Kind. Sie ist sehr ernst und traurig
hat so blonde Zöpfe und schaut ganz traurig aus. Warum bist du denn so
traurig? Sie sagt, weil mich die Mama nicht mag, die mag nur den Bruder und
die kleinere Schwester. Das selbe hast du ja mit mir auch gemacht. Genau so,
du magst nur den Bruder und mich überhaupt nicht. Sie wiederholt ihr Schicksal.
Th.: Dann hole mal die Oma herbei und zeig ihr das mal, wie sie das bei dir
wiederholt. Vielleicht kann sie da mal was korrigieren.
Kl.: Oma, das ist verkehrt wie du das gemacht hast. Du kannst mir nur helfen
indem du meine Mutter liebst. Du hast mich immer bevorzugt und hast gedacht
du kannst es so machen, aber es geht nur direkt über meine Mutter. Jetzt
umarmt sie meine Mutter. Das hat die Auswirkung, daß meine Mutter jetzt
stärker ist.Was immer noch da ist, ist die Rechtlosigkeit. Wenn ich meine
Mutter und meinen Vater sehe, dann ist meine Mutter rechtlos.Er hat das Recht
seine Pläne zu verwirklichen und seine Pläne durchzusetzen, das was
für ihn richtig ist, seine Ideen zu verwirklichen,beruflich und sie hat
das Recht nicht. Bei ihr kommt zuerst die Pflicht für die Familie da zu
sein, dem Mann ermöglichen, daß er seines machen kann, aber wenn
sie sagt sie möchte ihre innersten Ideen verwirklichen, dann ist es wie
ein Verbrechen.
Th.: Das ist die eine Sichtweise, die ist wahrscheinlich objektiv, mag so sein,
die andere Sichtweise ist, die beiden gehen eine Symbiose ein und jeder trägt
dazu bei was er kann und deshalb passt es so gut. Ob die darunter leiden oder
das toll finden, daß ist die Geschichte ob sie einverstanden sind wo sie
hin wollen, die Frage ist nur was stört dich daran.
Kl.: Ich will keine Frau sein. Das ist für mich keine Zukunftsaussicht,das
bringt mich zur Verzweiflung.
Th.: Du mußt deine Mutter nicht als Vorbild nehmen.
Kl.: Ich habe keine andere.
Th.: Das ist der entscheidene Punkt. Es kann sein, daß deine Mutter mit
diesem Weltbild dir ein relatives enges Weltbild mitgegeben hat an dem du immer
noch knabberst. Letztendlich ist es irgendwas Ideales was da passte, für
jedem seinen Entwicklungsschritt, auch wenn er erst mal leiden muß, für
die Weltentwicklung ist es ein Schritt. Die Frage ist, was ist für dich
daraus zu lernen und was hast du noch nicht gelernt. Jetzt wiederholst du was
und du leidest darunter und du projezierst es auf deine Eltern.
Kl.: Ich habe männliche Ideen und einen weiblichen Körper und das
passt nicht. Ich bin verzweifelt und weiß nicht wie ich das umsetzen soll.
Ich bin nicht sanft, ich bin nicht hingebungsvoll, ich möchte was unternehmen,
ich möchte was tun.Das ist aber nicht gestattet als Frau oder nicht passend.
Th.: Das denkst du und das scheint das Entscheidende zu sein.
Kl.: Es ist so verkehrt.
Th.: Die Gefahr ist, daß du denkst, daß du so verkehrt bist.
Kl.: Sie sagen es mir ja. Der Papa sagt, du bist kein richtiges Mädchen.
Mädchen sind sanft und lieb und du bist wild und kratzbürstig.
Th.: Die Gefahr ist nur, daß er die Symbiose, die er eingegangen ist mit
deiner Mutter, als die absolute Wahrheit darstellt.Daß er dich anders
sieht und du anders bist das ist mal sein Problem. Das Problem ist, warum machst
du es dir zum Problem?
Kl.: Ich bin nicht richtig. Ich bin keine richtige Frau und ein Mann bin ich
auch nicht.Ich entspreche nicht dem wie eine Frau sein soll. Ich weiß
nichts anzufangen mit mir. Ich versuche jetzt eine Frau zu sein wie ich es mir
vorstelle, aber es gelingt mir nicht und es ist aber ein Verbrechen zu sagen,
ich will meine Ideen verwirklichen. Ich habe es auch nicht getan, ich habe nicht
studiert was ich wollte.
Th.: Das Hauptproblem scheint mir zu sein, daß du nicht zu dem geworden
bist, was du selbst bist, daß du nicht zu dir geworden bist.
Kl.: Ich bin überhaupt nicht ich.
Th.: Und das kannst du deinem Papa vorhalten. Das ist der Fehler den er gemacht
hat. Er kann tausend Gedanken haben, aber er hat dich zu dir selbst zu führen.Er
hat dich als Vater zu unterstützen, daß du du selbst wirst. Wenn
du mal als Mädchen geboren wurdest, dann ist das so richtig und das kannst
du ihm sagen und hier wollte ich das tun und hier mußt du mich unterstützen
und das mußt du dir in dir noch zurückerobern, denn in dir hat dein
Papa für dich zu sein. Was die Eltern für eine Symbiose haben, die
du nicht haben willst das ist in Ordnung, aber du mußt dein Leben leben,
das kann ja gerade die Spannung sein die du wieder aushalten mußt als
nächstes, aber an dem Thema mußt du arbeiten in dir, weil das scheint
dir noch nicht klar zu sein sonst hättest du es ja gemacht.
Kl.: Ich weiß nicht wer ich wirklich bin. Alles was ich finde ist das
ich eine Schlangengrube bin.
Th.: Sag es dem Papa.
Kl.: Du Papa, das ist schon erschütternd, ich weiß nicht wer ich
wirklich bin und alles was ich jetzt gesehen habe ist, daß ich eine Schlangengrube
bin.
Th.: Das heißt du hast gelernt über seinen Fehler, das ist schon
mal was.
Kl.: Und Mama, ihr habt mir immer nur vermittelt ich bin nicht richtig so wie
ich bin und habt mir gezeigt, so und so und sanft und lieb. Ich kann nicht künstlich
sein was ich nicht bin und ich weiß nicht mehr wer ich bin es ist verkrampft.
Th.: Frag sie mal ob sie bereit sind dir zu helfen herauszufinden wer du bist
oder dich zu unterstützen oder zumindest dich nicht zu sabotieren.
Kl.: Seid ihr bereit mich zumindest nicht zu sabotieren, mich so zu sein zu
lassen wie ich bin auch wenn ihr das total unmöglich findet und unpassend?
Sie sagen dann wäre es uns lieber du wärst tot bevor du unpassend
bist. Wir müssen uns genieren und...
Th.: Das mußt du überwinden, da steckt Angst dahinter, das ist die
Hemmung deiner Energie.
Kl.: Die Gesellschaft, wie stehen wir denn dann da, wir sind doch Lehrer und
Vorbilder im Ort und wir können doch nicht eine so unmögliche Tochter
haben.
Th.: Das ist das was du mitgekriegt hast und das mußt du überwinden,
da verweigern dir deine Eltern deine Entwicklung. Da ist jeder der anderen Leute
wichtiger als die Tochter und so lange sie dich damit unter Druck setzen ist
es ja in Ordnung aber wenn du es anders machst, dann haben sie ein Problem.
Du mußt was anstellen, damit sie sich genieren. Mach mal was Verrücktes,
daß sie sich so richtig blamieren, in dieser Pubertätszeit.
Kl.: Habe ich nicht gehabt diese Zeit.
Th.: Dann hole sie mal nach in der Dorfkneipe zum Beispiel, es geht ja nur darum
daß du die Tabus deiner Eltern in dir zerstörst.
Kl.: Ich treffe mich jetzt mit dem Freund obwohl die Eltern das verboten haben
und gehe mit dem in das Cafehaus, da bin ich aber schon vierundzwanzig.
Th.: Laß ihn mal etwas auffällig fummeln oder irgendwas machen was
peinlich ist, weil es geht ja um Sexualität, es geht ja um Schlangen.
Kl.: Ich brauche mich ja nur mal fesch anziehen und so durch die Stadt gehen.
Ich bin ja immer so gegangen, daß ja niemand den Busen sieht. Ich bin
immer in Sack und Asche gegangen damit ja nur niemand merkt, daß ich eine
Frau bin.
Th.: Gut, daß ist ja nicht so schwierig das jetzt anders zu machen.
Kl.: Das probiere ich jetzt. Sie schämen sich fürchterlich für
mich.
Th.: Das ist toll, das ist jetzt Entwicklung für sie.
Kl.: Das ist eine Schande.
Th.: Sag deinem Papa, sie haben eben so eine hübsche Tochter und so ist
das nun einmal. Der liebe Hergott hat da seine Hände mit im Spiel gehabt.
Kl.: Ich kriege gleichzeitig mit wie verrückt das ist.
Th.: Ja sicher, aber trotzdem ist es so abgespeichert in dir.
Kl.: Das darf ja nicht war sein. Ich kriege schon wieder so einen Zorn das gibt
es ja überhaupt nicht.
Th.: Auf wen kriegst du den Zorn?
Kl.: Auf mich und auf die.
Th.: Dann hole mal die Martha mit ihren zwanzig Jahren die immer noch ihren
Busen wegdrückt dazu und spricht mal mit ihr.
Kl.: Jetzt sei doch mal eine richtige Frau und genieße eine Frau zu sein.
Th.: Ein bisschen pubertär muß sein, über die Grenzen springen.
- Klientin schlägt. - Das ist auch Lebenskraft und Lebensfreude. Du läßt
dich nicht unterdrücken,das ist einfach an solchen Symbolsachen schon zu
sehen. Die Kinder müssen das Elternhaus verlassen, das heißt die
Welt der Vorstellungen der Eltern.
Kl.: Ich sehe mich jetzt bei dem Tanzkurs da bin ich sechzehn und es ist ein
Mann zu wenig und ich bleibe natürlich übrig und ich komme mir vor
wie das häßlichste Wesen. So und jetzt setze ich mich anders hin
und ziehe mir was anderes an. Jetzt schaue ich den anderen ins Gesicht und es
ist klar das mich jemand holt und ich kann auch tanzen. In Wirklichkeit kann
ich nicht tanzen, weil ich mich nie getraut habe, ich war immer steif und ängstlich.
Th.: Dann laß deine Eltern mal zugucken und schmücke dich ruhig mal
mit dem jungen Mann. Sie sollen ruhig mal neidisch werden, daß sie sich
erinnern wie es früher war.
Kl.: Die Mutter ist heilfroh und freut sich und der Vater ist eifersüchtig.Jetzt
freut sich die Mutter, weil jetzt ist der Vater für sie da. Das ist so
kompliziert und blödsinnig, wenn es nicht so traurig wäre, wäre
es ja eine Farce.
Th.: Es wäre nicht so schlimm wenn es eine vorrübergehende Phase wäre,
aber es hat Auswirkungen bis auf dein heutiges Leben denn ganz tief ist die
Spannung noch da.
Kl.: Es ist schon traurig, weil es ist vorbei. Ich werde nicht mehr zwanzig.Ich
habe das nie richtig erlebt.
Th.: Dann fälle doch deine Entscheidung heute anders.
Kl.: Jetzt ist es spät, jetzt bin ich alt das kommt nicht mehr. Es ist
gleichzeitig schon schmerzlich das zu sehen. Ich hätte schon eine richtige
Frau sein können.
Th.: Dann stell dir vor du hättest das erst in zwanzig Jahren herausgefunden.Es
gibt auch jetzt noch Männer die flirten können und Lust drauf haben.
Kl.: - Weint - Das habt ihr mir vermiest. Meine Blütezeit habt ihr mir
vermiest und ich bin schon wütend auf euch. Es ist gut das es jetzt rauskommt
aber ihr habt es mir vermiest.
Th.: Und du darfst auch wütend sein.
KI.: Und das ist fies und gemein. - Fängt an zu schlagen. - Das kann ich
nicht verzeihen es ist unwiederbringlich. Ich habe nur dieses Leben. - Schlägt.
- Ihr seid so scheinheilig. - Schreit. -
Th.: Und spüre mal da ist deine Power, die ist noch da.
Kl.: Die ist noch da, auch wenn sie schnell erschöpft ist. Das Wort ist
scheinheilig.
Th.: Scheinbar heilig, also nicht echt.
Kl.: Jeden Sonntag in die Kirche und mir aber die Schlangen reinwerfen. Das
Böse bin ich.
Th.: Das ganze Konzept ist scheinheilig, weil da kann man das Böse abspalten
und das Gute anbeten, das ist dann kein Problem.
Kl.: Es ist genial und raffiniert und so fies und so subtil, daß ich lange
nicht darauf gekommen bin. Ich habe immer nur gespürt es stimmt was nicht,
es stimmt was nicht. Nein, du hast mich nicht geschlagen, ich kann dir nichts
sichtbares nachweisen. Es ist alles subtil und unterschwellig, so daß
es niemand bemerkt. Nach Außen war immer alles scheinheilig.
Th.: Das Korsett hat gepasst.
Kl.: Ich habe einen ziemlichen Zorn.
Th.: Eigentlich hast du ziemlich viel Energie. - Klientin fängt an zu schlagen.
- Du fragst wo sie steckt.
Kl.: Jetzt kommt wieder, es ist alles zu spät. Wenn ich mit zwanzig das
gemacht hätte, mein ganzes Leben wäre anders. Glaubst du ich wäre
Lehrerin geworden? Niemals. Ich wäre niemals in dieser Wohnung wo ich so
beengt bin, ich könnte Bomben reinwerfen, daß sie zerplatzt. Und
ich wäre nicht krank. Ich wäre Forscherin geworden im Urwald bei den
Gorillas oder so etwas.
Th.: Nun kannst du die Kurve aber noch kriegen.
Kl.: Es ist alles verkehrt, es stimmt nichts. Es stimmt der Beruf nicht, der
Mann nicht, die Wohnung nicht.
Th.: Du bist gerade dabei den idealen Beruf zu erlernen der eine riesen Wirkung
haben wird. Du kannst noch viel in Gang setzen.
Kl.: Ich würde gerne was Konkretes machen.Ich mache schon gerne Synergetik
Therapie, aber ich hätte irgendwas abenteuerliches gemacht ganz sicher.
Ich wäre um die ganze Welt gekommen hätte viele Menschen kennengelernt
das wollte ich immer.
Th.: Das hast du alles noch vor dir.
Kl.: Ich hätte mir mehr Erotik gewünscht. Das war alles so nix. Einmal
bin ich ausgebrochen aus der Ehe, aber das mit einem so schlechten Gewissen,
daß ich noch mehr fertig war als ich es genießen konnte.
Th.: Hole die Situation noch mal herbei und deinen Mann dazu, der soll sich
das angucken.
Kl.: Wieso soll ich dem das antun?
Th.: Weil du einmal in deiner Innenwelt erleben mußt trotzdem über
die Tabus zu springen.Du tust nur deiner Inneweltfigur was an, das ist nicht
schlimm.
Kl.: Genau, ich traue mich nicht über das Tabu, das sitzt in mir drin.Das
ist wie mit einer Todesstrafe behaftet obwohl, der Tod sicher angenehmer wäre.
Ich bin jetzt so grantig, ich bin richtig empört.
Th.: Was da für eine Energie frei wird. Kannst du alles nutzen zum Leben.
Kl.: Die Erotik kann man doch nich das ganze Leben zu sperren.
Th.: Hole die Männer dazu die das gemacht habe.Sag es ihnen.
Kl.: Meine Eltern, der Pfarrer, meinen Bruder richten sie auch zu Grunde. -
Direkte Ansprache. - Norbert,höre nicht auf die, gehe nicht jeden Sonntag
in die Kirche. Schau was du für Potenzprobleme hast und das ist alles deswegen.
Warum hast du denn die Probleme mit deiner Frau.Er ist immer so fertig hinterher
und deshalb schläft er so selten mit seiner Frau. Ich habe auch immer ein
schlechtes Gewissen und sogar in der Ehe ist es so und dabei habe ich ganz andere
Vorstellungen.
Th.: Trau dich, dich herauszufinden.Trau dich, dich zu leben.
Kl.: Ich muß das schaffen. Es ist ein völliger Blödsinn immer
den Richtlinien zu entsprechen und trotzdem traue ich mich nicht. Warum traue
ich mich immer noch nicht?
Th.: Du mußt nur die ersten Schritte machen damit du in Gang kommst. Du
kannst jetzt, ab sofort ist jeder Schritt notwendige Therapie für dich.
Jeder Schritt ist Lernschritt ist Fortschritt für dich. Du darfst alles
machen.
Kl.: Ich traue mich nicht.
Th.: Früher gab es das Korsett von Moral jetzt mußt du genau das
Gegenteil machen. Wie willst du sonst die Erfahrungen machen?
Kl.: Die Krankheit hat einen Zweck, die hindert mich solchen Blödsinn zu
machen oder untreu zu werden.
Th.: Die Krankheit macht dir das Leben einfacher. Du hast ein Problem und das
ist unlösbar und dementsprechend hast du damit alle anderen Probleme gelöst.
Kl.: Das ist sehr raffiniert. Jetzt bin ich mir selber auf die Schliche gekommen.
Th.: Jede Krankheit hat einen Grund.
Kl.: Das hat einen Zweck, denn wenn es mir so mies geht, habe ich sonst keine
Idee als, wie geht es mir besser.
Th.: Weil das andere Leben ist riskant, da kriegst du alle Gefühle mit,
Blamage, Ekel, und trotzdem wirst du wieder zum fröhlichen, spielenden
Mädchen.Hole die mal herbei ob die nicht Lust drauf hat.
Kl.: Das Mädchen ist nicht das Problem. Das Problem ist, werde eine richtige
Frau oder nicht. Traue ich mich eine Frau zu sein.
Th.: Haben wir schon mal mit der inneren Frau gearbeitet? - Klientin verneint.
- Dann machen wir das mal beim nächsten mal ganz konkret. Es sind alles
nur Erfahrungen, selbst dich nicht zu trauen, wenn du diese Richtung einschlägtst.
Du hast es bisher aber anscheinend ausgeschlossen, weil es im Gesamtkonzept
nicht ging.
Kl.: Ich habe vieles ausgeschlossen.Ich will auch niemanden weh tun.
Th.: Männer brauchen da,s sonst entwickeln die sich gar nicht.
Kl.: Ich habe ihn eh schon so verletzt. Aber wo finde ich mich. Das Bild ist
wirklich ganz konkret, daß ich nicht ich bin. Da ist die Schlangengrube,
die gehören alle nicht mir, also wer bin ich eigentlich? Das ist alles
irgendwo versperrt.
Th.: Auf der anderen Seite zeigt es aber auch du hast die schönste Zeit
noch vor dir, dich selbst zu entdecken. Weil das macht Spaß, das ist abenteuerlich,
egal wie lang es dauert. Der Weg ist wichtig nicht das Ziel. Du kannst eh nur
den nächsten Schritt machen. Du hast jetzt eine ungeahnte Freiheit vor
dir. Kriege einfach nur mit, daß du jetzt an der Stelle stehst und in
dir gehört es noch den alten Mist aufzuarbeiten.
Kl.: Der Mist gehört weg.
Th.: Dann läuft es auch richtig und dann wirst du auch ganz schnell symptomfrei
sein .
Kl.: Ich sehe da ist jetzt ein Tor offen, aber ich habe so viele Ketten und
Kugeln, daß ich nicht laufen kann. Ich würde gerne laufen. Ich habe
Angst.
Th.: Angst ist Energie in Spannung. Du hast ganz viele Vorstellungen, Lust auf
Leben, da kommt ganz viel Energie hoch.Wenn es viel ist hat man auch etwas Angst,
das ist ok.
Kl.: Also es könnte sein, daß das Leben vielleicht schöner wird
und noch eine Weile dauert?
Th.: Die Wahrscheinlichkeit ist schon hoch.
Kl.: Das ist schon ein Punkt. Ich habe schon manchmal gedacht hoffentlich ist
es bald vorbei, weil das halte ich nicht so aus.Ich habe nur auf das Sterben
gewartet.
Th.: Und diese Gedanken korospondieren mit deinem Zustand. Wenn du eine neue
Perspektive bekommst, ändert sich auch das Körpergefühl und das
Lebensgefühl usw.Du kannst das eine ja als Symptom des anderen betrachten,
sind ja immer Wechselwirkungen. Wenn du diese Gedanken hast geht es dir schlecht,
weil es dir schlecht geht hast du diese Gedanken, wenn du aus einem Teil herausspringst
muß sich der andere Teil direkt neuorganisieren.
Kl.: Ich bin aber nicht alleine, ich habe ein Kind und einen Mann.
Th.: Das Kind wird dich wahrscheinlich unterstützen, weil es ist sehr lebendig
und der Mann wird entweder viel profitieren oder sich trennen.Das es statisch
bleibt ist nie der Fall, es gibt immer eine Dynamik.Trennung, wenn Starrheit
überwiegt oder Fortentwicklung.Wir müssen jetzt noch gucken was für
reale Ereignisse und Personen an den Schlangen hängen.
Session wird beendet.