Pollen - das Sperma der Natur (134)
Die Klientin leidet unter Asthma und Heuschnupfen. In dieser Sitzung wird ein
Zusammenhang zu beiden Elternteilen deutlich. Die Prägung durch die Mutter:
sich zurückhalten, anständig sein, im Hintergrund bleiben müssen,
nicht wollen dürfen und der sexuelle Mißbrauch vom Vater ... Im Laufe
des Gesamtpro-zesses mit Mutter und Vater richtet sich die innere Frau der Klientin
auf, die Klientin kann ihre mütterliche Seite endlich entfalten und ihr
Kind wirklich halten, anstatt es mit intellektuellen Erklärungen abzuspeisen
und schließlich ist sie in der Lage, ihre Manifestationsfähigkeit
klarer und eindeutiger einzusetzen.
Am Ende der Sitzung nimmt sie wahr: Mein Vater wird mir nie wieder so nahe an
mich herantreten, dass ich ihn beinahe in jeder Pore meines Körpers spüre.
Kl: Das ist ein Raum! Ein großer Raum. Oval. Und da gehen einfach Türen
ab. Ich weiß nicht.
Th: Guck mal, was da drauf steht.
Kl: Das ist eine runde Tür. Und ein helles Holz. Was draufsteht, das sehe
ich nicht.
Th: Gut. Willst du rein gehen. - Klientin bejaht. - Was ist deine Wahrnehmung?
Kl: Ein dukler Keller: Und noch mal eine Treppe.
Th: Okay: Guck einfach mal, was du wahrnimmst. Wie es dir geht.
Kl: Da ist eine Wendeltreppe: Und wäh-rend ich runter gehe, wird es etwas
heller. Ich sehe Backsteine. So Ziegel. Und ich komme unten an. Und jetzt ist
es relativ hell. Eine Glühbirne erhellt den Raum. Neugier.
Th: Gut: Mach dich mal auf die Suche. Fällt dir irgend etwas auf?
Kl: Ich sehe leere Schachteln: Ver-packungsmaterial. Und: Holz aufgeschichtet,
dann geht ein Gang um die Ecke rum. Dann sehe ich alte Schul-hefte. Wie so alte
Aufzeichnungen. Das sind irgendwelche Berichte von - von - von, von irgendwelchen
Leuten.
Th: Frag mal, warum die hier auftauchen, hier so rumliegen, warum sie da sind?
Kl: Was möchtet ihr mir sagen? Sie möchten mir helfen. Bei was? Die
Verwirrungen aus dem Weg räumen fällt mir dazu ein. Ja: Ich lese drin.
Kommt mir aber nix deutliches in den Sinn dabei.
Th: Guck mal, welche Impulse du hast.
Kl: Ich möchte es erst mal beiseite legen. Und weitergehen. So jetzt gehe
ich noch mal so einen rechtwinkligen Gang. Also: Die Hefte liegen hier. Jetzt
geht der Gang grade aus weiter. So im rechten Winkel. Und der kommt mir sehr
schmal vor. Ich gehe mal weiter. Jetzt sehe ich mich wie so von oben. Einen
ganz schmalen Gang weitergehen. Nochmal weitergehen. Und jetzt komme ich - ja
wie in so eine Tropfsteinhöhle. Wie so unterirdische Höhlen. Jetzt
kommt so ein großer runder Teil von der Höhle. So: Und jezt gehe
ich in die Mitte. Und die Höhle ist kahl.
Th: Sags ihr mal. Sprich mit ihr.
Kl: Aha: Du bist ganz kahl.
Th: Schau mal, ob sie reagiert auf deine dirkete Ansprache.
Kl: Ja jetzt passiert - komisch, komm ich nicht mit klar. Aber egal: Da kommen
jetzt wie so - wie so Feuerzungen aus den Enden. Aber rund rum.
Th: Frag ein mal die Wände, was das soll jetzt: Und - wer macht das?
Kl: Pah. Ich empfinde es so. Die Höhle ist kalt. Die Höhle ist kalt.
Ich sag: Die Höhle ist kalt. In dem Moment kommen wie so Feuerzungen. Die
verbrennen mich aber nicht. Sie wärmen mich. Es ist, als wenn immer das
geschehen soll, was ich mir wüsche.
Th: Probiers ein mal aus, ob du die Fähigkeit hast: Wenn ja, wünsch
dir mal, daß sie größer werden. Guck mal, ob das funktioniert.
Kl: Wenn ich mir wünsche, sie gehen weg, sind sie auch weg. Ja.
Th: Guck mal, was du dir noch wünschen kannst, wenn du es testest.
Kl: Ja - ich - ich erlebe auch noch so - so einen Lichtkreis am Rand von der
Höhle. So ein energetischer Kreis drum rum. Und ich bin in der Mitte. Fühl
mich gut.
Th: Ja - du scheinst Manifestationsfähig-keiten zu haben. Wenn du willst,
kannst du ja mal gucken, wie intensiv die ist. Kannst ja mal ausprobieren.
Kl: Also - ich möchte jetzt, daß die Höhle sich öffnet:
Und ich fliege hoch! Und das geht auch. Es ist aber trotzdem wieder die Ambivalenz:
Eigentlich will ich es ja nicht! Es ist aber eine andere Stimme. Es geht nämlich
schon so. Aber - dieses Aber - das ist mein Feind.
Th: Sags doch mal der Stimme: Du - bist mein Feind, weil du ... Kannst je reden
mit der Stimme.
Kl: Aha. Also Stimme - genau - das ist eine gute Idee: Du bist mein Feind. Du
schränkst mich in meinem - in meiner Freiheit ein. Die Konsequenzen werden
dadurch um die Hälfte geschmälert. Du ziehst mich zurück, wo
ich vorwärts will. - Sie soll den Besitzer der Stimme mal auftauchen lassen
. Da kommt eine weibliche Person. Ah - das ist meine Mutter. Genau. Das ist
die innere Mutter. Die lebt auch noch.
Th: Ja, ja: Sprich sie ruhig mal an: Ganz direkt.
Kl: Also - liebe Stimme oder böse Stim-me: Ich möchte nicht, daß
du mich zu-rück hältst. Ich möchte, daß du dich integrierst.
Und - was sagst du dazu? Ich hör ja, aber! Und sie stampft mit den Füßen.
Und sie wird jähzornig. Ich - will: Und ich befehle dir, auf der Stelle
mit diesem „Ja aber“ aufzuhören. Und - dich zu integrieren.
Zu einem liebevollen Teil von mir zu werden. Und mit mir das zu - das zu tun,
was ich will. Und was gut für mich ist.
Th: Kannst mal schauen, ob sie es macht. Wenn ja, soll sie den Kopf nicken,
wenn nein den Kopf schütteln. Schau mal, was passiert. Schau mal, was sie
macht.
Kl: Sie guckt verunsichert: Sie sagt aber auch noch nicht ja.
Th: Was hat sie den für Vorbehalte: Wir können wir ja mal nachfragen,
was ihr helfen würde. Wie es leichter geht, weil sie hat sich ja geprägt
in dir. Was hat sie denn für Vorbehalte? Was braucht sie denn? Was hat
sie denn für Einwände?
Kl: Sie - ich glaube, sie traut sich nicht: Wart einmal! Traust du dich nicht
- oder - oder willst du nur einfach nicht, weil du ein Trotzkopf bist? Mhm.
Sie will auch noch den Schein wahren. Sie will auch nicht gerne zugeben, wenn
was, wenn irgendwas ...Du willst nicht, ja, du willst nicht, willst du nicht
zugeben, wenn du Fehler gemacht hast? Ja: So ist es!
Th: Spür mal, ob du das auch kennst.
Kl: Ja: Klar! Ich kenn das auch. Ich kann das - ich kann zwar heute - Fehler
zugeben. Ich weiß aber auch, daß es die Zeit gab, wo es nicht so
war. Und auch wenn ich sie heute zugebe, spüre ich schon auch die Gänsehaut:
Dieses Peinliche!
Th: Ja - das ist ja ihr Werk ständig gewesen. Die Fehler nicht zugeben
können. - Die Klientin stimmt zu. - Berühr sie mal. Frag sie mal,
wie sie reagiert drauf. Vielleicht ist es ja ihr Werk gewesen. Also deine innerer
Struktur. Also sie als Prägung.
Kl: Ja, ja, ja, ja! Ja: Du hast mich so geprägt.
Th: Genau.
Kl: Du hast mich so geprägt. Das hat sie: Sie sagt ja!
Th: Okay. Das war damals vielleicht notwendig: Aber jetzt könnte sie damit
aufhören. Jetzt könnte sie wirklich sagen: Okay: Du bist jetzt alt
genug. Oder ...
Kl: Du hörst jetzt damit auf, weil ich kann die Führung übernehmen:
Ich bin alt genug! Ich weiß was gut für mich ist: Jetzt wird sie
kleiner. Jetzt wird die Figur kleiner. Hä: Tolles Gefühl! Sie wird
kleiner.
Th: Sag ihr das direkt.
Kl: Du schrumpfst. Und das finde ich gut: Ich will die Führung weiterhin
behalten: Also: Schrumpfe noch mehr: Und das tut sie: Jetzt ist sie nur noch
ein Punkt. Du könntest auch ganz verschwinden: Und dann bist du ein positiver
Teil von mir. Wusch: Sie ist weg! Gut.
Th: Guck mal, wie sich das auswirkt in deiner Umgebung. Was verändert sich
dadurch, daß sie jetzt nicht mehr da so präsent ist?
Kl: Die Wände gehen weiter zurück von dem Raum: Noch weiter!
Th: Es drückt sich also in der Weite aus.
Kl: In Weite - ja, ja: Meine Mutter hatte Asthma. Ich hab Asthma. Ich hab Heuschnupfen.
Heute noch. Die Lunge ist immer verschleimt. Der Kehlkopf kratzt.
Th: Willst einmal nachgucken, ob es da einen Zusammenhang gibt? Oder? Das ist
vielleicht auch die Enge, von der du gesprochen hattest? - Klientin bejaht.
- Gut: Dann soll doch der Heuschnupfen mal Gestalt annehmen.
Kl: Der Heuschnupfen: Mhm. Schleimi-ges Gebilde. Ja.
Th: Ich würde mal fragen, ob der mit deiner Mutter was zu tun hat. Oder
hatte.
Kl: Ja klar: Hast du was mit deiner Mutter zu tun? Er nickt trübe.
Th: Dann sag ihm: Die hat sich grad aufgelöst! Was ist jetzt mit ihr?
Kl: Die hat sich gerade aufgelöst - diese Figur von negativer Prägung
- von zurückhalten und nicht dürfen, und schön anständig
sein, und im Hinter-grund bleiben müssen: Dazu bist du jetzt auch nicht
mehr adäquat für mich: Du könntest jetzt auch verschwinden. Und
ich will auch, daß du verschwindest. Ja: Wird auch kleiner.
Th: Frag einmal, was er bräuchte, daß er sich auflöst.
Kl: Da hast du recht: Was brauchst du, damit du dich auch auflöst? Liebe:
Liebe, Verständnis, Mitgefühl, Nachsicht, nicht so streng sein.
Th: Alos: Annehmen.
Kl: Ja. Ja. Ja. Keine Beurteilung mehr.
Th: Guck mal, ob du die Gestalt anfassen kannst.
Kl: Ja. Ja. Ja - das geht. Ja: Aha: Also ich hab in den Arm genommen: An mich
gedrückt. Und - mein ganzes Mitgefühl fließt da hinein: Es wird
auch ganz warm im Bauch: Aha.
Th: Schau mal, wie er das annehmen kann.
Kl: Also die Mundwinkel gehen ganz nach oben. Ja. Und - der verschwindet nicht:
Der verändert sich nur!
Th: Sags ihm direkt.
Kl: Du veränderst dich. Also dies schleimige Gebilde wird jetzt geformt:
Da entsteht also eine Gestalt: Klar und deutlich strukturiert. Und das ist auch
eine männliche Figur. Oder androgyn: Auf jeden Fall keine typische weibliche
Figur. Also ich hab das Gefühl ich müßte er sagen: Und er faßt
mich an der Hand. Und - es ist so ein Teil - so ein energetischer Teil von mir.
Th: Frag ihn doch mal, wenn es noch was wichtiges gibt, was du dir anschauen
sollst, dann soll er dich mal dahinführen, weil er hat dich an die Hand
gefaßt, das kann er ja machen, dich dahinführen. Zu einem Ereignis,
Erleb-nis, was wichtig ist in dem Zusammen-hang.
Kl: Du führst mich einfach noch einmal ein Stück, wo es für mich
wichtig ist. In Ordnung? Ja. - Der fliegt mit mir einfach ein Stück! Und
- jetzt kommt ne Wiese mit Blumen und Bäumen und die ganzen Pollen die
durch die Blumen und durch die Bäume - jetzt ist es Frühling - alles
ist so - so - so - glüht so weiß: Da spür ich ganz viele Pollen.
Th: Ja der Heuschnupfen.
Kl: Aha: Ich ahne es! Die Sexualität:
Th: Mal schauen, was sich ausbildet.
Kl: Ich - ich - also: Er: Ist da! Und ich möchte nicht diese Dinge einatmen:
Die Pollen!
Th: Ja. Tu es mal trotzdem. Und schau mal, wo du hinkommst. Was sich ändert.
Das ist eine ganz intensive Situation. Und dann guck mal, was dadurch passiert.
Kann mal ja was aufdecken. Schau mal, ob da eine andere Dimension ist, oder
was auftaucht.
Kl: Ja - da taucht mein Vater auf: - Die Klientin beginnt zu weinen. - Da ist
einfach nur Schmerz. Das ist jetzt eine übermächtige große Figur:
Und die dunkelt sich zu noch!
Th: Guck mal, wie alt du bist.
Kl: Viel zu klein. Hilflos.
Th: Geh mal als heutige Frau zu dem kleinen Mädchen. Gib ihr die Hand.
Steh ihr bei.
Kl: Ich nehm sie in die Arme.
Th: Genau: Sprech mal für sie. Oder. Sags dem Vater, wie energetisch groß
er wirkt.
Kl: Was soll ich ihm jetzt sagen. Er soll weggehen. Tut er aber nicht. Das Mäd-chen
sagt, der Vater braucht auch Hilfe: Und das Mädchen ist verpflichtet, dem
Vater zu helfen. Ich - das kleine Mädchen muß den Vater schützen,
das ist in mir drin. Denn, wenn das Mädchen den Vater nicht schützt,
dann ist er, der derjenige der oder der einzige der dem Mädchen noch beistehen
kann, helfen kann, das Mädchen ist sonst isoliert. So habe ich das immer
empfunden. Und der Vater soll nicht weggehen, weil er der Einzige ist, so hat
sich das dann festgesetzt, der überhaupt noch zu mir steht. Jetzt bin ich
ganz angespannt: Also - ich nehm das kleine Mädchen jetzt in die Arme.
Und - und halt es ganz fest. Und das braucht es nämlich. Das Gehalten-werden.
Sich gehalten fühlen. Ja und - langsam wird es heller. In dem Bild. In
dem inneren Bild jetzt. Und die Gestalt vom Vater ist allmählich etwas
lichter: Aber die Umrisse sind noch da!
Th: Guck mal, was er braucht. Oder frag einfach.
Kl: Was brauchst denn du? Der braucht Verzeihung.
Th: Von wem?
Kl: Von mir. Von dem kleinen Mädchen.
Th: Dann sags ihm - dem kleinen Mädchen: Daß sie der Vater wirklich
ganz dringend braucht.
Kl: Der Papa braucht deine Verzeihung. Deine Vergebung. Die von mir hat er.
Von dem Erwachsenen. Aber von dem Kind nicht. Kannst du ihm, die jetzt geben?
Th: Sie soll ganz ehrlich sein.
Kl: Ich glaub: Ja!
Th: Sie soll mit dem Kopf nicken, oder mit dem Kopf schütteln: Dann sieht
es der Papa ja auch.
Kl: Ja - doch: Ist okay!
Th: Vielleicht hilfts ihr, wenn der Papa verspricht, daß er das nicht
mehr so weiterführt?
Kl: Mhm. Also der Papa heult: Ich seh seine Tränen! Und er wird das nie
wieder tun. Und - es ist - mir wichtig, daß er mir nie mehr so nahe tritt,
daß ich ihn beinahe in jeder Pore meines Körpers spüre.
Th: Sags ihm direkt.
Kl: Ja - ich möchte nicht, du jemals wieder so nahe in - an mich herantrittst
- oder, oder - wie soll ich das sagen, an mich so, daß du mich so mir
überstülpst, daß ich überhaupt nicht mehr weiß, wer
ich überhaupt noch bin: DAS ist die Enge! Und das ist auch meine heutige
Ambivalenz. Nähe ja! Die will ich: Aber wenn sie dann da ist, macht sie
mir aber Angst.
Th: Dann sags dem Papa mal, daß es sich bis heute noch auswirkt.
Kl: Das wirkt sich bis heute so aus: Ja! - Die Klientin atmet tief durch. -
Und darunter leide ich. Ich will auch klar sehen für mich: Wo sind meine
Grenzen.
Th: Frag mal deinen Papa, ob er dir helfen will, da? Oder, ob er bloß
...
Kl: Ja - danke - würdest du mir dabei jetzt helfen? Ohne daß du mir
dabei zu nahe trittst? Ja. Ja.
Th: Dann soll er dir nochmal die wichtigsten Situationen zeigen, die du auch
anschauen sollst. Und auflösen. Zeigen.
Kl: Dann sag mir, dann zeige mir - die Situationen auf - die für mich wichtig
waren und sind: Damit sich das - die innere Struktur jetzt auflösen kann.
Mhm. Also ich sehe ihn jetzt so - so durchscheinend: Er ist da, aber eben, nicht,
nicht, so neblig halt: Ich kann durchgucken. Gut - also - ich sehe ein Bild
- einer partnerschaftlichen Sexualität. Daß ich mich auch gehen lassen
kann. Daß ich loslassen kann dabei. Und - noch - auch die Situation mit
dem eigenen Gefühl des Stigmas da rumzulaufen. Und des beschmutz-sein-Gefühls:
Ist auch eine Stituation die ich nicht mehr möchte. Oder ein Gefühl
das ich nicht mehr möchte. Daß ich das Gefühl nicht mehr habe,
für Liebe und Zuwendung und Aufmerksamkeit alles mögliche in Bewegung
zu setzen, sondern daß das für mich selbstverständlich ist.
Selbstver-ständlich ist es nie. Aber - daß ich es annehmen kann.
Ohne Gegenleistung dafür. Das ist auch eine Situation. Das sehe ich jetzt
auch.
Th: Kannst du gleichzeitig mal, diesen Heuschnupfenanteil mit dabei sein lassen,
daß der sich die Situation auch anschaut. Oder daß er in der Situation
drin ist. Schau mal, ob das geht.
Kl: Also - der Heuschnupfentyp ist jetzt nicht mehr da.
Th: Ja aber den - hol ihn mal herbei: Er soll sich ruhig mal angucken. So kreuz
und quer einfach mal Verbindungen machen.
Kl: Aber nicht den Schleimigen. Oder?
Th: Ja der ist ja weg.
Kl: Ja genau: Ja! Der hat sich verwandelt. Gut.
Th: Guck mal, wie er darauf reagiert.
Kl: Also der breitet die Arme aus, und zeigt auf die Weise, daß er sich
gut fühlt. Also auch keine Enge. Ja und der Vater guckt jetzt auch liebevoll.
Ich sehe jetzt nur sein Gesicht. Das ist mal sehr groß. Aber es ist durchscheinend.
Also ich sehe ihn jetzt nicht als ganze Person. Und da fällt mir noch eine
Situation ein, daß eben mein weiblicher Anteil - ich bin viel - ich, ich
bin mehr - im männlichen Denken drin. Weil ich immer tatkräftig zupacke.
Th: Dann hol dochmal den weiblichen Anteil, vielleicht deine innere Frau. Schau
mal, wer da kommt, wie sie kommt.
Kl: Also - klein und gebückt - kommt da jemand daher.
Th: Sprech sie mal an.
Kl: Warum bist du so gebückt? Weil sie sich eben bedrückt fühlt.
So von oben runtergedrückt.
Th: Och dann soll sie doch mal hoch schauen, ob da vielleicht jemand noch ist:
Kann ja sein, das ist noch eine alte Erfahrung. Dein Papa hat sich verändert.
Der Heuschnupfen hat sich verändert. Was weiß ich ...
Kl: Und warum richtest du dich dann nicht auf? Ja. Ja - sie streckt sich: Fällt
aber vorläufig wieder zurück in ihre alte Figur: So!
Th: Was braucht sie denn, daß sie sich so größer machen kann?
Kl: Was brauchst du, damit du dich größer machen kannst? Das Bewußt-sein,
daß es jetzt geht, sagt sie!
Th: Dann guck mal, mach du, geh du doch mal mit deinem Bewußtsein in sie
rein, sei sie mal, und guck mal, wie sich es anfühlt? Ob es geht? Dann
hast du Bewußtsein rein gebracht.
Kl: Ich schlupf in sie rein: Ja! Also - die wird ja jetzt noch größer
- als die die da so kam - so gebückt. Also - die wird größer
- als ich - ihr zugetraut hätte jetzt. Ja: Und sie streckt die Arme seitlich
aus jetzt: Und atmet auch tief durch! - Während die Klientin das sagt,
atment auch sie selbst tief aus. -
Th: Wie fühlt sich das an?
Kl: Also - ungewohnt - aber gut.
Th: Und - dein Papa soll gleichzeitig da sein - und auch dieser Heuschnupfen-anteil
soll da sein - der soll sich das mit angucken. Und guck, ob sich daduch was
verändert, daß sie da sind. Ob du es halten kannst.
Kl: Ja - das ist die Frage, die ich mich nämlich jetzt auch gerade frage:
Ob ich das halten kann?
Th: Ausprobieren.
Kl: Em - also - ich fall nicht wieder zusammen.
Th: Dann geh mit ihm doch mal auf diese bunte Wiese.
Kl: Aha - ja.
Th: Dann siehst du ja, was da passiert.
Kl: Also - die Wiese sieht jetzt aus - als wenn sie von innen her - von unten
her leuchtet. Und die Bäume glaub ich auch: Also dieses Leuchten beeindruckt
mich jetzt! Und - und ich setz mich jetzt hin: Mitten rein - ah - ah ja: Ist
gut! Als ist klar: Ich kann gut durchatmen.
Th: Und diese ganzen Pollen?
Kl: Es ist ist wie - wie Menthol. Fast so - im Gegensatz zu vorher, ist, wie
- wie wenn ich Menthol einatme.
Th: Und diese ganzen Pollen ist so was wie Sperma der Natur.
Kl: Ja. Ja. Ja.
Th: Das macht dir nix mehr?
Kl: Ich seh die gar nicht mehr.
Th: Riech sie mal bewußt ein: Nimm sie doch mal ganz bewußt in dich
auf. Und spür mal, wie sich das anfühlt.
Kl: - Die Klientin atmet bewußt ein. - Gar nix: Ich merk nix! Das Symptom
für die Pollen, wenn die fliegen: Und die fliegen ja jetzt bereits! Es
sind ja jetzt diese Kätzchen draußen, diese Haselkätz-chen.
Das ist dann ein Gefühl, ich kratz mich überall. Ich werd, bevor ich
die überhaupt merke, bevor ich die bewußt wahrnehme, daß sich
in der Nase was tut, daß dann die Nase rinnt, werde ich einfach nervös:
Das ist kratzen, jucken am Kopf, im Gesicht, um die Nase rum so. Das ist jetzt
nicht.
Th: Stell dich mal unter so einem Kätzchenbaum. Schau mal, wie die Pollen
raus kommen. Genau. Riech doch mal den Staub ein bißchen genauer. Sprech
zum Busch. Kannst ihm sagen, daß es dir nix mehr macht. Oder was immer.
Kl: Ja - ach das ist eine Idee: Ja, genau. Also ich geh - geh jetz mal hin,
und schüttel an dem Ast, daß so richtig gelbe Wolken rauskommen.
Und die atme ich ein. Seid ihr noch meine Feinde? Indem ihr mich irritiert.
Ne. Sie wollen sich ja auch nur vermehren. Das ist ihr gutes Recht. Kommt die
Antwort. Und sie wollen mir dabei - mir persönlich nicht nahe kommen.
Th: Klar, was können die dafür, wenn du sie einatmest.
Kl: Ja - klar. Das gehört eben auch dazu. Und ich will das akzeptieren,
sagt meine innere Stimme. Ohne daß ich mich - dafür solche Reaktionen
hervorkommen sollen, oder wollen, weil das innere Bild jetzt steht grad wieder
mein Vater da. Mit dem Heuschnupfenmenschen: Ja! Ich sehe jetzt, wie die beiden
sich die Hand geben.
Th: Oh ja.
Kl: Die - die haben sich verbrüdert jetzt. Zu meinem Wohl. Und ich freu
mich darüber. Genau: Ich freu mich sehr darüber. Und ich bedanke mich.
Und die innere Frau meldet sich. Dieses weibliche Wesen, das so gebückt
daherkam. Aha. Ich merk grad, das sind doch meine eigenen ewigen Kreuzschmerzen.
Duch den Buckel. Ja. Immer wieder einmal. Das ist natürlich eine Last -
ja - gewesen. Also ist spür meinen Rücken jetzt gut: Mit Wärme!
Th: Und schau mal, ob sie aufrecht geht? Ob sie strahlt?
Kl: Steht aufrecht da, und ist auch so ein - so ein undefinierbares Leuchten
um sie herum. Vital. Kannst du mit den Pollen jetzt umgehen? Ein überzeugendes
Ja kam grad. Ich spür mal grad das innere Kind nach: Wie geht es dir? Also
ein bißchen Schwere spür ich da noch.
Th: Sags dem Kind.
Kl: Du bist noch nicht so lebendig, wie ich dich gerne hätte. Ich hab einmal
geträumt, fällt mir bei der Gelegenheit ein - acht Jahre her - vielleicht
sieben acht Jahre. Ich habe auch einen Sohn. Der ist jetzt 19. Und da hatte
ich den Sigi auf den Arm als Kind als Baby. Und da ging ich eine Treppe - war
das rauf oder runter - und da war kein Geländer. Und das war wie ein Neubau
in diesem Traum. Und da fiel der mir runter. Stemmte sich plötzlich hoch.
Und ich hab den nicht richtig gehalten. Und dann fiel der auf die Treppe und
brach sich den Kopf. Schädelbruch: Der hat sich nicht mehr bewegt. Das
fällt mir gerade ein. Und dann bin ich wach geworden. Ah - ohne zu wissen,
ist der - lebt der noch? Oder ist der tot? Das war ein Traum. Ich hab Todesangst
um das Kind. Ich hab Angst, daß du eben nicht mehr lebendig bist. Er liegt
da - eben - tot.
Th: Guck mal, wie er reagiert:
Kl: Ja - er macht ganz ganz schwer die Augen wieder auf. Aber richtig - wie
schon in der anderen Welt: Guckt gar nicht mehr klar. Wie betäubt. Warum
bist du mir vom Arm gefallen? Was war los mit dir? Wo kommt der Schrecken her,
daß du mir von dem Arm gehopst bist? Ja - die Antwort ist - die - die
Last die - die er gespürt hat, die war zu groß: Das ist das Gefühl
von Last und Schwere: Und deswegen ist er vom Arm gefallen. Und was mußtest
du aushalten,das schwer war. Verantwortung? Verantwor-tung: Zu schwer für
ein Kind!
Th: Ist es so was, wie, du hast ihm zu viel Last gegeben?
Kl: Du hast - du hast von mir zu viel Last bekommen? Ja.
Th: Soll er dir mal die Situation zeigen, die ganz klar das aufzeigt: Schaun
mal, was er dir zeigt.
Kl: Ja - du hast - zeig du mir mal die Verantwortung - in Gänsefüßchen
- die du tragen solltest. Und - die Antwort ist, zu viele Erklärungen,
zu viele intellektuelle Erklärungen für ein Kind. Die konnte er nicht
verarbeiten.
Th: Was hätte er gebraucht von dir? Frag ihn.
Kl: Was hättest du von mir gebraucht? Unmittelbareres Reagieren auf seine
- auf seine Belange.
Th: Geh mal in die Situation, um es herauszufinden, zu spüren oder zu tun.
Er soll dir mal eine zeigen. Die Wirkungen: Ob das geht!
Kl: Ja - geht! Als sein Vater und ich uns getrennt haben, da hätte ich
ihn doch in den Arm nehmen sollen.
Th: Sags ihm direkt.
Kl: Ich hätte dich direkt in den Arm nehmen sollen. Ohne Erklärungen.
Und dir sagen: Gell Mama und Papa spinnen jetzt! Wir sind jetzt eben verrückt.
Aber wir werden auch wieder normal. Ja, sagt er jetzt: Das hätte ihm gut
getan. Gut getan zwar auch nicht, wenn man sich streitet ist immer schlecht
- aber - ... Aber die Reaktion wäre echt gewesen. Aber dieses Intellektuelle
Erklären, das war nicht gut. - Ja: Meine eigene Schwere, die ich, von früher
her so in mir trage, die hat er auch gespürt.
Th: Sags ihm.
Kl: Gell - du hast meine eigene innere Schwere auch gespürt. Mhm: Und ich,
ich hab den Eindruck, als daß es noch viel schwerer wiegt, als das was
ich grad gesagt habe. Die Leichtigkeit des Seins - sozusagen - kenne ich nicht:
Oder - kannte ich nicht! Ich denk grade - und das Bild in mir sagt es mir auch
grade so, daß die Schwangerschaft schon so gewesen ist. Da hat sich der
Sigi noch kaum bewegt: Ich habe ihn kaum gespürt im Bauch.
Th: Geh mal in diese Situation und ...
Kl: Ja - Sigi: Du bist jetzt in meinem Bauch. Was spürst du? Die Traurigkeit,
die ich in der Zeit hatte. Es war zwar schön: Und ich hab mich auch gefreut.
Aber ich war ganz ganz stark traurig. Ich weiß aber nicht warum. Doch
ich weiß warum. Doch. Doch.
Th: Sags ihm.
Kl: Ah ja. Sigi mich von dein Vater - ich hab von deinem Vater mehr Verständnis
in der Schwangerschaft erhofft. Ich hab deinem Vater viel erzählt, wie
es mir geht, wie ich mich fühle. Und er hat das nicht akzeptiert. Er konnte
damit einfach nicht umgehen. Und - das hat mich so traurig gemacht in der Zeit.
- Das machte ihn unbeweglich: Das hat ihn auch so, ja, nicht grade strampeln
lassen vor Freude. Im Bauch.
Th: Okay. Laß den Sigi auch mal dabei. Und sags ihm.
Kl: Ach so: Jetzt - ja klar - ja - jetzt sehe ich den Sigi als Baby und mich
selber. Ja - die beiden sitzen jetzt da: Mein - ich als Baby und Sigi. Und -
die beiden - die schauen sich jezt mal an. Und - und fühlen miteinander.
Th: Würd ich vorschlagen: Frag einmal die beiden, wenn es eine Farbe gäbe,
die sie wieder ganz munter und lebendig machen würde, was das für
eine Farbe wäre. - rosa sagt die Klientin. - Mach jetzt mal folgendes:
Laß diese Farbe mal in dich einlaufen und guck mal, wo diese Farbe besonders
viel hinfließt.
Kl: Aha - ja - ja: Mein Herz!
Th: Laß sie so lange laufen, bis die von selbst aufhört zu fließen.
Und dann ...
Kl: - Angenehm zarte Musik fließt. - Also ich habs durch: Und am längsten
hat das gebraucht. Nicht mal so - also Herz und Kehlkopf.
Th: Und dann laß die Farbe jetzt noch mal laufen. Duch dich hindurch und
zu diesen beiden.
Kl: Ja - ist eine schöne Idee. Die beiden sind jetzt in einen rosa Herz
drin: In einem ganz großen! - Die Klientin ist tief berührt. Sie
weint vor Freude. - Das ist ganz süß: Die beiden umarmen sich jetzt!
Und ich als kleines Kind hab ein Schleifchen im Haar. Schade daß du das
nicht sehen kannst. Aber sie umarmen sich: Und das ist sehr rührend. -
Die Klientin soll ihren Vater mal dazu holen. -Ja - ja, er ist ein bißchen
verlegen und - und ein bißchen Abwehr: Aber sehen muß er es! Er
muß es zugeben. Und - ah - er paßt gar nicht so recht in das Bild.
Und Verbundenheit. Ein wirklich schönes Bild. Und der Vater der freut sich
jetzt auch. Doch: Schüttelt mir die Hand. Und ich kann heut auch gut mit
ihm reden. Mhm.
Th: Laß ihn mal groß werden. Und guck, wie er im Traum von deinem
Arm hüpft. Und guck mal, ob das dann noch passiert.
Kl: Ne - ich halt ihn jetzt ganz anders fest. Also nicht im Sinne von fest halten
und nicht loslassen können, sondern im Sinne von Schutz. Und wir gehen
auch ziemlich leichtfüßig die Treppe wieder runter.
Th: Gut dann geh nochmal zu dem Bild, das eben da war, wo er auf dem Boden lag,
und er die Augen schwer geöffnet hat. Guck mal, was hat sich jetzt verändert.
Kl: Jetzt guckt er mich direkt an: Direkt! Und - und - fragend. Und schüttelt
sich - ja - ja als wenn nix passiert wär. Er kann jetzt stehen. Naja -
das Bild ist jetzt ohne diese Schärfe.
Th: Genau. Erlaub dir einmal zu spüren, was da passiert ist, wie schaut
er jetzt aus?
Kl: Die Muskeln entspannen sich sofort. Fühlt sich ganz anders an. - Ich
hab damals versucht - auch dieses Kind - ich hab das assoziert als innerers
Kind - das ich von der Transaktionsanalyse kenne - wieder anzusprechen und habs
in meine Lieblingspullover gehüllt, und habs ge-streichelt und wieder zum
Leben erweckt. Ich hatte dann letztendlich das Gefühl, es ist auch wieder
geglückt. Aber das - ah - die Angst daß es wieder passieren könnte,
die war schon trotzdem noch da. Das ist jetzt anders. Leben-diger. Farbig. Begreifbar.
Hm. Ich seh so richtig die Milchzähnchen. Die Hasen-zähnchen von den
kleinen Kindern. Und - und - und diese wunderschöne Unvor-eingenommenheit,
noch nicht so geprägt zu sein: Das ist doch wirklich das wahre Selbst.
- Die Klientin atmet tief ein. - Ich merk es jetzt vor allem im Genick: Die
Schultern und das Genick. Das ist immer am Schlimmsten gewesen. Da merk ich
jetzt so eine Entkrampfung.
Th: Als ob du ihm im Genick gesessen wärest?
Kl: Ja - das Gebeugte von der Frau vorhin. Und keine Nervosität, sondern
Ru-he, wie wenn ich im Wasser schwimm. Weißt, so eine, so ein Getragensein!
Th: Nicht mehr unbedingt so ein Gefühl, daß du keine Zeit mehr hättest?
Kl: Überhaupt nicht. Das ist zeitlos und schwebend. Als wenn ich gar nicht
da wär.
Th: Gut - dann geh doch mal in diese Höhle und schau mal, wie die sich
verändert hat.
Kl: Also die Höhle ist, so wie vorher: Aber oben ist sie offen geblieben!
Aber oben ist sie offen geblieben. Kein geschlossenes System. Sondern eine offenes.
Ich hab das Gefühl, ich seh da gar nicht richtig. Ich hab das Gefühl,
als hätt ich nach oben keine Begrenzung: Das ist anders! Und feindlich
ist sie überhaupt nicht. Also nicht kahl im Sinne von negativ. Sondern
eben. Ich weiß, daß, wie vorher auch schon, wenn ich will, daß
ich gewärmt werde, dann geschieht das. Oder wenn ich will, daß die
Wände zurück gehen, dann geht das auch. Also dieses Bewußtsein
ist jetzt klarer wie vorher. Daß das was ich möchte, ich dann auch
erreiche.
Th: Gut dann schauch noch mal nach diesen Kisten.
Kl: Aha. Ich geh da dran vorbei. Ich hab nicht einmal den Impuls da drin rumzublättern.
Ich sehe auch die Kisten: Dieses Verpackungsmaterial. Aber ich brauch es nicht.
Wie soll ich sagen: Da steht jetzt etwas anderes da wie vorher. Nicht mehr so
wild durcheinander. Und ich hab so das Gefühl. Ich kann es gebrauchen.
Oder auch nicht: Es ist jetzt die Veränderung im Gegensatz zu vorher. Die
Angebote. Also ich seh das als Angebot. Ich kann das Verpackungs-material gebrauchen.
Dieser innere Zwang -jetzt ist es da, jetzt muß ich es nutzen - der ist
weg! Ich geh jetzt da dran vorbei. - Interessiert mich nicht so. Jetzt geh ich
Treppen noch mal rauf. Ich dreh mich noch mal um: Und breite die Arme aus. Und
da ist eine ganz große Fröhlichkeit dabei. Ich sehe meinen Vater
noch mal. So ein durchscheinendes Bild. Ich sehe die Frau, die vorher gebeugt
war: Und - die ist groß und schön!
Th: Sags ihr.
Kl: Ahja - du bist groß und schön. Und - sie sagt mir auch, daß
sie jetzt da bleibt. Ein Teil von mir.
Th: Frag sie mal, ob sie sich ein bißchen ausdrücken würde:
Wenn sie so aufrecht geht, ist das ja ein anderes Leben. ... Macht doch mal
so eine kleine Zukunfts-reise. Und guck mal, wie sie lebt, was sie erlebt: ...
Kl: Dazu fällt mir ein: Wow! Freiheit. Intuition. Wie soll ich sagen: Nachgeben.
Im Sinne von sich nicht unbedingt durchsetzen müssen. Nachsicht. Keine
Stren-ge. Kein Beurteilen. Also in vorbereitete Kästen schieben. Also alles
was so so mütterlich ist: So so weiblich! Und - und intuitiv.
Th. Laß doch mal was Konkretes auftauchen, wo das sich grade umsetzt -
oder - ... Ja. Wie es sich anfühlt, so zu sein: So zu leben!
Kl: Ah - mütterlich: Ah. Also ich hab so jetzt so das Gefühl von eben.
Ich kann es kaum in Worte fassen. So, so, im, da ist ein Wissen da, so allgemein,
so allumfassendes Wissen, also das Gefühl jetzt, also intuitiv und subjektiv.
Und - mit diesem Wissen: Mit diesem Gefühl von Wissen an alles herangehen:
Egal was es ist! Konkrete Situation fällt mir jetzt gar nicht ein! Also
da läuft mir wirklich keine Zeit davon: Mit diesem Gefühl! Das hab
ich jetzt ganz deutlich in mir: Es geschieht einfach als Mutter Erde. Das Gefühl
habe ich in mir. Mutter Erde. Vielleicht habe ich da meine verlorenen Wurzeln
jetzt gefunden.
Th: Laß sie mal symbolisch auftauchen. Frag sie: ...
Kl: Gaia - Mutter Erde: Also ich stell mir vor, ich wär ein Baum: Mit Wurzeln
natürlich. Ich bin eine Eiche. Die gefällt mir so gut. Und - ich spür
- die Wurzeln - in der Erde. Ich spür, wie sie Saft ziehen, Wasser ziehen
aus der Erde. Und ich dehne mich ganz hoch in den Himmel. Und die Blätter
entwickeln sich. Ja. Und ich frage die Eiche - jetzt - wie ist das? Kannst du
mich verankern in der Erde? Wie eine Eiche. Ganz tief. Also - die versteht die
Frage gar nicht richtig. Die hat Wurzeln. Und ich - ich breite die Arme aus
und sage: Danke! Daß ihr mir gehofen habt. Und ich fühl mich sehr
gut dabei. Und das innere Kind. Oder die inneren Kinder. In dem rosa Herz.
Th: Nimm dir am Besten mal alle zu der Eiche: Daß sich dort mal alle treffen.
Kl: Genau: Und um den Baum herumtanzen. Ja. Ja - ein schönes Bild.